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Wilhelm Bock (SS-Mitglied)

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Wilhelm Bock (geb. 11. September 1903 in Lübeck; gest. 1. Mai 1945 in Berlin) war ein deutscher Gestapobeamter und SS-Führer, der als zeitweiliger Leiter des Sonderkommandos 7a der Einsatzgruppe B in der Sowjetunion maßgeblich am Holocaust beteiligt war.

Leben

Bock, Sohn eines Seemaschinisten, absolvierte nach dem Schulbesuch eine kaufmännische Ausbildung zum Handlungsgehilfen und war danach bei Betrieben in Lübeck, Hamburg sowie Berlin angestellt.[1]

Bock wurde am 1. November 1929 Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnr.170.613) und trat im selben Jahr der SA bei. Von der SA wechselte er 1931 zur SS (SS-Nr. 11.348), in der er Anfang Oktober 1944 bis zum Standartenführer aufstieg. Politisch betätigte sich Bock für die Partei in Lübeck als Sektionsleiter und Gauredner.[1]

Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme trat Bock am 6. März 1933 als persönlicher Adjutant des neuen Lübecker Polizeiherrn Walther Schröder in den Staatsdienst ein und erhielt zum 31. Mai 1933 den Titel „Kommissar zur besonderen Verwendung“. Ab Mitte September 1933 war Bock erster Leiter der Lübecker Gestapo.[1]

Im Zuge des Anschlusses von Österreich an das Deutsche Reich am 12. März 1938 wurde er zu der im Aufbau befindlichen Staatspolizeileitstelle Wien versetzt, wo er die Exekutiv-Abteilung II leitete und ab April 1940 als Stellvertreter des Wiener Stapostellenleiters fungierte.[1]

Im Zuge des Angriffs auf die Sowjetunion folgte Bock im Dezember 1941 Erich Körting als Kommandeur des Sonderkommandos 7c („Vorkommando Moskau“) der Einsatzgruppe B nach, das an dem Judenmord in der besetzten Sowjetunion beteiligt war. Bock wurde im Juli 1942 noch SS- und Polizeiführer (SSPF) Winniza unter dem Höheren SSPF Rußland-Süd Hans-Adolf Prützmann.[1]

Von November 1942 bis Anfang Mai 1945 leitete Bock die Staatspolizeileitstelle Berlin.[1] Bock beging während der Schlacht um Berlin am 1. Mai 1945 im Lazarettbunker der Reichskanzlei Suizid.[2] Nach Gerhard Paul konnte Bock möglicherweise erfolgreich untertauchen. [1] Die Angabe, dass Bock am 3. April 1947 im Kriegsverbrechergefängnis Landsberg nach einem Fliegerprozess hingerichtet wurde, kann nicht stimmen, da jener Wilhelm Bock im Februar 1947 bereits 50 Jahre alt war und auch sonst die Angaben zur Person seines 1903 geborenen Namensvetters nicht übereinstimmen.[3][4]

Literatur

  • Gerhard Paul: Staatlicher Terror und gesellschaftliche Verrohung. Die Gestapo in Schleswig-Holstein. Unter Mitarbeit von Erich Koch. Ergebnisse, Hamburg 1996, ISBN 3-87916-037-6.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Gerhard Paul: Staatlicher Terror und gesellschaftliche Verrohung. Die Gestapo in Schleswig-Holstein. , Hamburg 1996, S. 96f. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Paul264“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  2. Andreas Schulz, Günter Wegmann, Dieter Zinke: Die Generale der Waffen-SS und der Polizei: Lammerding-Plesch. Biblio-Verlag, 2003, ISBN 978-3-7648-2375-7, S. 262
  3. Case No. 12-1106 (US vs. Wilhelm Bock) Tried 13 Nov. 46
  4. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 57
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Wilhelm Bock (SS-Mitglied) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.