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Willy Schmidt

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Willy Schmidt (geb. 26. Juli 1911 in Duisburg; gest. 21. September 2003 in Köln) war ein deutscher Gewerkschaftsfunktionär und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime.

Leben

Schmidt absolvierte nach dem Ende seiner Schullaufbahn eine Lehre zum Setzer und Drucker. Er engagierte sich in der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) und den Jungsozialisten. Ab 1925 gehörte Schmidt der Buchdruckergewerkschaft in Duisburg an, wo er Jugendleiter wurde und später Delegierter des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB). Aus Enttäuschung über die politische Zielsetzung der SPD zur Zeit der Weimarer Republik und den schwindenden Einfluss deren Jugendorganisationen schloss er sich Anfang der 1930er Jahre dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) sowie der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) an.

Nach der Machtübertragung an die NSDAP 1933 und der Zerschlagung der KPD setzte Schmidt seine politischen sowie anifaschistischen Aktivitäten illegal als Kurier, Quartiermacher, Kassierer und Organisationsleiter bei der Bezirksleitung Ruhrgebiet fort. Nach der Festnahme von August Stötzel übernahm er dessen Posten als politischer Leiter in der Organisation. Schmidt wurde am 14. März 1934 verhaftet, wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ angeklagt und zu drei Jahren Haft im Zuchthaus verurteilt. Nach der Haftzeit im Zuchthaus Dortmund–Lüttringhaus wurde Schmidt 1937 ins KZ Lichtenburg eingewiesen und von dort im Juli 1937 in das neu errichtete KZ Buchenwald verlegt. In Buchenwald war Schmidt als Funktionshäftling, zuletzt als stellvertretender Häftlingslagerschutzkapo, führender Angehöriger des politischen und militärischen Lagerwiderstandes. Am 11. April 1945 wurde Schmidt im KZ Buchenwald befreit.

Nach Kriegsende kehrte Schmidt nach Duisburg zurück und hatte dort für ein Jahr den Posten des Parteisekretärs der KPD inne und gehörte dem Duisburger Entnazifizierungsausschuss an. Schmidt der Mitbegründer der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) war, wurde 1952 wieder Mitglied der SPD. Ab Anfang März 1946 war er bei der IG Metall (IGM) tätig: Zunächst als Gewerkschaftssekretär, von 1954 bis 1958 als angehöriger der Bezirksleitung Köln und von 1958 bis zu seiner Pensionierung 1977 als Vorstandssekretär in Frankfurt am Main. Schmidt übernahm nach seiner Pensionierung den Vorsitz des Seniorenausschusses des DGB Frankfurt sowie der dortigen IG Metall. Zudem war er Angehöriger des Landesseniorenarbeitskreises des DGB-Landesbezirks Hessen, des DGB-Kreisvorstandes Frankfurt sowie Delegierter der Vertreterversammlung der Verwaltungsstelle der IG Metall Frankfurt. Schmidt gehörte zudem führend KZ-Opferverbänden an, so als Angehöriger der Leitung der Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora und als Mitglied des Internationalen Lagerkomitees Buchenwald-Dora und Kommandos. Er war Herausgeber der Glocke vom Ettersberg und arbeitete an der Zeitschrift redaktionell mit. Im Zuge der ZeitzeugInnengespräche - Wider das Vergessen klärte er Jugendliche über den Nationalsozialismus und antifaschistische Widerstandsaktivitäten auf.

Literatur

  • Ulrich Schneider: Antifaschist und Gewerkschafter. Willy Schmidt. Eine politische Biographie, Pahl Rugenstein Verlag, Bonn 2001, ISBN 978-3891442944.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Willy Schmidt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.