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Wolfgang Bonde

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Wolfgang Bonde (geb. 15. Dezember 1902 in Altenburg; gest. 15. März 1945[1] im KZ Bergen-Belsen) war ein deutscher Jurist und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

Leben

Wolfgang Bonde war ein Sohn des Altenburger Verlagsbuchhändlers Carl Bonde (1864–1936, Altenburger Zeitung, Druckerei und Verlag Oskar Bonde) und seiner Ehefrau Meta (* 1867), geb. Kriewitz. Der Jurist und Verleger Karl Helmuth Bonde (1904–1942) war sein jüngerer Bruder[2] und fiel in Russland.[3]

Er studierte an der Georg-August-Universität Göttingen Rechtswissenschaft und trat 1922 dem Corps Bremensia Göttingen bei.[4] Sein Referendarexamen legte er in Jena ab. 1928 wurde er an der Universität Jena zum Dr. jur. promoviert. Von 1928 bis 1932 war er als Gerichtsassessor in Weimar tätig. Ab 1938 ließ er sich als Rechtsanwalt in Berlin nieder und arbeitete später als Notar.

Von 1940 bis 1944 arbeitete er als Wissenschaftlicher Hilfsangestellter in der Kultur- und Informationsabteilung der Deutschen Gesandtschaft Stockholm; er galt als eine der Schlüsselfiguren der Kulturabteilung. Innerhalb der Botschaft gab es oppositionelle Strömungen. Bonde selbst äußerte sich vor schwedischen Bürgern kritisch über das NS-Regime und vertrat eine offene Anti-NS-Einstellung. Da er sich im neutralen Schweden sicher wähnte, nahm er kein Blatt vor den Mund. Er wurde jedoch von bis heute unbekannter Stelle denunziert, sich immer wieder staatsfeindlich geäußert zu haben. Überliefert sind seine Äußerungen, dass das Recht 1933 in Deutschland abgeschafft worden und die deutsche Regierung eine „Gangsterregierung“ sei. [5]

Franz Six, Leiter der „Kulturpolitischen Abteilung“ im Auswärtigen Amt war für seine Verhaftung verantwortlich. Er zitierte Bonde per Dienstreiseanordnung nach Berlin, wo er am 24. Oktober 1944 von der Gestapo als „Defätist“ verhaftet und trotz seiner chronischen Lungenerkrankung eingesperrt wurde. Vom Gestapo-Gefängnis in der Prinz-Albrecht-Straße kam er im Dezember 1944 ins KZ Sachsenhausen. Im Februar 1945 wurde er ins KZ Bergen-Belsen verlegt, wo er kurz vor Kriegsende verstarb.

Werke

  • Das Problem der Reparation. Altenburg: O. Bonde, 1928, zugleich Jena, Rechts- und wirtschaftswiss. Diss., 1928

Literatur

  • Peter Grupp: Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes, 1871-1945: A-F, Auswärtiges Amt, Historischer Dienst. Schoeningh, 2000, S. 220
  • Daniel B. Roth: Hitlers Brückenkopf in Schweden: die deutsche Gesandtschaft in Stockholm 1933-1945, LIT Verlag, Münster 2009 S. 316–317, ISBN 978-3643103468
  • Ernst F. Jung: Wolfgang Bonde. In: Corpsstudenten im Widerstand gegen Hitler Hrsg. von Sebastian Sigler. Berlin: Duncker & Humblot 2014. S. 488–489. ISBN 978-3-428-14319-1

Einzelnachweise

  1. Tag der Todeserklärung nach Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes
  2. Zum Familienhintergrund siehe die Sammlung Bonde, Thüringisches Staatsarchiv Altenburg
  3. Kösener Corpslisten 1960, 62, 993 (Mitglied des Corps Thuringia Jena seit 1924)
  4. Kösener Corpslisten 1960, 39, 1194
  5. Daniel B. Roth: Hitlers Brückenkopf in Schweden: die deutsche Gesandtschaft in Stockholm 1933-1945, LIT Verlag, Münster 2009 S. 316–317, ISBN 978-3643103468
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Wolfgang Bonde aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.