Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Wilhelm Fischer (Musikwissenschaftler)

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wilhelm Fischer (geb. 19. April 1886 in Wien; gest. 26. Februar 1962 in Innsbruck) war ein österreichischer Musikwissenschaftler.

Leben

Wilhelm Fischer studierte an der Universität Wien bei Guido Adler Musikwissenschaft, sowie Geographie und Geschichte und nahm privaten Kompositionsunterricht bei Hermann Graedener. 1912–1928 war er Assistent bei seinem ehemaligen Lehrer und nunmehrigen Förderer Adler. Nach seiner Habilitation mit dem Thema „Zur Entwicklungsgeschichte des Wiener klassischen Stils“ 1915 wurde er 1923 zum ao. Univ.-Prof. ernannt. 1928 übernahm er als Nachfolger von Rudolf von Ficker den Lehrstuhl für Musikwissenschaft an der Universität Innsbruck.

Nach dem „Anschluss“ Österreichs wurde Fischer im April 1938 als Jude zwangsweise pensioniert. Als 1939 über ihn für Tirol ein „Gauverbot“ verhängt worden war, musste er wieder nach Wien ziehen und wurde bis 1945 in einer Metallfabrik als Zwangsarbeiter eingesetzt. Andere Familienmitglieder wurden in der Shoah ermordet, darunter seine Schwester im KZ Auschwitz. Seine 85-jährige Mutter verstarb nach der Zwangsräumung ihrer Wohnung in einem Notquartier.

1945 wurde Fischer rehabilitiert und war bis 1948 Direktor der Musiklehranstalten der Stadt Wien. 1948 erhielt er wieder seinen Lehrstuhl in Innsbruck, wo er von 1951 bis 1961 als o. Univ. Prof. lehrte.

Auszeichnungen

Literatur

  • Paul Frank, Wilhelm Altmann: Kurzgefasstes Tonkünstler Lexikon. Gustav Bosse, Regensburg 1936.
  • Paul Nettl: In memoriam Wilhelm Fischer. In: Acta Musicologica. 34, 1962, S. 85–87.
  • Rita Egger: Verzeichnis der gedruckten Schriften Wilhelm Fischers. In: Die Musikforschung. 15, 1962, S. 356–358.
  • Stanley Sadie (Hrsg.): The new Grove dictionary of music and musicians. Macmillan, London 1980.
  • Kurt Drexel: Musikwissenschaft und NS-Ideologie dargestellt am Beispiel der Universität Innsbruck von 1938 bis 1945. Publikationsstelle der Universität Innsbruck, Innsbruck 1994, ISBN 3-901249-16-8.
  • Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft 18. bis 20. Jahrhundert. Band 1 A-I. Hrsg.: Österreichische Nationalbibliothek, Wien. Saur, München 2002, ISBN 3-598-11545-8, S. 2545.
  • Oesterreichisches Musiklexikon. Band 1. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-3043-0, S. 452.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Wilhelm Fischer (Musikwissenschaftler) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.