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Wittlich

Aus Jewiki
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Wittlich (Begriffsklärung) aufgeführt.
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Wittlich
Wittlich
Deutschlandkarte, Position der Stadt Wittlich hervorgehoben
49.9869444444446.8897222222222160
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bernkastel-Wittlich
Höhe: 160 m ü. NN
Einwohner:

17.823 (31. Dez. 2010)[1]

Postleitzahl: 54516
Vorwahl: 06571
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 07 2 31 134
Stadtgliederung: Stadtmitte + 5 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schlossstraße 11
54516 Wittlich
Webpräsenz: www.wittlich.de
Bürgermeister: Joachim Rodenkirch (CDU)
Lage der Stadt Wittlich im Landkreis Bernkastel-Wittlich
Karte
Wittlich - Stadtmitte

Die Stadt Wittlich ist die Kreisstadt des rheinland-pfälzischen Landkreises Bernkastel-Wittlich und Sitz der Verbandsgemeinde Wittlich-Land. Wittlich ist mit etwa 19.000 Einwohnern die größte Stadt zwischen Trier und Koblenz und ein Mittelzentrum.

Geographie

Geographische Lage

Die Stadt liegt in der Südeifel an der Lieser in einem Seitental der Mosel am nördlichen Rand der Wittlicher Senke. Dieser Landschaftsraum wird im Westen durch die Moseleifel und im Osten durch das Moseltal begrenzt.

Klima

Der Jahresniederschlag für Wittlich beträgt 721 mm und die Anzahl der Sonnenstunden summiert sich auf 1861 Stunden. Die mittlere Luftfeuchte liegt bei 84 % und die mittlere Lufttemperatur (2 m) bei 9,7 °C. Die Angaben beziehen sich auf einen Zeitraum von 1994 bis 2012.

Stadtteile

Zu Wittlich gehören neben der ursprünglichen Kernstadt die Stadtteile bzw. Ortsbezirke Bombogen, Dorf, Lüxem, Neuerburg und Wengerohr.[2] Die genannten Ortsteile waren bis zum 7. Juni 1969 eigenständige Gemeinden.[3]

Geschichte

Römische Villa

Die ältesten bekannten Überreste menschlicher Siedlungstätigkeit stammen aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. In römischer Zeit bestand direkt an der Lieser, unter der heutigen Autobahnbrücke eine stattliche Villa rustica.

Die erste schriftliche Nennung Wittlichs stammt aus dem Jahr 1065.

1291 verlieh König Rudolf von Habsburg (1218 bis 1291) Wittlich zusammen mit den Orten Saarburg, Bernkastel, Welschbillig, Mayen und Montabaur die Stadtrechte.

1912 wurde in Wittlich das erste deutsche Jugendgefängnis errichtet, das auch heute an die Justizvollzugsanstalt Wittlich angrenzt.

Am 9. November 1974 starb der RAF-Terrorist Holger Meins in der Wittlicher Justizvollzugsanstalt an den Folgen eines Hungerstreiks.[4]

Entwicklung der Einwohnerzahl

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Einwohnerzahlen auf dem Gebiet der Stadt. In Wittlich leben Menschen aus 86 Nationen. Der Ausländeranteil liegt bei 15 Prozent (Gesamtdeutschland 22 %, Rheinland-Pfalz 10 %).

Jahr Einwohner
1969 10.117
1979 15.099
1989 15.658
1999 17.567
2009 18.081
2014 18.405
Grafik der Einwohnerentwicklung

Bauprojekte in der Stadt

Im Jahr 2009 wurde die Stadt Wittlich in das Programm Aktive Stadtzentren des Landes Rheinland-Pfalz aufgenommen.

  • Neugestaltung des Geländes rund um das Missionshaus St. Paul: Bau eines Generationendorfes sowie Seniorenheim, Pfadfinderunterkunft, Ärztehaus, Ausflugslokal und Hotel.

Politik

Altes Rathaus am Markt

Stadtrat

Der Stadtrat in Wittlich besteht aus 32 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem hauptamtlichen Bürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Stadtrat:[5]

Wahl SPD CDU GRÜNE FDP LINKE FWG Gesamt
2014 8 14 4 2 1 3 32 Sitze
2009 8 13 4 3 1 3 32 Sitze
2004 9 14 3 3 3 32 Sitze
1999 10 16 2 2 2 32 Sitze

Bürgermeister

Im Juni 2009 wurde Joachim Rodenkirch im ersten Wahlgang zum Nachfolger von Ralf Bußmer gewählt[6], er wurde im März 2017 im Amt bestätigt.

Städtepartnerschaften

Wittlich unterhält Partnerschaften mit der niederländischen Gemeinde Boxtel, mit der französischen Gemeinde Brunoy (seit 1979) und mit der britischen Stadt Wellingborough (seit 1993). Seit der deutschen Wiedervereinigung besteht eine freundschaftliche Beziehung zu Zossen (Landkreis Teltow-Fläming, Brandenburg).

Blick vom Fintenhügel auf die Stadt Wittlich.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bronzeskulptur zur Erinnerung an die Säubrennersage auf dem Wittlicher Markt.
Ehemalige Synagoge in der Himmeroder Straße.

Sehenswürdigkeiten

  • Das Alte Rathaus am Marktplatz beherbergt einen kleinen Teil des künstlerischen Nachlasses des Malers Georg Meistermann und erlangte zwischenzeitlich unter dem Namen Georg-Meistermann-Museum große Bedeutung als Ort für zeitgenössische Kunst. 2010 wurde es vor der Hanns-Scherl-Jubiläumsausstellung[7] in Städtische Galerie für moderne Kunst zurückbenannt.
  • Ehemalige Synagoge, heute Kultur- und Tagungsstätte mit Dauerausstellung Jüdisches Leben in Wittlich
  • „Türmchen“, Teil eines alten Stadttors
  • Barocke Pfarrkirche St. Markus
  • Neugotische Evangelische Christuskirche
  • Reste einer römischen Villa zwischen Wittlich und Altrich gelegen, neben der Bundesautobahn 1. Bei Ausgrabungen zwischen 1904 und 1907 sowie 1940 bestand diese noch in hervorragendem Zustand, wurde aber in den 1970er Jahren für den Bau einer Autobahnbrücke teilweise zerstört.[8]
  • Missionshaus St. Paul der Steyler Missionare (im Herbst 2005 geschlossen) mit der Autobahnkirche St. Paul
  • Haus Daus in der Karrstraße 19–21 zählt zu den ältesten Bürgerhäusern von Wittlich
  • Seit 2014 sind in Wittlich auf dem Grundstück des Landes Rheinland-Pfalz, am Eingang der Justizvollzugsanstalt, die ersten Stolpersteine des international anerkannten Kölner Künstlers Gunter Demnig, die ohne jegliche städtische Unterstützung von der Georg-Meistermann-Gesellschaft verlegt wurden, zum Gedenken an die NS-Opfer zu sehen.[9]

Regelmäßige Veranstaltungen

Die Wittlicher Fastnacht wird jährlich von den beiden Karnevalsvereinen Schääl Saidt e. V. und Narrenzunft Rot-Weiß e. V. ausgerichtet. Am dritten Augustwochenende findet die Säubrennerkirmes statt, eines der größten Volksfeste in Rheinland-Pfalz. Die Kirmes wurde 1950 vom damaligen Bürgermeister Matthias Joseph Mehs ins Leben gerufen, gründet sich aber auf die mittelalterliche Säubrennersage. Im Oktober findet jährlich das größte Oktoberfest in Rheinland-Pfalz statt. Seit Sommer 2012 findet im Stadtpark jährlich die Beachparty Wittlich, das größte Open Air Club Festival der Region, statt. Sie versucht erwachsene Menschen, insbesondere Jugendliche, mit dem Motto „Für Toleranz – gegen Homophobie!“ anzusprechen.

Offener Kanal Wittlich

Wittlich hat auch einen Offenen Kanal (Offener Kanal Wittlich), der mehrmals in der Woche über die aktuellen Ereignisse aus den Kommunen, über Veranstaltungen u. ä. berichtet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Häuserensemble am Marktplatz

In Wittlich finden, bezogen auf die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, 14.500 Menschen einen Arbeitsplatz. Beamte und Selbstständige einbezogen, erhöht sich diese Zahl auf über 16.000. Damit liegt die Arbeitsplatzdichte bei 852 je 1.000 Einwohner und Wittlich in der Spitzengruppe der Städte in Rheinland-Pfalz.

Die Einzelhandelszentralität von Wittlich beträgt 222,7 Prozent, damit ist Wittlich eine der Städte mit der höchsten Einzelhandelszentralität in Rheinland-Pfalz.

Unternehmen (Auswahl)

  • Die Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG betreibt im Stadtteil Wengerohr ihr größtes von insgesamt vier Pizza-Werken.[10]
  • Die Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH betreibt in Wittlich ein Werk, das auf die Produktion von LKW-Reifen spezialisiert ist.
  • Die Franklin Electric Europa GmbH ist ein Hersteller von Unterwassermotoren für Grundwasserpumpen. Seit 1964 ist in Wittlich das europäische Hauptquartier der amerikanischen Mutter Franklin Electric Company Inc.
  • Seit dem 2. Juni 1964 besteht das Ideal-Standard-Armaturenwerk.
  • Seit dem 7. November 2011 sendet das Regional-Radio 94.7 Radio Wittlich rund um die Uhr aus dem Alten Bahnhof.

Öffentliche Einrichtungen (Auswahl)

  • St.-Elisabeth-Krankenhaus[11]
  • Sport- und Veranstaltungshalle „Eventum“[12]
  • Vitelliusbad (Hallen- und Freibad)
  • Stadtbücherei
  • Nebenstelle der Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz[13]

Verkehr

Hauptbahnhof
DB-Intercity in Wittlich Hbf

Straßenverkehr

Vom Autobahnkreuz Wittlich wird die vierspurige Bundesstraße 50 neu mit einer Hochmoselbrücke in Richtung Rhein-Main-Gebiet gebaut, die Fertigstellung ist für das Jahr [veraltet] 2018 vorgesehen.

Bahnverkehr

Der Hauptbahnhof liegt im Stadtteil Wengerohr an der Moselstrecke. Dort verkehren im Regionalverkehr der Südwest-Express RE1 von Koblenz über Trier, Saarbrücken, Kaiserslautern, Neustadt an der Weinstraße nach Mannheim, mit Flügelzug RE11 ab Trier Hbf über Wasserbillig und Sandweiler-Contern nach Luxembourg-Gare, die Moseltal-Bahn (RB81) von Koblenz über Wittlich nach Trier und der Elbling-Express von Wittlich über Trier nach Perl. Den Fernverkehr gibt es hier seit Dezember 2014 nicht mehr. Im Jahr 2011 wurde mit der Modernisierung des Bahnhofs begonnen. Die Arbeiten wurden 2013 abgeschlossen. Die Bahnsteige sind barrierefrei zugänglich.

Zwischen Wittlich Hauptbahnhof und dem Stadtzentrum von Wittlich gibt es eine Busverbindung. Der Stadtbahnhof von Wittlich liegt an der stillgelegten Bahnstrecke Wengerohr–Daun. An dieser Verbindung gab es 3,4 km nördlich von Wittlich Stadt den Haltepunkt Wittlich-Grünewald.

Flugverkehr

  • Die nächstgelegenen Flughäfen sind Luxemburg und Frankfurt-Hahn, jeweils in etwa 40 Minuten zu erreichen.
  • Die Flughäfen Frankfurt und Köln/Bonn sind in etwa anderthalb Stunden mit dem Auto bzw. zweieinhalb Stunden mit der Bahn zu erreichen.
  • Der Verkehrslandeplatz Trier-Föhren für die allgemeine Luftfahrt befindet sich 20 km südwestlich von Wittlich.

Radwege

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Louis Constanz Berger (1829–1891), Industrieller und Politiker, Ehrenbürger der Stadt seit 1884
  • Hans-Günther Heinz (* 1933), Unternehmer und Politiker, Ehrenbürger der Stadt seit 2004
  • Matthias Joseph Mehs (1893–1976), Politiker und Heimatschriftsteller, Ehrenbürger der Stadt seit 1966
  • Willi Schrot (1915–2016), Schlossermeister, Kommunalpolitiker, 1948–1979 Kreistagsmitglied, 1967–1979 Mitglied des rheinland-pfälzischen Landtags, Ehrenbürger der Stadt seit 2004

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Ernst Wackenroder (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Wittlich. (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz; Bd. 12, Teil 4). Akademische Buchhandlung Interbook, Düsseldorf 1982, ISBN 3-88915-004-7 (Nachdr. d. Ausg. Düsseldorf 1934)
  • Klaus Freckmann: Stadt Wittlich. Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln 1977, ISBN 3-88094-205-6.
  • Klaus Petry u. a.: 'Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Wittlich. Wittlicher Geschichte.' Band 1, 2 und 3, Teilband 1 + 2
  • Günther Hesse, Andreas Wisniewski: Wittlich Land, Geschichte einer Verbandsgemeinde zwischen Vulkaneifel und Mosel. Verbandsgemeinde Wittlich-Land, 1990.

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
  2. Hauptsatzung der Stadt Wittlich, § 4 Ortsbezirke
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Seite 201 (PDF; 2,1 MB)
  4. Es werden Typen dabei kaputt gehen. Der Spiegel/Spiegel Online, 18. November 1974, abgerufen am 24. Oktober 2015.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  6. Joachim Rodenkirch ist Wittlichs künftiger Bürgermeister In: volksfreund.de, 7. Juni 2009, abgerufen am 3. Januar 2018.
  7. Die akte Scherl
  8. Die Römervilla: entdeckt, zerstört – und jetzt? In: volksfreund.de. Abgerufen am 17. Januar 2017.
  9. Tatjana Wagner „Steiniger Weg zu Stolpersteinen – Über ein schwieriges Kapitel im Umgang mit Erinnerung in Wittlich“ SWR2 Journal am Mittag vom 21. Februar 2014, 12.33 Uhr, zum mithören online und als Abschrift PDF
  10. Das Werk Wittlich wird ausgebaut. Trierischer Volksfreund, 14. April 2010.
  11. Verbundkrankenhaus Bernkastel / Wittlich In: verbund-krankenhaus.de, abgerufen am 3. Januar 2018.
  12. EVENTUM | WITTLICH In: wittlich.de, abgerufen am 3. Januar 2018.
  13. Polizei | Standort Wittlich-Wengerohr In: polizei.rlp.de, abgerufen am 3. Januar 2018.

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