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Yenidze

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Die Yenidze von Süden aus gesehen
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Das Fabrikgebäude
Datei:Yenidzeterrasse.jpg
Auf der Terrasse der „Tabakmoschee“

Das ehemalige Fabrikgebäude der Zigarettenfabrik Yenidze gehört zu den architektonischen Sehenswürdigkeiten der Stadt Dresden. Es steht an der Weißeritzstraße am östlichen Rand der Friedrichstadt, unweit des Kongresszentrums. Das von 1908 bis 1909 im Stil einer Moschee errichtete Bauwerk hat eine Gesamthöhe von 62 Metern und wird heute als Bürogebäude genutzt.

Der Bau

Der Unternehmer Hugo Zietz, Inhaber der Orientalischen Tabak- und Cigarettenfabrik Yenidze (gegr. 1886), importierte den Tabak für seine Zigaretten (u. a. der Marke Salem) aus dem Anbaugebiet von Yenidze, einem Ort im heutigen Nordgriechenland in der Nähe von Xanthi, der damals noch zum Osmanischen Reich gehörte. Anfang des 20. Jahrhunderts bestand in Dresden die Vorschrift, im Weichbild des Zentrums kein Fabrikgebäude zu errichten, das als solches erkennbar war. Deswegen wollte Zietz auf dem Grundstück direkt an der Eisenbahntrasse unweit der Dresdner Innenstadt ein orientalisierendes Gebäude errichten, das dieser Forderung entsprach und gleichzeitig auch ein einprägsames Werbemonument für seine Orientalische Tabak- und Zigarettenfabrik „Yenidze“ schaffen. Der Architekt und spätere Schwager Hitlers, Martin Hammitzsch entwarf daher auf Anregung von Zietz ein Bauwerk in einem fantasievollen „orientalischen“ Stil, das mit der farbig verglasten Kuppel und dem als Minarett getarnten Schornstein von außen wie eine Moschee wirkt. Dieses Erscheinungsbild prägte den umgangssprachlichen Namen „Tabakmoschee“. Vorbild für den Bau soll die Grabmoschee des Emirs Khair Bak in Kairo gewesen sein.

Im für seine historischen, vor allem barocken Bauten berühmten Dresden traf der Neubau im Stil einer völlig fremden, noch sehr wenig bekannten Kultur auf heftige Ablehnung; um die negativen Auswirkungen für den Bauherrn und den Architekten ranken sich Legenden. Allen Anfeindungen zum Trotz erfüllte das Gebäude seinen Werbezweck: Es war in aller Munde und – als die Dresdner sich schließlich mit ihm abgefunden hatten – weiterhin in aller Augen.

Die Tabakfabrik Yenidze gehörte Hugo Zietz, bis dieser sie 1924 an das Unternehmen Reemtsma verkaufte. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude stark beschädigt. Die Aufbauarbeiten wurden in dem Film Karbid und Sauerampfer thematisiert. In die Yenidze zog 1953 der VEB Importtabak ein, Vorläufer des späteren VEB Tabakkontor, der das Gebäude zur Lagerung von Rohtabak nutzte und die Zigarettenfabriken der DDR mit Rohmaterial versorgte. Als außergewöhnliches Baudenkmal wurde es 1996 saniert und der hintere Gebäudeteil wird seitdem für Büros benutzt. Im vorderen „Kuppelteil“ befindet sich das Kuppelrestaurant mit dem höchsten Biergarten Dresdens, der im Sommer geöffnet ist; das Restaurant selbst hat ganzjährig und jeden Tag von Mittags an geöffnet. Darüber, direkt unter der Kuppel, finden von Donnerstag bis Dienstag Veranstaltungen der 1001 Märchen GmbH – dem Dresdner-Märchenerzähl-Theater – statt. Hauptsächlich sind das Märchen- und Geschichtenabende für Erwachsene, sehr oft orientalische mit Bauchtanz, aber auch verschiedenste andere, mit oder ohne Musik. An den Wochenenden werden zusätzlich auch Märchen und Geschichten für Kinder angeboten.

Seit Beginn 2014 wird die Yenidze von der EB GROUP bewirtschaftet.

Das Tabakanbaugebiet

„Yenice“ (sprich yenídsche) ist der türkische Name der Kleinstadt Genisea im heutigen Griechenland. Nicht zu verwechseln mit Giannitsa (auf türkisch Yenice-i Vardar). Der Yenidze- oder (im englischen Sprachraum) Yenidje-Tabak galt noch vor benachbarten Provenienzen Xanthi oder Drama und in der heutigen Türkei gelegenen wie Smyrna (Izmir) und Samsun als der mildeste, aromatischste und würzigste Zigarettentabak.

Literatur

Weblinks

 Commons: Yenidze – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Yenidze aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.