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Whistleblower

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Daniel Ellsberg ist einer der bekanntesten Whistleblower der US-Geschichte. Er brachte 1971 die geheimen Pentagon-Papiere an die Öffentlichkeit, die die Täuschung der Öffentlichkeit über den Vietnamkrieg durch mehrere US-Regierungen enthüllten.[1][2]

Ein Whistleblower (von engl.: to blow the whistle, ‚in die Pfeife blasen‘; im deutschen Sprachraum auch ‚Enthüller‘, ‚Skandalaufdecker‘ oder ‚Hinweisgeber‘) ist eine Person, die für die Allgemeinheit wichtige Informationen aus einem geheimen oder geschützten Zusammenhang an die Öffentlichkeit bringt. Dazu gehören typischerweise Missstände oder Verbrechen wie Korruption, Insiderhandel, Menschenrechtsverletzungen, Datenmissbrauch oder allgemeine Gefahren, von denen der Whistleblower an seinem Arbeitsplatz oder in anderen Zusammenhängen erfährt. Im Allgemeinen betrifft dies vor allem Vorgänge in der Politik, in Behörden und in Wirtschaftsunternehmen.

Dabei handelt ein Whistleblower stets uneigennützig.[3][4]

Der Begriff Whistleblower ist positiv besetzt, das negativ konnotierte Pendant ist Nestbeschmutzer.

Whistleblower genießen in Teilen der Öffentlichkeit ein hohes Ansehen, weil sie für Transparenz sorgen und sich als Informanten selbst in Gefahr begeben oder anderweitige gravierende Auswirkungen auf ihr Leben und ihre Arbeit riskieren. Häufig werden Whistleblower gemobbt, ihr Arbeitsverhältnis aufgekündigt oder wegen Geheimnisverrats vor Gericht gebracht. Besonders bei hochbrisanten Themen wie Waffenhandel, organisierter Kriminalität oder Korruption auf Regierungsebene gab es Fälle, bei denen Whistleblower ermordet wurden oder auf ungeklärte Weise in relativ jungem Alter plötzlich verstarben oder vermeintlich Suizid begingen. In einigen Ländern genießen Whistleblower besonderen gesetzlichen Schutz.

Die gelieferten Informationen sind meist sensibler Natur und können etwa zur Rufschädigung von Personen und Institutionen beitragen. Es sind auch Fälle bekannt, bei denen Regierungen oder Regierungschefs aufgrund solcher Veröffentlichungen zurücktreten mussten, etwa die Watergate-Affäre. Daher versuchen die veröffentlichenden Medien, Organisationen oder Enthüllungsplattformen wie etwa Wikileaks in der Regel, die Glaubwürdigkeit und Echtheit der Informationen vor ihrer Publizierung gründlich zu überprüfen. Damit schützen sie sich auch vor späteren Vorwürfen mangelnder Sorgfalt und Manipulierbarkeit. Whistleblower sind oft die zentrale oder einzige Quelle für investigative Journalisten, die an der Aufdeckung von politischen Affären oder Wirtschaftsskandalen arbeiten.

Herkunft des Begriffes

Die Herkunft des Begriffes „Whistleblower“ in diesem Zusammenhang ist nicht eindeutig belegt. Es besteht eventuell eine semantische Beziehung zu dem deutschen Begriff "verpfeifen". Als mögliche Herkunft gelten sowohl englische Polizisten, die mittels einer Trillerpfeife andere Polizisten auf einen Verbrecher aufmerksam machten, als auch Schiedsrichter beim Fußball, die durch Pfeifen das Spiel nach Regelverstößen unterbrechen.[5][6]

Der Anglizist Anatol Stefanowitsch vermutet, dass sich das Wort von der englischen Redeweise to blow a whistle ableitet, was laut dem American Heritage dictionary of idioms allgemein das Aufdecken von Fehlverhalten bzw. ursprünglich das Beenden einer Tätigkeit bedeute.[7] Das Substantiv whistle-blower taucht im englischen Sprachgebrauch erstmals in den 1970er Jahren in der heute üblichen Bedeutung auf, im Deutschen existiert der Begriff etwa seit Mitte der 1980er Jahre und ist seit 1997 belegt.[8]

Merkmale und Bedeutung

Laut dem IT-Experten Bruce Schneier braucht die Gesellschaft Whistleblower, um über illegales Handeln von Regierungen informiert zu werden – denn die Menschen hätten etwa ein Recht darauf zu wissen, wer sie wie ausspioniere.[9][10]
Barack Obama sprach vor seiner Wahl zum Präsidenten bewundernd über Whistleblower als „wertvollste Quelle“ für Informationen über Regierungsfehlverhalten und versprach die Transparenz des Regierungshandelns zu steigern. Kritiker haben jedoch angemerkt, die von Obama betriebene Geheimhaltungspraxis übertreffe deutlich die der Bush-Regierung.[11]
Der von CIA- und FBI-Mitarbeitern bei einem Einbruch aufgebrochene Aktenschrank des Psychiaters von Whistleblower Daniel Ellsberg steht heute im Smithsonian Museum.
Die CIA-Agentin Valerie Plame wurde als Racheakt[12] für das Whistleblowing ihres Mannes, des Diplomaten Joseph Wilson, von Mitgliedern der Regierung von George W. Bush enttarnt.

Die Abläufe des Whistleblowings unterscheiden sich stark. Während manche Personen große Berühmtheit erlangen und sich Gerichten stellen müssen, wie Julian Assange und Bradley Manning (Wikileaks), bleiben andere, auch aus Selbstschutz, im Dunkeln und werden von den veröffentlichenden Medien gedeckt. Der Whistleblower in einem der größten Datenschutzskandale der jüngeren US-Geschichte, Edward Snowden, entschied sich, aus der Anonymität herauszutreten und nach Veröffentlichung seiner digital kopierten Geheimdokumente über das PRISM-Überwachungsprogramm selbst seine Identität über die Presse zu offenbaren. Dies tat er nach eigenen Angaben, weil er sich von der Bekanntheit seiner Person größeren Schutz vor eventuellen Strafmaßnahmen der US-Regierung versprach.

Ein für das Whistleblowing im Alltag typischer Fall spielte sich zwischen 2011 und 2013 in Großbritannien ab: Im Gesundheitssystem NHS gab es in einigen Einrichtungen auffallend viele Fälle vernachlässigter oder missbrauchter Patienten sowie eine Häufung von Todesfällen. Die Regierung setzte daraufhin eine Kommission zur Qualitätssicherung (CQC) ein. Weil viele Mitarbeiter der CQC jedoch nicht geschult waren, Pflegeeinrichtungen zu evaluieren, teilten einige diesen Missstand der CQC-Leitung mit, darunter Amanda Pollard. Pollard ging erst dann mit ihrem internen Wissen an die Presse (und wurde damit zur Whistleblowerin), als sie merkte, dass ihre Vorgesetzten nicht nur nicht reagierten, sondern ihre Kritik als Belanglosigkeiten und Diffamierungen hinstellten.[13] Damit wurde der Skandal öffentlich, und die CQC-Führung ermunterte Mitarbeiter nun offen, Missstände zu benennen, und richtete dafür eine eigene Telefonnummer für Whistleblower ein.[14]

Ein gewisser Schutz des Whistleblowers kann sich ergeben, wenn die Enthüllung große Aufmerksamkeit nach sich zieht und deswegen z. B. das Management, um nicht einen weiteren Imageschaden zu riskieren, nicht gegen den enthüllenden Mitarbeiter offen vorgeht (verdeckte Denunziation ist jedoch auch hier möglich). In vielen Fällen tritt diese Aufmerksamkeit aber nicht ein, wodurch Whistleblower ohne größere Unterstützung der Verfolgung ausgesetzt sind.[15] Befürworter des Whistleblowings sehen zur Eindämmung von Korruption und zur verantwortungsvollen Sicherung des sozialen Friedens Whistleblower-Schutzgesetze deswegen als dringend notwendig an. Die Schutzgesetze, so wird auch eingewendet, sind aber wegen der Möglichkeiten moderner Technik bei mächtigen Organisationen (Unternehmen, Regierungen) oft nicht ausreichend, sodass Whistleblower auf verlässlich funktionierende Anonymität und Datenschutz-Mechanismen angewiesen sind.[16]

Ist das veröffentlichte Material von großer Brisanz, etwa wenn es sich auf Fehlverhalten oder Verbrechen auf Regierungsebene bezieht, unternehmen die dadurch entlarvten Personen oder Institutionen teilweise erhebliche Anstrengungen, um weitere Veröffentlichungen zu verhindern. Als die New York Times am 13. Juni 1971 begann, die von Daniel Ellsberg gelieferten geheimen Pentagon-Papiere abzudrucken – die die jahrelange gezielte Täuschung[17] der Öffentlichkeit über wesentliche Aspekte des Vietnamkriegs offenlegten –, versuchte die US-Regierung unter Präsident Nixon mit allen Mitteln, eine weitere Veröffentlichung zu verhindern. Zu seinem Berater Kissinger sagte Nixon unter anderem: “Let’s get the son-of-a-bitch in jail!” („Lasst uns diesen Hurensohn [Anm.: gemeint ist Ellsberg] hinter Gitter bringen!“)[18] Nach drei veröffentlichten Folgen der „Papers“ in der New York Times ließ Nixon weitere Zeitungsberichte verbieten – ein bis dahin einmaliger Fall von Zensur in der US-Geschichte. Ellsberg gab die Dokumente an 18 andere Zeitungen. Auch diesen wurde die Veröffentlichung verboten. Der Streit ging bis vor den Obersten Gerichtshof (Supreme Court), der die Veröffentlichung per Grundsatzurteil am Ende erlaubte.[19] Ellsberg wurde trotzdem als Spion nach dem Espionage Act von 1917 angeklagt. Ihm drohten 115 Jahre Haft. Der Prozess platzte allerdings, als herauskam, dass Nixon Ellsberg hatte ausspähen lassen und einem Einbruch in die Praxis von Ellsbergs Psychiater zugestimmt hatte – man hatte sich erhofft, in Ellsbergs Patientenakte Belastendes über ihn zu finden, das zu seiner Diskreditierung hätte eingesetzt werden können.[20] Mit dieser illegalen Operation war dasselbe Team von ehemaligen und aktiven FBI- und CIA-Agenten betraut worden, das ein Jahr später in den Watergate-Gebäudekomplex einbrach und den gleichnamigen Skandal lostrat, der Nixon 1974 das Amt kostete.[17] Auch diese politische Affäre wurde durch einen Whistleblower an die Öffentlichkeit gebracht, den FBI-Mitarbeiter Mark Felt, dessen Identität die Washington-Post-Reporter Bob Woodward und Carl Bernstein allerdings bis 2005 geheim hielten.

In dem betreffenden Grundsatzurteil des obersten Gerichts legten die Richter fest, dass das Geheimhaltungsinteresse des Staates an von Whistleblowern gelieferten geheimen Regierungsdokumenten im Zweifelsfall hinter dem Interesse der Öffentlichkeit und der Pressefreiheit zurückstehen müsse. Einer der Richter schrieb dazu:

„Nur eine freie, unbehindert agierende Presse kann effizient Täuschungen durch die Regierung aufdecken. Und über allen Verantwortlichkeiten einer freien Presse steht die Pflicht, jeglichen Teil der Regierung daran zu hindern, die Menschen zu betrügen und in ferne Länder zu schicken, um an fremdländischen Krankheiten und fremdländischen Kugeln und Granaten zu sterben. (Only a free and unrestrained press can effectively expose deception in government. And paramount among the responsibilities of a free press is the duty to prevent any part of the government from deceiving the people and sending them off to distant lands to die of foreign fevers and foreign shot and shell.)“[19]

Missbrauchsgefahr

Das Whistleblowing kann auch von interessierter Seite (etwa von Geheimdiensten) benutzt werden, um Falschinformationen zu streuen, und damit zum Beispiel zu ungerechtfertigten Diffamierungen einzelner Personen oder Einrichtungen führen. Whistleblowing-Portale wie Wikileaks bekennen sich zu dieser Ambivalenz um den Wahrheitsgehalt der Leaks und sind bestrebt, den Wahrheitsgehalt der Informationen vor der Veröffentlichung zu überprüfen. Auch Medien, die Informationen von Whistleblowern verbreiten, prüfen diese in der Regel sorgfältig.

Eine weitere Gefahr besteht darin, dass belastende, aber unzutreffende Informationen der Presse zugespielt werden. Solche Falschinformationen, die sich den Anschein des Whistleblowings geben, können für Institutionen, Unternehmen und Personen großen Schaden verursachen.

Per Definition handelt es sich bei solchen Aktionen nicht um Whistleblowing, vielmehr handelt es sich um rufschädigendes Verhalten, das strafrechtlich verfolgt wird.

USA und Großbritannien

US-Präsident Richard Nixon musste 1974 wegen der Watergate-Affäre zurücktreten, die maßgeblich aufgrund der von dem Whistleblower Mark Felt (Deckname Deep Throat) gelieferten Informationen publik wurde.

In Großbritannien und den USA schützt das Gesetz Whistleblower zunehmend (s. etwa Whistleblower Protection Act). Whistleblower, die Betrug an der Regierung anzeigen, haben Anspruch auf einen Anteil am eingebrachten Schadenersatz (False Claims Act, s. qui tam).

Sarbanes-Oxley-Act

Außerdem verabschiedete der US-Kongress 2002 im Anschluss an mehrere Finanzskandale den Sarbanes-Oxley Act (SOX). Nach dem SOX müssen US-Aktiengesellschaften und ihre Unternehmenseinheiten in der Europäischen Union sowie Nicht-US-Unternehmen, die an einer US-Börse notiert sind, im Rahmen ihres Prüfungsausschusses Verfahren zur Entgegennahme, Speicherung und Bearbeitung von Beschwerden einführen, die der Emittent in Bezug auf die Rechnungslegung, interne Rechnungslegungskontrollen und Wirtschaftsprüfungsfragen erhält; und zur vertraulichen, anonymen Einreichung von Beschwerden durch Angestellte des Emittenten in Bezug auf fragliche Rechnungslegungs- oder Wirtschaftsprüfungsangelegenheiten. Darüber hinaus enthält Abschnitt 806 des SOX Vorschriften zum Schutz von Beschäftigten börsennotierter Unternehmen, die Beweise für Betrug vorlegen, vor solchen Vergeltungsmaßnahmen, die wegen der Nutzung des Meldeverfahrens gegen sie ergriffen werden könnten.

Whistleblower unter Barack Obama

US-Präsident Barack Obama äußerte sich vor seiner ersten Wahl zum Präsidenten bewundernd über Whistleblower als „wertvollste Quelle“ für Informationen über Regierungsfehlverhalten und versprach, sich für die Steigerung der Transparenz von Regierungshandeln einzusetzen. Kritiker haben angemerkt, dass während seiner Präsidentschaft bereits bis zum Jahr 2011 fünf Whistleblower aus dem US-Geheimdienstbereich unter dem Anti-Spionage-Gesetz (Espionage Act von 1917) angeklagt worden waren, das auch die Todesstrafe vorsieht. Das seien mehr Fälle als unter allen US-Präsidenten vor ihm zusammengenommen.[21] Er habe seine diesbezüglichen Wahlversprechen vollständig gebrochen. Der ehemalige NSA-Mitarbeiter Thomas Drake, der bereits ab 2003 über ungesetzliche Überwachungsmaßnahmen und eine von ihm festgestellte Geldverschwendung des Geheimdiensts an die Öffentlichkeit gegangen war, meinte dazu, dass er Obama selbst gewählt habe und damals große Hoffnungen in ihn gesetzt hätte. Diese seien aber völlig enttäuscht worden, Obama habe die Geheimhaltungspraxis des Staates auf ein Niveau gebracht, das selbst George W. Bush „nicht einmal beabsichtigt habe“. Obama sei in dieser Hinsicht „schlimmer als Bush“, die Amerikaner seien von ihm getäuscht worden („hoodwinked“). Drake war wegen seines Whistleblowings unter dem Espionage Act angeklagt worden und hatte eine 35-jährige Haftstrafe zu erwarten, die Anklage fiel im Prozess 2011 allerdings in allen Anklagepunkten in sich zusammen. Drake wurde nur wegen „Zweckentfremdung“ eines NSA-Computers zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt, wobei er selbst half, diesen Anklagepunkt zu finden, damit der Staat sein „Gesicht wahren“ konnte.[11]

Trotz der Repressionen, die Whistleblower unter Umständen erleiden, würden sich – laut einer US-Studie (Don Soeken)[22] – 84 % der Whistleblower in der gleichen Situation noch einmal genauso oder ähnlich verhalten. 2002 wurden drei Whistleblower vom Time Magazine als Person of the Year ausgezeichnet.

Deutschland

Unterstützungs-Kundgebung für den US-Whistleblower Bradley Manning in Frankfurt am Main am 21. Januar 2012.

Der angloamerikanische Rechtsbegriff findet bislang keine exakte Entsprechung im Deutschen. Gleichwohl reflektierten etwa Wissenschafts- und Verwaltungsethik das Phänomen „Whistleblowing“ zunehmend. Wenn auch nur zögerlich, finden die Begriffe Hinweisgeber oder Skandalaufdecker Verbreitung.

In Deutschland haben drei Bundesministerien einen[23] Gesetzesentwurf zur Einführung eines § 612a n. F. BGB zum Whistleblowerschutz für Arbeitnehmer vorgelegt, der am 4. Juni 2008[24] Gegenstand einer öffentlichen Anhörung im Bundestag war.

Am 1. April 2009 ist das Beamtenstatusgesetz für den Bereich der Länder und Kommunen in Kraft getreten; es ist das Nachfolgegesetz vom Beamtenrechtsrahmengesetz. In § 37 Abs. 2 Nr. 3 BeamtStG ist eine Durchbrechung des Verschwiegenheitsgrundsatzes kodifiziert. Demzufolge dürfen Beamte neben den Katalogstraftaten des § 138 StGB (der die Fälle der Anzeigepflicht regelt) auch Korruptionsstraftaten nach §§ 331– 337 StGB (aber nur diese) direkt bei der Staatsanwaltschaft anzeigen.

Der § 67 Abs. 2 Nr. 3 Bundesbeamtengesetz n. F. enthält eine analoge Regelung, die für Beamte im Bereich des Bundes gilt.

Das Landeskriminalamt Niedersachsen hat für anonyme Hinweise auf Korruption ein elektronisches Whistleblowing-System in Betrieb genommen. Das Business Keeper Monitoring System wird mit unterschiedlichen Schwerpunkten auch von speziellen Ermittlungseinheiten in Unternehmen, Behörden und Regierungen angewendet.

Mit Urteil vom 21. Juli 2011[25] hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte entschieden, dass die Veröffentlichung von Missständen beim Arbeitgeber durch einen Arbeitnehmer von der in der Europäischen Menschenrechtskonvention garantierten Freiheit der Meinungsäußerung gedeckt sein kann. In dem zu entscheidenden Fall war der Menschengerichtshof der Ansicht, dass das deutsche Landesarbeitsgericht die Meinungsfreiheit einer Altenpflegerin, der nach ihrer Strafanzeige gegen ihren Arbeitgeber wegen Mängeln in der Pflege fristlos gekündigt worden war, nicht ausreichend berücksichtigt hatte. Die Kündigung war deshalb ungerechtfertigt.[26][27]

Die Bundesregierung ist der Ansicht, dass Mitarbeiter, die auf Missstände in ihren Unternehmen hinweisen (Whistleblower), bereits durch das bestehende Arbeitsrecht und die allgemeinen kündigungsrechtlichen Vorschriften ausreichend geschützt sind. Das geht aus ihrer Antwort[28] auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen[29] hervor. Die Fraktion hatte darauf hingewiesen, dass oft ein großes öffentliches Interesse an diesen Informationen bestehe, den Hinweisgebern aber häufig arbeits- und dienstrechtliche Konsequenzen drohten.[30]

Ein Antrag der Länder Berlin und Hamburg im Bundesrat, eine Entschließung des Bundesrates zur gesetzlichen Verankerung des Informantenschutzes für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Bürgerlichen Gesetzbuch (BR-DRs. 534/11) zu verabschieden, wurde in der 888. Sitzung des Bundesrates am 14. Oktober 2011 abgelehnt.[31] Mit dem Entschließungsantrag wollten die Antragsteller die Bundesregierung zur Vorlage eines entsprechenden Gesetzentwurfs auffordern. Dieser sollte Arbeitnehmer, die durch eigene Hinweise oder Unterstützungshandlungen Dritte auf die betriebliche Verletzung gesetzlicher Pflichten aufmerksam machen, vor unverhältnismäßigen Sanktionen der Arbeitgeber schützen. Hierzu seien klare und eindeutige Regelungen im Bereich des Informantenschutzes notwendig. Die bisher bestehende Regelungslücke und die zum Teil divergierenden Entscheidungen der Gerichte führten zurzeit nämlich zu einer erheblichen Rechtsunsicherheit für die Arbeitnehmer.[32]

Die SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag hat im Februar 2012 einen Entwurf eines Hinweisgeberschutzgesetzes veröffentlicht. Damit wurde erstmals ein eigenständiges Gesetz im Hinblick auf die Whistleblower-Problematik vorgeschlagen.[33] Nach der SPD hat nun auch die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen den Entwurf eines Whistleblower-Schutzgesetzes in den Bundestag eingebracht. Der Gesetzentwurf der Grünen vom Mai 2012 sieht anders als der oben genannte, am Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) orientierte Entwurf der SPD-Fraktion[34] nicht die Schaffung eines eigenständigen Hinweisgeberschutzgesetzes vor, sondern begnügt sich mit der Änderung und Ergänzung bereits bestehender Gesetze.[35]

Ab dem 1. Januar 2014 sind infolge strengerer aufsichtsrechtlicher Regelungen Kreditinstitute in Deutschland zur Einrichtung eines Hinweisgeberprozesses verpflichtet. Rechtsgrundlage ist § 25a Absatz 1 Satz 6 Nr. 3 Kreditwesengesetz (KWG) n. F., der durch das CRD-IV-Umsetzungsgesetz reformiert wurde.[36]

Schweiz

1984 enthüllte Rudolf Hafner, damals Revisor in der Finanzkontrolle des Kantons Bern, unter anderem die Zweckentfremdung von Lotteriegeldern und die Unterstützung von geheimen Abstimmungskomitees mit öffentlichen Geldern durch den Berner Regierungsrat. Hafner löste dadurch ein politisches Erdbeben aus, das als Berner Finanzaffäre bekannt wurde und bei der folgenden Wahl zu einer Veränderung der politischen Mehrheiten führte.

Anfang 2012 erregte ein Mitarbeiter der Basler Bank Sarasin großes Aufsehen, der das Schweizer Bankgeheimnis verletzte. Er teilte dem Nationalrat Christoph Blocher mit, dass vom Konto des Direktoriumspräsidenten der Schweizerischen Nationalbank, Philipp Hildebrand, im August 2011 504'000 US-Dollar gekauft worden waren. Dies erweckte den Eindruck eines Insiderhandels.[37] Hildebrand trat kurz darauf zurück; der Informant zeigte sich Anfang Januar 2012 selbst bei der Polizei an. Ihm wurde daraufhin fristlos von seiner Bank gekündigt, ein Strafverfahren gegen ihn wurde eingeleitet.[38]

Vatikan

Der 2003 verstorbene Monsignore Renato Dardozzi hinterließ sein in der Schweiz angelegtes Geheimarchiv aus Akten des vatikanischen Staatssekretariats und Papiere der Vatikanbank Istituto per le Opere di Religione (IOR) dem Journalisten Gianluigi Nuzzi. Die Dokumente begründeten den Verdacht der Geldwäsche im Dienste der Mafia, der Blockade von Korruptionsermittlungen, von Schmiergeldaffären und geheimen Nummernkonten, die etwa das Geld des siebenmaligen Ministerpräsidenten Giulio Andreotti von der damaligen katholischen Volkspartei Democrazia Cristiana enthielten. Nuzzi erregte 2009 mit seinem Buch Vatikan AG – Ein Geheimarchiv enthüllt die Wahrheit über die Finanz- und Politskandale der Kirche über das Finanzgebaren der Vatikanbank großes Aufsehen. Der Bankpräsident, Angelo Caloia, musste nach 20 Jahren an der Spitze der Vatikanbank zurücktreten.[39]

2011 gelangten immer wieder interne Dokumente des Heiligen Stuhls an die Medien. Nuzzi veröffentlichte 2012 das Sua Santita (Seine Heiligkeit: Die geheimen Briefe aus dem Schreibtisch von Papst Bendedikt XVI.). Im Mai 2012 wurde Paolo Gabriele, ein Kammerdiener des Papstes, festgenommen, der Papiere an die Medien weitergegeben hatte, in denen es um Vorwürfe der Korruption, des Missmanagements und der Günstlingswirtschaft im Vatikan ging. 2013 befand sich die Vatikanbank IOR in einer schweren Krise wegen Geldwäsche, Blockade von Korruptionsermittlungen, Schmiergeldaffären und geheimen Nummernkonten.

Die Zeitung La Repubblica gab bekannt, auch nach Gabrieles Festnahme weitere Geheimpapiere zugespielt bekommen zu haben.[40]

Internationaler Whistleblower-Preis

Seit 1999 wird in Deutschland alle zwei Jahre ein internationaler Whistleblower-Preis vergeben (siehe Weblinks). Der Preis wurde von der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) und der Deutschen Sektion der International Association of Lawyers against Nuclear Arms (IALANA) gestiftet. Auch Transparency International beteiligt sich an der Preisvergabe. Der Preis soll die Öffentlichkeit für das Whistleblowing sensibilisieren und die – häufig von Entlassung und Maßregelungen betroffenen oder bedrohten – Preisträger unterstützen. Die bisherigen Preisträger sind:

  • 1999: Alexander Nikitin – ehemaliger sowjetischer Marinekapitän, der auf unsichere Atommülllager und gefährliche Praktiken der russischen Nordflotte aufmerksam machte;
  • 2001: Margrit Herbst – deutsche Tierärztin, die 1994 die Öffentlichkeit über die Vertuschung der ersten BSE-Fälle informierte;
  • 2003: Daniel Ellsberg – hochrangiger Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums, der 1971 die Pentagon-Papiere an die Presse weitergab;
  • 2005: Theodore A. Postol – Physiker am MIT, der das US-Raketenabwehrprogramm GMD kritisierte und dabei dem Lincoln Laboratory des MIT Wissenschaftsbetrug sowie dem MIT selbst Vertuschung vorwarf;
  • 2005: Árpád Pusztai – Biochemiker am Rowett Institute in Aberdeen, der bei Ratten-Fütterungsversuchen mit Gen-Kartoffeln Schäden am Immunsystem und Wachstumsstörungen von Organen feststellte und dies veröffentlichte;
  • 2007: Liv Bode – deutsche Wissenschaftlerin, die den Verdacht der Kontamination von Plasmaspenden mit infektiösen Bestandteilen von Bornavirus im Bereich der Infektionsforschung am Robert-Koch-Institut in Berlin zu klären versuchte;
  • 2007: Brigitte Heinisch – Altenpflegerin in einer Berliner Einrichtung, die die dortige unzureichende Pflege und Betreuung alter und hilfebedürftiger Menschen durch eine Strafanzeige wegen Betrugs öffentlich machte. Sie wurde daraufhin fristlos gekündigt. Die Kündigung wurde von den deutschen Arbeitsgerichten bestätigt. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg sah darin jedoch einen Menschenrechtsverstoß, weil die deutschen Gerichte bei der Bewertung des Whistleblowings nicht in ausreichendem Maße die Meinungsfreiheit der Arbeitnehmerin und das öffentliche Interesse an der Information berücksichtigt hatten. Er sprach der Betroffenen eine Entschädigung für den Arbeitsplatzverlust zu.[41][42] In der daraufhin erhobenen Restitutionsklage gegen die Arbeitgeberin schlossen die Parteien am 24. Mai 2012 vor dem Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg einen Vergleich, nach dem Heinisch eine Abfindung im hohen fünfstelligen Bereich erhält und das Arbeitsverhältnis nach Ablauf der ordentlichen Kündigungsfrist am 31. März 2005 endete.[43][44]
  • 2009: Rudolf Schmenger und Frank Wehrheim – für die Aufdeckung von Steuerhinterziehung der Commerzbank und der Deutschen Bank von 500 Mio. Euro[45] und ihren Einsatz für den Erhalt effektiver Arbeitsmethoden bei der Steuerfahndung Frankfurt im Kampf gegen Steuerhinterziehung – auch gegen den Widerstand der Finanzverwaltung.[46] (Siehe Steuerfahnderaffäre.)
  • 2011: Rainer Moormann – Atomwissenschaftler am Forschungszentrum Jülich, der aufdeckte, dass der 1988 stillgelegte Kugelhaufen-Versuchsreaktor AVR in Jülich im Normalbetrieb jahrelang mit gefährlich überhöhten Kerntemperaturen betrieben worden war.[47][48]
  • 2011: Anonymus, für die Publikation des unter dem Titel Collateral Murder bekanntgewordenen Dokumentations-Videos über einen von US-Soldaten im Irak durchgeführten Luftangriff, den die verleihenden Vereinigungen als schweres Kriegsverbrechen einschätzen. Die Preisübergabe an den Whistleblower sollte erfolgen, sobald dessen Identität feststand.[47][48] Heute ist bekannt, dass es sich bei dem Whistleblower um den US-Soldaten Bradley Manning handelte. Da Manning jedoch in amerikanischer Haft sitzt, konnte die Preisverleihung bisher noch nicht erfolgen.
  • 2013: Edward Snowden – ehemaliger technischer Mitarbeiter der US-amerikanischen Geheimdienste NSA und CIA, der mit Hilfe Tausender kopierter Dokumente die Existenz von Programmen amerikanischer und britischer Geheimdienste öffentlich machte, die der Totalüberwachung des weltweiten Internetverkehrs dienen, darunter PRISM, Tempora und Boundless Informant.[49] Der Preis wurde ihm in Abwesenheit verliehen. In einer von Jacob Appelbaum überbrachten Botschaft Snowdens, dankte dieser „allen, die sich an der Debatte beteiligt haben“ und ergänzte „Regierungen sind uns Rechenschaft schuldig für ihre Entscheidungen“.[50] (Siehe auch: Überwachungs- und Spionageaffäre 2013)

Ein weiterer Whistleblower-Preis ist der seit 2004 jährlich verliehene Ridenhour Truth-Telling Prize.

Weitere bekannt gewordene Whistleblower

Grab des österreichischen Diplomaten und Nahostexperten Herbert Amry in Wien. Er verstarb plötzlich mit 46 Jahren, kurz nachdem er die österreichische Regierung wiederholt auf illegale Waffengeschäfte durch das staatliche Unternehmen Noricum hingewiesen hatte.
Der US-Soldat Bradley Manning machte geheime Dokumente über die US-Einsätze im Irak und in Afghanistan öffentlich, weil er die Öffentlichkeit auf das seiner Meinung nach „unmoralische Handeln“ seiner Regierung aufmerksam machen wollte, wie etwa Folter von Verdächtigen. Im August 2013 wurde er zu 35 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 100.000 US-$ verurteilt. Seine Haftbedingungen und Behandlung durch US-Behörden wurden mehrfach massiv kritisiert, unter anderem von der UNO.[51][52][53]
Der bayerische Finanzbeamte Wilhelm Schlötterer machte in den 1970er und 1980er Jahren die Einflussnahme von CSU-Politikern auf Steuerangelegenheiten von Freunden und Prominenten publik, was ihm erhebliche berufliche Nachteile und Probleme einbrachte.
  • William Hamilton Martin und Bernon F. Mitchell 1960
  • Meier 19, ein Polizist der Stadtpolizei Zürich, der 1967 eine Polizei- und Justizaffäre an die Öffentlichkeit brachte und danach verfolgt wurde; über seinen Fall gibt es ein Buch und einen Film.
  • Kathryn Bolkovac, eine US-amerikanische Polizeiermittlerin, die über den privaten Militärdienstleister DynCorp bei der UNO in der IPTF eingesetzt wurde. Sie ermittelte mit Unterstützung von Madeleine Rees im Nachkriegsbosnien gegen Menschenhändler und Zuhälter und stellte fest, dass Angehörige verschiedener UN-Organisationen für die Prostituierten zahlten und an der sexuellen Ausbeutung der Frauen teilnahmen. Nachdem sie das aufdeckte und verschiedene, auch höhere Ränge der UN-Organisationen aufgefordert wurden, ihre Posten zu räumen, wurde sie von DynCorp entlassen. Ihre Geschichte wurde in Whistleblower – In gefährlicher Mission verfilmt.
  • Roger Boisjoly, ein US-amerikanischer Raumfahrtingenieur, der seit Juli 1985 vergeblich vor einem fatalen Defekt an Dichtungsringen des Space Shuttle warnte, der schließlich genau wie von ihm vorhergesagt zur Challenger-Katastrophe am 28. Januar 1986 führte.
  • William Mark Felt Sr., ehemaliger US-amerikanischer FBI-Agent; am 31. Mai 2005 wurde nach 33 Jahren Geheimhaltung durch die Reporter Bob Woodward und Carl Bernstein der Washington Post bekannt, dass er unter dem Pseudonym Deep Throat wichtigster Informant in der Watergate-Affäre war; die Informationen Felts führten letztendlich zum Rücktritt des US-Präsidenten Richard Nixon.
  • Mordechai Vanunu, ein israelischer Atomtechniker, der 1986 westlichen Medien verriet, dass Israel die Atombombe besitzt; er wurde vom israelischen Geheimdienst von Italien nach Israel verschleppt und wegen Geheimnisverrates von einem israelischen Gericht zu einer 18-jährigen Haftstrafe verurteilt.
  • Christoph Meili, ehemaliger Wachmann einer privaten Sicherheitsfirma, die für die schweizerische Großbank UBS tätig war; schmuggelte 1997 vermeintliche Holocaust-Dokumente aus der Bank und rettete sie vor dem Aktenvernichter
  • Paul van Buitenen, EU-Kontrollbeamter, der sich 1998 öffentlich gegen die betrügerischen Machenschaften einiger Mitglieder der Europäischen Kommission wandte; als Folge seiner Aktion musste die ganze Kommission zurücktreten; eine weitere Folge war, dass Paul van Buitenen vier Monate lang beurlaubt wurde (mit Halbierung seines Entgelts) und danach an eine „ungefährliche“ Stelle versetzt wurde; von 2004 bis 2009 war er Mitglied des Europaparlaments für die niederländische Kleinpartei Europa Transparant; heute arbeitet er wieder als Beamter der Europäischen Kommission.
  • Katharine Gun, Übersetzerin beim britischen Geheimdienst GCHQ, gab der Öffentlichkeit preis, dass UN-Behörden und -Delegierte vom britischen Geheimdienst abgehört werden; sie konnte ihre Beteiligung an den Vorbereitungen zum Irak-Krieg nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren; vom Gericht wurde sie freigesprochen.
  • Joseph C. Wilson, Ehepartner der gesetzeswidrig enttarnten CIA-Geheimagentin Valerie Plame. Wilson hatte vor dem Irakkrieg öffentlich die von ihm aufgedeckte Tatsache verbreitet, dass Saddam Hussein entgegen den Verlautbarungen der US-Regierung keinen Atomwaffenrohstoff aus dem Niger gekauft hatte. Dies löste als Racheakt die Aufdeckung der Agententätigkeit seiner Ehefrau durch US-Regierungskreise aus. Lewis Libby, ein Berater von Vizepräsident Dick Cheney, wurde für den Verrat später zu einer Haftstrafe verurteilt, aber unmittelbar anschließend von Präsident George W. Bush begnadigt.
  • Hans-Peter Martin, Mitglied des Europäischen Parlaments, versuchte im Jahre 2004 Tagegeld-Erschleichungen zu beweisen.
  • Bradley Manning, spielte vermutlich 2010 der Plattform WikiLeaks ein vom US-Militär zurückgehaltenes Video zu den Luftangriffen in Bagdad vom 12. Juli 2007 und zahlreiche weitere Dokumente zu. In dem Video ist zu sehen, wie aus einem US-Kampfhubschrauber Zivilisten erschossen werden, unter ihnen auch Reporter von Reuters, begleitet von zynischen Kommentaren der Hubschrauberbesatzung. Außerdem soll Manning Depeschen US-amerikanischer Botschaften an WikiLeaks weitergeben haben, welche veröffentlicht wurden und weltweit für erhebliches Aufsehen sorgten. Manning stand in den USA vor Gericht, ihm drohte eine lebenslange Haftstrafe wegen Geheimnisverrats und möglicherweise „Zusammenarbeit mit dem Feind“. Am 30. Juli 2013 wurde er in 19 von 21 Anklagepunkten für schuldig befunden und am 21. August 2013 zu 35 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 100.000 US-$ verurteilt.
  • Rudolf Elmer, ehemaliger Bankmitarbeiter, gab Kunden- und Geschäftsdaten von mutmaßlichen Steuerhinterziehern an Steuerbehörden, Medien und an WikiLeaks weiter.
  • Sean Hoare, ein ehemaliger Reporter der eingestellten Boulevardzeitung News of the World belastete 2010 als erster den damaligen britischen Regierungssprecher Andy Coulson und packte über die illegalen Recherchepraktiken der Zeitung aus. Er starb im Juli 2011.[54][55]
  • David Kelly, ein britischer Mikrobiologe, Biowaffenexperte und Berater des englischen Verteidigungsministeriums. Er war nach späteren Aussagen der BBC die Hauptquelle für einen BBC-Bericht, in dem der britischen Regierung vorgeworfen wurde, vor dem Irak-Krieg Geheimdienst-Berichte über irakische Massenvernichtungswaffen aufgebauscht zu haben. Kelly soll im Jahr 2003 zwei Tage nach einer Vernehmung vor einem Untersuchungsausschuss des britischen Parlaments Selbstmord begangen haben.
  • Miroslaw Strecker, Lastwagenfahrer, der maßgeblich zur Aufdeckung eines Fleischskandals in Deutschland beigetragen hat. Strecker wurde für sein Engagement mehrfach ausgezeichnet.[56]
  • Herbert Amry, ein österreichischer Diplomat und Nahost-Experte. Er machte 1985 die österreichische Regierung beharrlich auf illegale Waffengeschäfte einer staatseigenen Rüstungsfirma mit dem damals kriegführenden Iran aufmerksam. Kurz darauf starb er plötzlich mit 46 Jahren an Herzversagen. Einige Jahre später lösten seine Enthüllungen eine Staatsaffäre in Österreich aus, den Noricum-Skandal.
  • Wilhelm Schlötterer versuchte während seiner Tätigkeit in der bayerischen Finanzverwaltung in den 1970er Jahren, gegen Einflussnahmen von Spitzenpolitikern zugunsten wohlhabender Freunde und Prominenter in Steuerangelegenheiten vorzugehen. Er machte die Missstände auch publik, was ihm erhebliche berufliche Nachteile einbrachte. In einem Buch schrieb er 2009 unter anderem, dass Franz Josef Strauß ein Vermögen von 400 Millionen D-Mark hinterlassen habe, was ihm eine Anzeige der Strauß-Familie einbrachte. Im Juni 2012 wurden Zeugenaussagen bekannt, die seine Version zu stützen scheinen.[57]
  • Klaus Förster, der Leiter der Steuerfahndungsstelle in St. Augustin, deckte das Geldwäschesystem mit dem Kloster der Steyler Missionare und weitere „Waschanlagen“, getarnt als angeblich gemeinnützige Vereine wie die „Staatsbürgerliche Vereinigungen“, auf. Die Ermittlungen, die er angefangen hatte und selbst nicht zu Ende bringen durfte, mündeten in die bedeutendsten Parteispendenskandale der Bundesrepublik Deutschland, wie den Flick-Parteispendenskandal und den Parteispenden-Prozess gegen den CDU-Bundesschatzmeister Walter Leisler Kiep und seinen Generalbevollmächtigten Uwe Lüthje.
  • Inge Hannemann, seit 2005 beschäftigt im Jobcenter Hamburg-Altona, bringt öffentlich Missstände bei der Vermittlung von Arbeitslosen innerhalb des Systems Hartz IV zur Sprache; im Juni 2013 gab es dazu einen Anhörungstermin vor dem Arbeitsgericht Hamburg.[58][59][60][61][62]
  • William Binney, der 32 Jahre beim US-Geheimdienst NSA war und dann 2001 zum Whistleblower wurde, als nach 9/11 das Inlandsüberwachungsprogramm Stellar Wind gestartet wurde. Stellar Wind, ursprünglich für die Auslandsspionage entwickelt, wurde für die Überwachung innerhalb der USA verändert.[63]
  • Habib Souaïdia, Offizier einer algerischen Antiterroreinheit, warf 2001 der algerischen Regierung Staatsterrorismus vor.[64] Sie habe während des Bürgerkriegs der 1990er Jahre, in dem nach Schätzungen von amnesty international bis zu 200.000 Menschen starben,[65] unter strengster Geheimhaltung einen „schmutzigen Krieg“ gegen die eigene Bevölkerung geführt. Offiziell führte die Regierung Krieg gegen islamistische Terrorgruppen, die Terroranschläge gegen Soldaten und Zivilisten begingen. Laut Souaïdia seien jedoch an zahlreichen Massakern an der Zivilbevölkerung Militärangehörige zumindest beteiligt gewesen, und er sei selbst Zeuge gewesen, wie Geheimagenten des Staates getarnt Terroranschläge gegen Zivilisten verübten, für die dann offiziell und fälschlich die islamistischen Terroristen verantwortlich gemacht worden seien.[66][67][68] Laut anderen Whistleblowern aus den Geheimdiensten sei die Führungsspitze der größten Terrorgruppe Groupe Islamique Armé (GIA - übersetzt: „Bewaffnete islamische Gruppe“) von Agenten der algerischen Geheimdienste unterwandert gewesen, und die Geheimdienste hätten selbst neue terroristische Gruppen gebildet, die dann „völlig außer Kontrolle geraten“ seien.[67][66] Die algerische Regierung ließ Souaidia, der ins Exil nach Frankreich gegangen war, im Jahr 2002 für seine Aussagen in Abwesenheit zu 20 Jahren Gefängnis verurteilen. Seine auch von anderen Zeugen[67] in ähnlicher Form bestätigten Vorwürfe wurden nie offiziell untersucht.[68] Stattdessen wurde dem Volk im Jahr 2005 eine Generalamnestie für die Verbrechen aller Konfliktparteien zur Abstimmung vorgelegt, die jegliche Verantwortung der Staatsorgane für schwere Menschenrechtsverletzungen verneinte und die gerichtliche Aufklärung des gewaltsamen „spurlosen Verschwindens“ tausender Menschen verhindert.[65]
  • Anders Kærgaard, ein dänischer Nachrichtendienstoffizier, der 2012 Folterungen an Zivilisten während des Irakkrieges unter Duldung des dänischen Militärs offenlegte
  • Sibel Edmonds, die Ungereimtheiten bei 9/11 Untersuchungen, die Verstrickung der USA-Politiker in Drogenlieferungen und die Korruption in Pentagon aufdeckte

Organisationen und Dienste

Julian Assange, Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, einer der prominentesten Whistleblower. Er hält sich seit Juni 2012 in der Botschaft Ecuadors in London auf, da mehrere US-Journalisten und -Politiker seine gezielte Tötung oder Hinrichtung als „Verräter“ bzw. ein Attentat auf ihn gefordert haben und die Regierung von Schweden wegen eines angeblichen Sexualdelikts seine Auslieferung fordert.[69]

Der eingetragene Verein Whistleblower-Netzwerk setzt sich für eine bessere Zusammenarbeit von und mit Whistleblowern ein.[70] Der von Hans-Joachim Selenz gegründete CleanState e. V. begreift sich als deutschlandweite Anlaufstelle für Whistleblower.[71] Das DokZentrum ansTageslicht.de unterhält eine Erste-Hilfe- bzw. erste Tipp-Adresse für potenzielle Whistleblower und Informanten, die sich mit ihrem Anliegen an die Medien wenden wollen.[72]

Die Website WikiLeaks bietet Whistleblowern die Möglichkeit, bislang geheim gehaltene Dokumente anonym im World Wide Web zu veröffentlichen. Seit Januar 2011 war ein weiteres Projekt in der Planung, an dem unter anderem ehemalige WikiLeaks-Mitarbeiter wie Daniel Domscheit-Berg und Herbert Snorrason beteiligt sind. Unter dem Namen OpenLeaks sollte es die Verbreitung heikler Dokumente von anonymen Quellen aus ermöglichen und dabei gleichzeitig die strukturellen Eigenheiten von WikiLeaks umgehen, kam aber nicht über das Planungsstadium hinaus.

Ende Juli 2012 eröffnete die Wochenzeitung Die Zeit einen „digitalen Briefkasten“, wo Whistleblower Dokumente anonym hochladen können. Die Daten werden nicht unmittelbar veröffentlicht, sondern von Redakteuren weiter ausgewertet.[73]

Siehe auch

Literatur

  • Antje Bultmann (Hrsg.): Auf der Abschußliste – Wie kritische Wissenschaftler mundtot gemacht werden sollen. Knaur-Verlag, München 1997, ISBN 3-426-77265-5.
  • Dieter Deiseroth: Whistleblowing in Zeiten von BSE – Der Fall der Tierärztin Dr. Margrit Herbst. Berlin-Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-8305-0258-3.
  • Dieter Deiseroth: Berufsethische Verantwortung in der Forschung, Möglichkeiten und Grenzen des Rechts. LIT-Verlag, Münster 1997, ISBN 3-8258-3160-4.
  • Dieter Deiseroth, Annegret Falter: Zivilcourage im BSE-Skandal – und die Folgen. Whistleblower-Preis 2001 für die Tierärztin Dr. Margrit Herbst. VDW-Materialien. Berlin 2002. (pdf)
  • Dieter Deiseroth, Dietmar Göttling: Der Fall Nikitin. Whistleblower-Preis 1999. MIRZ-Schriftenreihe. G. Emde, Pittenhart 2000, ISBN 3-923637-56-X.
  • Tom Devine: The Whistleblower's Survival Guide: Courage Without Martyrdom, Government Accountability Project. Tom Devine, Washington DC 1997 (pdf, Teil 1, 2, 3, 4).
  • Stephan Fahrig: Die Zulässigkeit von Whistleblowing aus arbeits- und datenschutzrechtlicher Sicht. In: NZA-Online. 01/2011, S. 1. (PDF; 95 kB)
  • Thomas Faust: Verwaltung zwischen Transparenz und dienstlicher Diskretion: Beamtenstatusgesetz ermöglicht das sogenannte "Whistleblowing". In: Innovative Verwaltung Wiesbaden 31.2009, 4, ISSN 0948-3616, S. 22–24.
  • Gerrit Forst: Strafanzeige gegen den Arbeitgeber - Grund zur Kündigung des Arbeitsvertrags? In: Neue Juristische Wochenschrift 2011, S. 3477 ff.
  • Gerrit Forst: Whistleblowing im internationalen Vergleich - Was kann Deutschland von seinen Nachbarn lernen? In: Europäische Zeitschrift für Arbeitsrecht. (EuZA) 6, München 2013, ISSN 1865-3030, S. 37–82.
  • Gerrit Forst: Whistleblowing und Datenschutz - Brauchen wir eine spezielle Regelung? In: Recht der Datenverarbeitung 2013, ISSN 0178-8930, S. 122–132.
  • R. Knyrim, G. Trieb: Whistleblowing-Hotlines. Fachartikel zum Datenschutz- und Arbeitsrecht. ARD 5681/5/2006.
  • Ralf Kölbel, Nico Herold: Whistleblowing. Eine kriminologische Analyse aus Anlass der aktuellen kriminalpolitischen Debatte. In: Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform. 93 (2010), S. 425–441.
  • Zora Ledergerber: Whistleblowing unter dem Aspekt der Korruptionsbekämpfung. Stämpfli, Bern 2005, ISBN 3-7272-0695-0.
  • Klaus M. Leisinger: Whistleblowing und Corporate Reputation Management. Hampp, München / Mering 2003, ISBN 3-87988-731-4.
  • Carsten Momsen, Thomas Grützner, Andreas Oonk: Whistleblowing als außerordentlicher Kündigungsgrund? (Zugleich Anmerkung zu EGMR, Urteil vom 21. Juli 2011, Az. 28274/08 (Heinisch v. Deutschland)). In: Zeitschrift für Internationale Strafrechtsdogmatik. 2011, Heft 08/09, S. 754. (PDF; 114 kB)
  • Alexander Mulle: Whistleblowing und Arbeitsrecht. Ein Leitfaden für ArbeitnehmerInnen und Belegschaftsorgane. Reihe: Beiträge zu besonderen Problemen des Arbeitsrechts, Band 31 (2013), ISBN 978-3-7035-1632-0.
  • Michael Müller: Whistleblowing – ein Kündigungsgrund? In: Neue Zeitschrift für Arbeitsrecht. München 2002, ISSN 0176-3814, S. 424–437.
  • Gero v. Pelchrzim: Whistleblowing und der strafrechtliche Geheimnisschutz nach § 17 UWG. In: Corporate Compliance Zeitschrift. -CCZ. München 2009, ISSN 1865-3952, S. 25–29.
  • Björn Rohde-Liebenau: Whistleblowing – Beitrag der Mitarbeiter zur Risikokommunikation. Edition der Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf 2005, ISBN 3-86593-036-0.
  • Katrin Kanzenbach: Die Implementierung und Ausgestaltung eines Best-Practice Hinweisgeber- bzw. Whistleblower-Systems unter arbeitsrechtlichen Gesichtspunkten – Eine Handlungsempfehlung für Unternehmen. Shaker, 3. April 2013, ISBN 3844015957.

Filme

Weblinks

 Commons: Whistleblowers – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Marc Pitzke: „Pentagon Papers“: Washington beichtet letzte Vietnam-Lügen. In: Spiegel Online. 9. Juni 2011. Abgerufen am 17. Juni 2013.
  2. Dietmar Ostermann: Krieg und Lügen. In: Berliner Zeitung. 18. Juni 2011. Abgerufen am 17. Juni 2013.
  3. olev.de: Whistleblowing. In: olev.de. Online-Verwaltungslexikon. Archiviert vom Original am 2. März 2014. Abgerufen am 2. März 2014.
  4. Whistleblowing.at: Whistleblowing - Definition. In: Whistleblowing.at. Archiviert vom Original am 2. März 2014. Abgerufen am 2. März 2014.
  5. Winters v. Houston Chronicle Pub. Co., 795 S.W.2d 723, 727 (Tex. 1990) (Doggett, J., concurring).
  6. Marcia P. Miceli, Janet P. Near: Blowing the whistle: The organizational and legal implications for companies and employees. Issues in organization and management series. Lexington Books, New York 1992, ISBN 0-669-19599-5, S. 8.
  7. to blow the whistle on. In: Christine Ammer (Hrsg.): The American Heritage dictionary of idioms. Houghton Mifflin Harcourt, 1997, ISBN 0-395-72774-X, S. 68.
  8. Anatol Stefanowitsch: Whistleblower. Sprachlog, 2011. (online, zuletzt abgerufen: 15. Januar 2011)
  9. Bruce Schneier: What We Don’t Know About Spying on Citizens: Scarier Than What We Know (englisch) In: The Atlantic. 6. Juni 2013. Abgerufen am 13. September 2013.
  10. Kai Biermann: PRISM-Skandal: Wir brauchen mehr Whistleblower. In: golem.de. 8. Juni 2013. Abgerufen am 17. Juni 2013.
  11. 11,0 11,1 Matthew Harwood: NSA whistle-blower: Obama “worse than Bush” Interview mit Whistleblower Thomas Drake, Salon.com, 7. März 2012. Zitat aus Interview: “Worse than Bush. [...] He’s expanding the secrecy regime far beyond what the Bush even intended, interestingly enough. I think Bush is probably like, ‘Whoa.’” Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Salon“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  12. Bush begnadigt Cheneys Ex-Stabschef Libby. Stern.de, 3. Juli 2007.
  13. The Guardian Care Quality Commission’s leaders ‚lack the necessary skills‘. vom 29. November 2011.
  14. Public Service Bulletin. 7. August 2012: CQC – we'’l listen to whistleblowers more
  15. Wer Fehler aufdeckt wird abgestraft. In: Frankfurter Rundschau. 23. Januar 2011. (Interview mit EU-Jurist Strack)
  16. Markus Mandalka: Gefahren für journalistischen Quellenschutz, Informantenschutz und Whistleblower durch Informationstechnik und Datenspuren
  17. 17,0 17,1 Marc Pitzke: "Pentagon Papers": Washington beichtet letzte Vietnam-Lügen. auf: Spiegel Online. 9. Juni 2011.
  18. Filmdokumentation: Der gefährlichste Mann in Amerika - Daniel Ellsberg und die Pentagon-Papiere (USA 2009, 91 min.), Regie: Judith Ehrlich, Rick Goldsmith
  19. 19,0 19,1 NEW YORK TIMES CO. v. UNITED STATES 403 U.S. 713 (1971). Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Supreme Court“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  20. Egil Kroh: The Break-In That History Forgot. On: The New York Times. 30. Juni 2007.
  21. Jane Mayer: The Secret Sharer. Is Thomas Drake an enemy of the state? In: The New Yorker. 23. Mai 2011. Zitat: “Including the Drake case, it [gemeint ist die Obama-Regierung] has been using the Espionage Act to press criminal charges in five alleged instances of national-security leaks—more such prosecutions than have occurred in all previous Administrations combined.”
  22. Karel L. Soeken: A survey of whistleblowers. auf: whistleblower-net.de (PDF; 4,8 MB)
  23. Gesetzesentwurf zur Einführung eines § 612a n. F. BGB zum Whistleblowerschutz
  24. öffentlichen Anhörung im Bundestag
  25. EMRG, Urteil vom 21. Juli 2011, Heinisch gegen Deutschland, Az. 28274/08; veröffentlicht in deutscher Übersetzung u.a. in NJW 2011, 3501.
  26. Entscheidungstext (in englisch)
  27. Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte erlaubt Whistleblowing
  28. BT-Drs. 17/7053.
  29. BT-Drs. 17/6902.
  30. Zitat aus der bei Juris am 7. Oktober 2011 veröffentlichten Mitteilung des Bundestages
  31. Übersicht über den 888.Sitzungstag des Bundesrates vom 14. Oktober 2011, dort TOP 15.
  32. Erläuterung zum Tagesordnungspunkt 15 der 888.Sitzung des Bundesrates
  33. Gesetzgebungsreport des Arbeits-Rechts-Beraters
  34. BT-Drs. 17/8567.
  35. vom Portal www.arbeitsrecht.de aufbereitete Mitteilung aus dem Gesetzesentwurf BT-Drs. 17/9782 vom 23. Mai 2012. (Gesetzesentwurf als pdf)
  36. CRD-IV-Umsetzungsgesetz vom 28. August 2013, BGBl. I S. 3395.
  37. So kam Christoph Blocher zu Hildebrands Kontodaten. In: Aargauer Zeitung. 7. Januar 2012.
  38. Verletzung des Bankkundengeheimnisses durch einen Mitarbeiter der Bank Sarasin. Medienmitteilung vom 3. Januar 2012 (PDF-Datei; 40 kB)
  39. Chef der Vatikanbank im Visier der Ermittler faz.net vom 21. September 2010.
  40. spiegel.de: Neue Geheimdokumente aus dem Vatikan aufgetaucht
  41. Urteil des Gerichtshofs vom 21. Juli 2011 Heinisch gegen Deutschland, 28274/08 (englisch)
  42. Urteil - Kündigung wegen Kritik an Arbeitgeber ist ungerechtfertigt. In Süddeutsche Zeitung vom 21. Juli 2011.
  43. Pressemmitteilung des LAG Berlin-Brandenburg vom 24. Mai 2012
  44. (http://www.123recht.net/article.asp?a=118812 123recht.net, abgerufen am 16. Juni 2012)
  45. Bericht der Frankfurter Rundschau vom 9. Mai 2009, S. 5.
  46. Whistleblower-Preis 2009: Jurybegründung
  47. 47,0 47,1 Verleihung des Whistleblower-Preises 2011. auf: hintergrund.de, 6. Juni 2011.
  48. 48,0 48,1 Heise.de am 6. Juni 2011: Whistleblower-Preis 2011 geht an Kernforscher. Abgerufen am 7. Juni 2011.
  49. Andreas Wilkens: Whistleblower-Preis für Edward Snowden. heise.de, 23. Juli 2013, abgerufen am 23. Juli 2013.
  50. Swantje Dake: Preis für Edward Snowden: Ehrung in Abwesenheit. In: Der Stern. 30. August 2013. Archiviert vom Original am 31. August 2013. Abgerufen am 31. August 2013.
  51. Rechte verweigert. UN kritisiert Haftbedingungen von Bradley Manning in den USA. In: Junge Welt. 15. Juli 2011. (online auf: jungewelt.de)
  52. Büro des UN-Sonderberichterstatters über Folter am 12. Juli 2011: USA: Unmonitored access to detainees is essential to any credible enquiry into torture or cruel inhuman and degrading treatment, says UN torture expert. Abgerufen am 15. Juli 2011 (english).
  53. Heise.de am 12. April 2011: US-Regierung verwehrt UN-Beauftragtem vertrauliches Treffen mit mutmaßlichem Wikileaks-Informant. Abgerufen am 13. April 2011.
  54. "News of the World"-Whistleblower tot aufgefunden
  55. The Guardian am 18. Juli 2011: Sean Hoare knew how destructive the News of the World could be. Abgerufen am 19. Juli 2011 (english).
  56. siehe Seehofer ehrt couragierten Gammelfleisch-Fahrer. auf: tagesspiegel.de, 5. Oktober 2007.
  57. Egmont R. Koch: Zeuge berichtet über dreistelliges Millionenvermögen von Strauß, Stern, 27. Juni 2012.
  58. Jobcenter-Mitarbeiterin verweigert Strafen für Arbeitslose. In: Hamburger Abendblatt. 6. April 2013, abgerufen am 21. April 2013.
  59. Gegen die eigene Arbeit. „Wir schaffen Hartz IV ab“. In: taz online. 5. April 2013, abgerufen am 21. April 2013.
  60. »Nichts ist demütigender« Eine Jobcenter-Mitarbeiterin spricht offen über die Schattenseiten von Hartz IV. In: Neues Deutschland. 22. März 2013, abgerufen am 21. April 2013.
  61. Widerstand aus Zimmer 105. Im Jobcenter Hamburg-Altona kämpft ausgerechnet eine Arbeitsvermittlerin gegen Hartz IV: Inge Hannemann weigert sich, Arbeitslosen das Geld zu kürzen, wenn sie nicht erscheinen. In: Der Spiegel. Nr. 17/2013, 22. April 2013, S. 30 f.
  62. Hartz-IV-Rebellin bald selber arbeitslos? auf: neues-deutschland.de, 7. Juni 2013.
  63. Laura Poitras: Op-Docs - The Program. In: The New York Times. 22. August 2012.
  64. Habib Souaïdia: Schmutziger Krieg in Algerien. Bericht eines Ex-Offiziers der Spezialkräfte der Armee (1992–2000). Übersetzung aus dem Französischen. Chronos-Verlag, Zürich 2001, OCLC 313813982, S. 199–201.
  65. 65,0 65,1 Amnesty International Algerien
  66. 66,0 66,1 „Wenn sich die Männer des DRS den Bart wachsen liessen, wusste ich, dass sie sich auf einen ‚schmutzigen Auftrag‘ vorbereiteten, bei dem sie sich als Terroristen ausgaben.“ Habib Souaïdia: Schmutziger Krieg in Algerien. Bericht eines Ex-Offiziers der Spezialkräfte der Armee (1992–2000). Übersetzung aus dem Französischen. Chronos-Verlag, Zürich 2001, S. 113.
  67. 67,0 67,1 67,2 Algeriens schmutziger Krieg. Geheimdienstler packen aus. In: Le Monde Diplomatique. 17. März 2004, abgerufen am 16. Dezember 2008.
  68. 68,0 68,1 Ali Al-Nasani: Das alltägliche Massaker. In: ZEIT ONLINE. Abgerufen Format invalid.
  69. WikiLeaks-Gründer – Assange attackiert rechte US-Kritiker. DER SPIEGEL, 23. Dezember 2010, abgerufen am 3. Januar 2011.
  70. Selbstdarstellung des Whistleblower-Netzwerkes e. V.
  71. Hans-Joachim Selenz: CleanState, S. 2, 21. März 2006.
  72. www.anstageslicht.de/whistleblowerinfo
  73. Ihre Dokumente anonym hochladen. ZEIT ONLINE. Abgerufen am 12. August 2012.
  74. The Whistleblower in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
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