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Werner Muensterberger

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Werner Muensterberger

Werner Muensterberger (geb. 15. April 1913 in Dortmund; gest. 6. März 2011 in New York City) war ein deutscher Psychoanalytiker, Kunstsammler und Buchautor.

Werdegang

Als Sohn eines deutschen Fabrikanten und einer niederländischen Mutter verbrachte Muensterberger einen großen Teil seiner Kindheit bei seiner Großmutter in Haarlem, in den Niederlanden. Zusammen mit Klaus Mann, Sohn von Thomas Mann, besuchte er in Deutschland auch einige Jahre die Odenwaldschule; er sprach mithin von Kindheit an deutsch und holländisch.

Muensterberger nahm ein Studium der Medizin an der Universität Heidelberg auf, wechselte jedoch nach einem Semester nach Berlin, um dort Ethnologie zu studieren. Zudem absolvierte er eine Ausbildung am Psychoanalytischen Institut der Berliner Universität.

Der Kunstsammler Eduard von der Heydt, ein entfernter Verwandter seiner Mutter, machte ihn mit ethnographischer, afrikanischer Kunst bekannt. Muensterberger widmete ihm als Dank sein 1955 erschienenes Werk Sculpture of Primitive Man. Durch von der Heydt lernte Muensterberger den Ethnologen Eckart von Sydow kennen, bei dem er später Vorlesungen besuchte, den Bankier Hjalmar Schacht, auch die Tänzerin Mary Wigman und später Constantin Brancusi.

Mitte der 1930er Jahre emigrierte Muensterberger in die Niederlande, lebte hauptsächlich in Amsterdam und Haarlem, kämpfte ab 1941 im Untergrund, wurde von 1943 bis Kriegsende von seiner Freundin, der späteren Schauspielerin Elisabeth Andersen, in einer Dachkammer versteckt, weil ihn die Gestapo suchte. In Holland setzte er auch an der Universität Leiden sein Ethnologiestudium fort. In Basel erfolgte seine Promotion über indonesische Schöpfungsmythen. Muensterberger promovierte ein weiteres Mal im Bereich der Kunstgeschichte.

In den Jahren 1947 bis 1951 war er als Dozent für Ethnopsychoanalyse an der New Yorker Columbia University tätig. Im Anschluss wurde er zum Professor für Ethnopsychiatrie an der New York State University ernannt.

Im Jahre 1974 erfolgte sein Umzug nach London, wo er seinen Ruhestand verbringen wollte. 1984 zog er jedoch zurück nach New York City und eröffnete an der Upper Eastside eine Privatpraxis als Analytiker, die er bis kurz vor seinem Tod betrieb.

Zu seinen Patienten als Psychoanalytiker gehörten unter anderen James Dean, Danny Kaye, Laurence Olivier und Marlon Brando.

Muensterberger war dreimal verheiratet.

Werke (Auswahl)

  • Sammeln. Eine unbändige Leidenschaft. Psychologische Perspektiven. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1999 (Erstausgabe 1933 in den USA)
  • Der Mensch und seine Kultur. Psychoanalytische Ethnologie nach 'Totem und Tabu'. Als Herausgeber. Kindler, München 1974.

Literatur

  • Lisa Zeitz, Der Mann mit den Masken. Das Jahrhundertleben des Werner Muensterberger, Berlin 2013

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Werner Muensterberger aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.