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William Melvin Kelley

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William Melvin Kelley (1963); fotografiert von Carl Van Vechten

William Melvin Kelley (geb. 1. November 1937 in New York City; gest. 1. Februar 2017) war ein US-amerikanischer Schriftsteller und Hochschullehrer.

Leben

William Melvin Kelley wurde 1937 als Sohn von Agatha Garcia Kelley und William Kelley geboren. Sein Vater war Redakteur der traditionsreichen Amsterdam News, einer Zeitung für Afroamerikaner. Die Familie lebte in der Bronx, in einer „weißen“ Gegend, die von italo-amerikanischen Einwohnern dominiert wurde.

Er besuchte die renommierte Fieldstone Prep School und ging von dort an die Harvard University. Hier entdeckte er das Schreiben, das er zu seinem Beruf machen wollte, und wurde von Mentoren wie John Hawkes und Archibald MacLeish gefördert. 1960 erhielt er den Dana Reed Prize der Universität. Während seiner Studienzeit starben nacheinander beide Eltern; William Kelley erzielte schlechte Ergebnisse in seinen Prüfungen und verließ die Universität ein Semester vor dem Abschluss. Er zog nach New York zu seiner Großmutter, die als Schneiderin arbeitete, und schrieb seinen Debütroman A Different Drummer (deutsch: Ein anderer Takt), der 1962 erschien.

1962 heiratete er die Malerin Karen Gibson, die sich später Aiki Kelley nannte. Das Paar verbrachte ein Jahr in Rom. 1964 veröffentlichte er die Kurzgeschichtensammlung Dancers on the Shore und 1965 den Roman A Drop of Patience. Im Februar 1965 brachte Aiki Kelley ihre Tochter Jessica zur Welt. Die Familie zog nach Paris, wo 1968 die zweite Tochter Cira geboren wurde. Der Plan der Kelleys war, in Paris Französisch zu lernen und dann im frankophonen Afrika nach ihren Wurzeln zu forschen. Stattdessen übersiedelten sie nach Jamaika, wo sie in ihrer Lebensweise zum Judentum konvertierten, allerdings ohne sich einer jüdischen Gemeinde anzuschließen.

1977 kehrte die Familie praktisch mittellos nach New York zurück und lebte in einem heruntergekommenen Haus ohne Strom oder Gas. Kelley schrieb kontinuierlich weiter, fand aber für seine späteren Werke keinen Verleger mehr. Von 1989 an bis zu seinem Tod lehrte er fiktionales Schreiben am Sarah Lawrence College.

Er starb im Alter von 79 Jahren.

Werk

Kelley setzt sich in seinem Werk unter anderem mit dem Rassismus seiner Zeit auseinander. In seinem erfolgreichsten Roman, A Different Drummer, beschreibt er den fiktiven Exodus der Afroamerikaner aus einem fiktiven Bundesstaat im Süden der USA. Sprachlich zählte er zur Avantgarde; so verwendete er in seinen Dialogen gezielt den Duktus der farbigen Bevölkerung. Sein Roman ‘dəm’ ist in Lautschrift verfasst (= “them”), um die Aussprache exakter wiederzugeben.

Veröffentlichungen

  • A Different Drummer, Doubleday, 1962
  • Dancers on the Shore (Kurzgeschichten), Doubleday, 1964
  • A Drop of Patience, Doubleday, 1965
  • dəm, Doubleday, 1967
  • Dunfords Travels Everywheres, Doubleday, 1970

Ehrungen

  • 1960: Dana Reed Literary prize der Harvard University
  • 1962: Bread Loaf Writers Conference grant
  • 1962: Preis der Whitney Foundation
  • 1963: Preis der Rosenthal Foundation
  • 1963: Preis der Transatlantic Foundation
  • 1970: Preis der Black Academy for Arts and Letters
  • 2008: Anisfield-Wolf Book Award für sein Lebenswerk

Weblinks

 Commons: William Melvin Kelley – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  • Kathryn Schulz: The Lost Giant of American Culture, in: The New Yorker vom 29. Januar 2018, zugleich Vorwort zur Neuausgabe von A Different Drummer
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel William Melvin Kelley aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.