Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Wladimir Galaktionowitsch Korolenko

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wladimir Korolenko
Vladimir Korolenko Signature.png

Wladimir Galaktionowitsch Korolenko (russisch Влади́мир Галактио́нович Короле́нко, ukrainisch Володимир Галактіонович Короленко; * 15. Julijul./ 27. Juli 1853greg. in Schytomyr; † 25. Dezember 1921 in Poltawa) war ein russischer Schriftsteller polnisch-ukrainischer Herkunft.

Biografie

Korolenko wuchs in Schytomyr als eines der fünf Kinder des Landrichters Galaktion Korolenko auf. 1868 zog die Familie nach Riwne, zwei Jahre später starb der Vater, was die Familie in bittere Armut stürzte. Dennoch schloss Korolenko die Schule mit Auszeichnung ab. Er ging nach Sankt Petersburg und nahm dort ein Studium an der Technischen Hochschule auf. 1874 ging er nach Moskau und schrieb sich an der Akademie für Land- und Forstwirtschaft ein. Neben dem Studium engagierte sich Korolenko vielfach in studentischen revolutionären Bewegungen. Dies führte 1876 zu seiner Zwangsexmatrikulation sowie zur Festnahme und Verbannung nach Kronstadt. Nach der Freilassung 1877 lebte Korolenko einige Jahre lang in Sankt Petersburg, wo er anfing Erzählungen zu schreiben. 1879 wurde er erneut verhaftet und für sechs Jahre nach Sibirien verbannt. Dort arbeitete er in der Landwirtschaft sowie im Schuhmacherhandwerk und schrieb mehrere Erzählungen.

1885 ging Korolenko ins europäische Russland zurück und ließ sich auf behördliche Erlaubnis hin in Nischni Nowgorod nieder. Dort schrieb er weitere Erzählungen für verschiedene Zeitschriften und wurde 1886 mit Leo Tolstoi sowie 1889 mit Maxim Gorki bekannt. Während der Hungersnot 1892 engagierte er sich in der Hilfe für arme Bauern. Viele seiner Erzählungen jener Zeit beleuchten den schwierigen Alltag russischer Bauern.

1896 siedelte Korolenko erneut nach Petersburg über, wo er als Redakteur einer Zeitschrift tätig wurde, die unter anderem Werke neuer, bisher unbekannter Autoren publizierte. 1900 ging er nach Poltawa und setzte sich dort unter anderem für die aufständischen Bauern sowie gegen die Hinrichtungen von Revolutionären nach dem gescheiterten Volksaufstand von 1905 ein. In dieser Zeit schrieb er eine Reihe von Erzählungen und Aufsätzen, von denen einige als regierungskritisch galten, weswegen die Staatsmacht mehrmals versuchte, Korolenko anzuklagen.

Nach der Oktoberrevolution 1917 und während des darauffolgenden Bürgerkrieges lebte er weiterhin in Poltawa, engagierte sich wohltätig und versuchte mehrmals, zwischen den Bürgerkriegsparteien zu vermitteln. 1921 starb er an einer Lungenentzündung. Sein wichtigstes Werk, die von 1905 bis 1921 entstandene autobiografische Geschichte meines Zeitgenossen, wurde vollständig erst nach seinem Tode herausgegeben. 1919 erschien in Deutschland das von Rosa Luxemburg übersetzte erste Buch (Verlag Paul Cassirer, Berlin).

Korolenko-Haus in Gelendschik

Gedenken

Bei Gelendschik am Schwarzen Meer existiert ein Korolenko-Museum in seinem ehemaligen Ferienhaus, das 1902 erbaut wurde und dem Schriftsteller mehrmals als Sommerresidenz diente. Ein weiteres Korolenko-Museum gibt es in Nischni Nowgorod, wo Korolenko mehrere Jahre lang gelebt hatte.

Am 13. Januar 1922 hat es in Berlin eine Abendveranstaltung zu Ehren von Korolenko unter dem Titel »Dom iskusstv« gegeben.

Werke (Auswahl)

  • 1880: Die Wunderliche (russ. Чудная)
  • 1882: Der Totschläger (russ. Убивец)
  • 1885: Der Wald rauscht (russ. Лес шумит)
  • 1885: Makars Traum (russ. Сон Макара)
  • 1885: In der Osternacht (russ. В ночь под светлый праздник)
  • 1885: Der Falke von Sachalin (russ. Соколинец)
  • 1886: Der blinde Musiker. (russ. Слепой музыкант)
  • 1890: Das Pflegekind. (russ. Приемыш)
  • 1891: Der Fluß regt sich. (russ. Река играет)
  • 1901: Die Lichter. (russ. Огоньки)
  • 1919: in Deutsch: Die Geschichte meines Zeitgenossen, Band 1. Übers. Rosa Luxemburg. Cassirer, Berlin; wieder Rütten & Loening, Berlin 1953; wieder mit Vorw. der Übersetzerin: März Verlag, Frankfurt 1970[1]
  • 1920: Die Briefe an den Volkskommissar Lunatscharski. (russ. Письма к Луначарскому)
  • 1922: Die Geschichte meines Zeitgenossen. 4 Bände (russ. История моего современника)

Siehe auch

Weblinks

 Wikisource: Wladimir Korolenko – Quellen und Volltexte
 Commons: Vladimir Korolenko – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Notizen

  1. Heute gemeinfrei, wird in zahlreichen Ausgaben angeboten. Ausführlich zur Übersetzung UeLex, Übersetzerlexikon, von Andreas F.  Kelletat. Auch in Projekt Gutenberg. Die Abschnitte Die gekauften Knaben und Das Pensionat aus diesem Buch hatte Luxemburg bereits 1914 vorab publiziert.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Wladimir Galaktionowitsch Korolenko aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.