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Yehoshua Zvi Hershkowitz
Yehoshua Zvi Hershkowitz (geb. 1925 in Ungarn; gest. 2017 in Brooklyn) war Gründer der Organisation «Tomche Shabbos» (Unterstützer des Schabbat). Der langjährige Postangestellte, der bei seiner Pensionierung eine Auszeichnung dafür erhielt, dass er keinen einzigen Tag gefehlt hat, hat Pionierarbeit bei der Versorgung bedürftiger jüdischer Familien am Schabbat geleistet.
Leben
Ehren und Auszeichnungen hat Yehoshua Zvi Hershkowitz stets abgelehnt. Dabei hat der ehemalige Postangestellte bereits in den 1970er-Jahren eine Bewegung angestossen, die heute Nachahmer in vielen Teilen der USA und weltweit gefunden hat. Hershkowitz hat im orthodoxen Viertel Borough Park, Brooklyn, gelebt und wurde damals auf die Not zahlreicher Nachbarn aufmerksam, die sich kein Schabbat-Mahl leisten konnten. Hershkowitz tat sich mit Gleichgesinnten zusammen und sammelte bei Freunden und im Viertel Nahrungsmittel. Die Freiwilligen teilten die Speisen auf, packten daraus Pakete und verteilten diese anschliessend aus einem Kombi-Laderaum unter bedürftige Familien. An Samstagen gingen Hershkowitz und seine Mitstreiter an örtliche Synagogen und baten Gläubige um Nahrungsspenden.
Aus diesen Anfängen heraus entstand bald die Organisation «Tomche Shabbos», die in Borough Park gegenwärtig hunderte Familien versorgt. Unabhängig von den Brooklynern entstanden nach deren Vorbild weitere Tomchei Shabbos in Los Angeles, Toronto, Washington, Phoenix, Miami, Antwerpen und London. Die Helfer verlassen sich bei der Essens-Verteilung auf eigene Kenntnisse oder direkte Appelle von Bedürftigen. Die Gruppe in Brooklyn betreibt ein Lagerhaus an der New Utrecht Avenue. Dort werden jeden Mittwoch Nahrungsmittel wie Challah, Gefillte Fisch, Gemüse, Fleisch, Mehl und Zucker angenommen. An Donnerstagen übernehmen Freiwillige die Verpackung. Darunter sind auch Schulkinder. Besonders gross ist die Hilfsbereitschaft an jüdischen Feiertagen. So verteilten Hershkowitz und seine Gruppe an einem Pessach 30.000 Pfund Zwiebeln, 4400 Pfund Matze, 30.000 Dutzend Eier und 17.000 Pfund Hühnerfleisch.
Hershkowitz wurde 1925 in einem ungarischen Dorf geboren. 1944 deportierten ihn die Deutschen in das KZ Dachau. Nach seiner Befreiung durch die Amerikaner ein Jahr später konnte Hershkowitz in die USA auswandern, wo er eine chassidische Frau heiratete, die ebenfalls den Holocaust überlebt hatte.
In einem Interview sagte Hershkowitz der «New York Times» 1984, manche Familien seien beschämt über ihre Not und wollten keine Nahrungs-Geschenke annehmen. Diesen sage er schlicht, er überbringe eine Lieferung von Lebensmitteln und dann gehe er rasch seiner Wege. Ehrungen habe er deshalb nie angenommen, so Hershkowitz damals: «Ich bin doch nur ein einfacher Jude».