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Trizone

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Die Besatzungszonen in Deutschland 1945
(die deutschen Ostgebiete wurden der Verwaltung Polens und der UdSSR unterstellt)
Trizone (blau)

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Besetzung des westlichen Teils Deutschlands einigten sich im März 1948 die drei siegreichen Westmächte in London darauf, die amerikanische und die britische Besatzungszone, die bereits zuvor zur Bizone vereinigt worden waren, mit der französischen Besatzungszone zur so genannten Trizone zusammenzuschließen. Das Saarland, Teil der französischen Zone, wurde nicht einbezogen. Trizone ist die inoffizielle Bezeichnung des dadurch vergrößerten Vereinigten Wirtschaftsgebietes.

Man sprach jedoch auch von Westzone, spaßhaft von „Trizonesien“[1] und später von Westdeutschland.

Geschichte

1946/47 hatten die amerikanische und die britische Militärregierung den Wirtschaftsrat der sogenannten Bizone geschaffen, eine gemeinsame demokratische Verwaltungsstruktur für ihre zum Vereinigten Wirtschaftsgebiet zusammengeschlossenen zwei Zonen. Dieser Maßnahme schloss sich Frankreich mit seiner Besatzungszone im Südwesten Deutschlands im April 1949 nur zögernd an. Anlass für die Vereinigung der französischen Zone mit der Bizone war die Notwendigkeit, eine einheitliche deutsche Stelle zu schaffen, um den Marshall-Plan nutzen zu können. Die drei westlichen Besatzungszonen konnten auf diese Weise gemeinsam in die OEEC (Organisation for European Economic Co-operation), die den Marshall-Plan in Europa durchführen sollte, aufgenommen werden.

Im Vereinigten Wirtschaftsgebiet führten die drei westlichen Besatzungsmächte am 20./21. Juni 1948 als ersten wichtigen Schritt eine Währungsreform durch; die neuen Münzen erhielten die Aufprägung Bank deutscher Länder. Drei Tage später befahlen die sowjetischen Besatzungsbehörden die Durchführung einer eigenen Währungsreform in der sowjetischen Zone und blockierten die Zufahrten nach Berlin. Die Berlin-Blockade begann.

Eine Trizone im staatsrechtlichen Sinne entstand dadurch nicht. Der Ausdruck kennzeichnet die Situation zwischen dem 6. März 1948 und 7. September 1949 (Konstituierung von Bundestag und Bundesrat), als Frankreich seine Abgrenzungspolitik gegenüber der amerikanischen und britischen Zone aufgab und die Bizone am 8. April 1949 zur Trizone erweitert (auf der Grundlage der Beschlüsse der Washingtoner Außenminister-Konferenz vom 5. bis 8. April 1949)[2] und damit de facto die Institutionen der Trizone zu Vorläufergebilden der Bundesrepublik Deutschland wurden.[3] Einige geschichtswissenschaftliche Quellen nennen den 1. August 1948 als Datum der Schaffung der Trizone.Belege fehlen!

Das Besatzungsstatut vom 10. April 1949, welches den drei Westalliierten zur Wahrnehmung ihrer zivilen Kontrollrechte und der Überwachung der künftigen Bundesrepublik auf ihrem Weg bis zur Souveränität am 5. Mai 1955 (→ Pariser Verträge) diente, trat erst am 21. September, nach der Gründung der Bundesrepublik, in Kraft.

„Trizonesien“

Treffen für den Aufbau zuständiger Politiker in Hamburg 1949 (v. l. n. r.): Oberbaudirektor Meier-Ottens (Hamburg) – Minister Wittstock (Niedersachsen) – Minister Heinrich Zinnkann (Hessen) – Minister Fritz Steinhoff (Nordrhein-Westfalen) und Stadtrat Walter Nicklitz (West-Berlin)

Die drei Westzonen wurden allerdings schon vorher im Volksmund „Trizonesien“ genannt. 1948 schrieb Karl Berbuer den Karnevalsschlager Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien[1], der zeitweise auch als Ersatz für die deutsche Nationalhymne herhalten musste, so zum Beispiel bei einem Steher-Rennen in der Müngersdorfer Radrennbahn nach einem Sieg des Kölner Radrennfahrers Jean Schorn.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Lied: Wir sind die Eingeborenen von TrizonesienKarl Berbuer (1948).
  2. Vgl. dazu das Abkommen über die Dreimächtekontrolle für Westdeutschland vom 8. April 1949 (Kontrollabkommen).
  3. Deutsches Historisches Museum: 1945–49: Alliierte Besatzung – „Bizone/Trizone“

Weblinks

 Commons: Trizone – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Trizone – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Trizone aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.