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Werner Mölders

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Oberst Werner Mölders (1941)

Werner Mölders (geb. 18. März 1913 in Gelsenkirchen; gest. 22. November 1941 in Breslau) war ein deutscher Luftwaffenoffizier im Spanischen Bürgerkrieg und im Zweiten Weltkrieg. Er war als Jagdflieger in der Zeit des Nationalsozialismus einer der höchstdekorierten Soldaten der deutschen Luftwaffe.

Ein vom britischen Geheimdienst lancierter Brief, der eine angebliche Distanzierung Mölders vom Nationalsozialismus aus christlichen Beweggründen zum Ausdruck brachte, verschaffte ihm eine gewisse Popularität auch nach 1945 und wurde erst 1962 als Fälschung eindeutig identifiziert. Die Bundesmarine hatte den Zerstörer Mölders (D 186) nach ihm benannt. Kontroversen um die Ehrung Mölders im Rahmen der militärischen Traditionspflege der Bundeswehr dauern bis in die Gegenwart an. 2005 wurde vom Bundesminister der Verteidigung beschlossen, Bundeswehreinrichtungen nicht weiter den Namen Mölders tragen zu lassen. Zur Begründung wurde unter anderem eine fehlende Distanz zum Nationalsozialismus sowie Mölders Rolle in der Legion Condor herangezogen.

Leben

Herkunft und Schule

Werner Mölders war das dritte von vier Kindern des Studienrats Viktor Mölders und seiner Ehefrau Annemarie, geb. Riedel. Nachdem sein Vater als Leutnant des Königs-Infanterie-Regiments (6. Lothringisches) Nr. 145 während des Ersten Weltkriegs am 2. März 1915 in Vauquois gefallen war, zog seine Mutter, die aus einer bekannten Brandenburger Kaufmannsfamilie stammte, mit den Kindern nach Brandenburg (Havel). Neben der Schule engagierte er sich in der katholischen Jugendgruppe „Neudeutschland“ und im Brandenburger Ruderklub.

Reichswehr und Aufbau der Luftwaffe

Schon als Kind zog es ihn zum Militär. Nach bestandenem Abitur an der Saldria meldete sich Mölders freiwillig zur Reichswehr. Von 60 Offizieranwärtern seines Jahrgangs wurden 1932 drei eingestellt, unter ihnen auch Mölders. Er erhielt zunächst in Allenstein (Ostpreußen) eine Ausbildung zum Pionieroffizier und meldete sich als Oberfähnrich schließlich freiwillig, als Deutschland heimlich begann, eine Luftwaffe aufzubauen.

Er wurde bei der Tauglichkeitsprüfung als „fliegeruntauglich“ abgewiesen. Nach erneuter Prüfung wurde er jedoch als „bedingt tauglich“ angenommen und begann 1934 seine Flugzeugführerausbildung an der Deutschen Verkehrsfliegerschule in Cottbus, die er als Lehrgangsbester abschloss.[1]

Dem 1935 in die Luftwaffe übernommenen Pionierleutnant wurde zusammen mit einigen älteren Offizieren die Aufgabe übertragen, ein Sturzkampfflugzeug-Geschwader aufzustellen. Im Mai desselben Jahres erhielt er das Flugzeugführerabzeichen der Luftwaffe. 1937 übernahm Mölders als Oberleutnant die 1. Staffel beim Jagdgeschwader 334 in Wiesbaden.

Legion Condor und Vorkriegszeit

Werner Mölders musste aufgrund seiner ungeplanten Versetzung zur Jagdfliegergruppe lange auf den Befehl warten, sich zur Legion Condor zu melden. Erst im April 1938 betrat er spanischen Boden und übernahm am 25. Mai 1938 Adolf Gallands 3. Staffel der Jagdgruppe 88, die auf der Seite Francisco Francos im Spanischen Bürgerkrieg kämpfte.

Mölders Staffel war zunächst mit dem Jagdflugzeug Heinkel He 51 ausgerüstet, das zur Bekämpfung von frontnahen Bodenzielen durch Tiefangriffe eingesetzt wurde.[2]

Im Juli 1938 wurde auch die 3. Staffel mit dem neuen Jagdflugzeug Messerschmitt Bf 109 ausgerüstet. Die Messerschmitts der gesamten Jagdgruppe flogen in der Schlacht um den Ebro-Bogen von La Sénia als Jagdschutz für die Bomber- und Stuka-Verbände. Die massiven Bombenangriffe auf Truppenansammlungen, Stellungen, Flussübergänge und Ortschaften hatten einen großen Anteil an der entscheidenden Niederlage der Truppen der linken Volksfrontregierung der spanischen Republik unter Präsident Manuel Azaña gegen die putschenden Nationalisten.[3][4]

Während seiner Monate in Spanien konnte Mölders insgesamt 14 bestätigte Abschüsse erzielen und war damit der erfolgreichste im Krieg auf nationalistischer Seite kämpfende Jagdpilot.[5] Vorzeitig, mit 25 Jahren, wurde er zum Hauptmann befördert und erhielt das Spanienkreuz in Gold mit Brillanten. Anschließend wurde er für kurze Zeit im Reichsluftfahrtministerium tätig, vermutlich zur Auswertung des Spanieneinsatzes.

Während seines Einsatzes in Spanien verfeinerte Mölders die von Günther Lützow im Jahr zuvor entwickelten neuen Luftkampftaktiken wie den aus vier Flugzeugen bestehenden Vierfingerschwarm (im NATO-englisch heute Finger Four Formation). Diese Gefechtsformation bot Vorteile bei Selbstschutz und Angriff und wurde nach und nach bei allen Luftstreitkräften der Welt Standard.[6]

Nach seiner Rückkehr war Mölders zunächst im Stabsdienst in Berlin tätig, wo er die neuen Taktiken dokumentierte und sein Wissen bei diversen Geschwaderbesuchen im Jahre 1939 an seine Pilotenkameraden vermittelte.

Zweiter Weltkrieg

Mölders schildert in Gegenwart von Theodor Osterkamp (rechts) und Adolf Galland (links) den Verlauf seines letzten Luftkampfes.

Den Beginn des Zweiten Weltkrieges erlebte Mölders als Staffelkapitän der 1. Staffel des Jagdgeschwaders 53 „Pik As“ (JG 53). Im Oktober 1939 wurde er mit der Aufstellung der III. Gruppe des JG 53 in Wiesbaden-Erbenheim und mit Grenzüberwachungsaufgaben beauftragt. Nach sieben Luftsiegen erhielt er im April 1940 das Eiserne Kreuz I. Klasse, Ende Mai bereits als erster deutscher Jagdflieger nach 20 Luftsiegen das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.[7]

Während des Westfeldzugs wurde Mölders am 5. Juni 1940 über Frankreich abgeschossen und geriet in französische Kriegsgefangenschaft. Nach dem Waffenstillstand von Compiègne am 22. Juni 1940 kam er wieder frei.

Darstellung in der NS-Propaganda. 1941 von Wolfgang Willrich gestaltete Postkarte: Oberstleutnant Mölders einer unserer erfolgreichsten Jagdflieger des Volksbund für das Deutschtum im Ausland

Zum Major befördert, übernahm Mölders am 20. Juli 1940 als Kommodore das Jagdgeschwader 51 in St. Inglevert. Dieses Geschwader trug zu dieser Zeit die Hauptlast in der Luftschlacht um England. Seinen 40. Luftsieg errang Mölders am 21. September des gleichen Jahres. Er war damit der erste Jagdflieger im Zweiten Weltkrieg, der diese Zahl erreichte, und erhielt als zweiter Soldat der Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz. Sein Geschwader war zu diesem Zeitpunkt das erfolgreichste der Luftwaffe. Im Oktober 1940 erzielte er den 50. Luftsieg und wurde zum Oberstleutnant befördert.[8]

Werner Mölders, links (1940)

Unmittelbar vor Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion wurde sein Geschwader nach Polen verlegt. Mölders Geschwader gehörte zur Luftflotte 2, die im Abschnitt der Heeresgruppe Mitte eingesetzt war. Zu den Aufgaben der Piloten gehörte neben dem Begleitschutz für die Bomberstaffeln und der sogenannten „freien Jagd“ auch die Bekämpfung von Bodenzielen mit Bordwaffen und Bomben.[7]

Am ersten Tag des Feldzugs gegen die Sowjetunion besiegte Mölders vier Gegner im Luftkampf, woraufhin ihm als zweitem Soldaten der Wehrmacht nach Adolf Galland die Schwerter zum Ritterkreuz mit Eichenlaub verliehen wurden. Es waren seine Luftsiege 69 bis 72. Am 15. Juli 1941 erzielte er fünf weitere Luftsiege und steigerte damit die Gesamtzahl seiner Abschüsse auf inzwischen 101. Somit übertraf er die Leistungen des bis dahin erfolgreichsten Jagdfliegers Manfred von Richthofen. Als erster Offizier der Wehrmacht wurde er daraufhin von Adolf Hitler mit der (damals) höchsten deutschen Tapferkeitsauszeichnung, den Brillanten zum Ritterkreuz mit Eichenlaub und Schwertern, ausgezeichnet.[9]

Kurz darauf wurde er mit 28 Jahren zum Oberst befördert. Gleichzeitig erhielt Mölders Feindflugverbot und wurde als Inspekteur der Jagdflieger (diese Funktion wurde später in General der Jagdflieger umbenannt) zum Generalstab der Luftwaffe ins Reichsluftfahrtministerium nach Berlin versetzt.[3] In diesen Zeitraum fiel seine Hochzeit mit Luise Baldauf, wovon Postkarten der von der politischen Führung unerwünschten kirchlichen Trauung auftauchten.[10] Im Herbst 1941 erhielt er den Auftrag, den Jagdschutz der zum Angriff auf die Halbinsel Krim angetretenen Verbände vom Boden aus zu führen.

Tod

Während einer Inspektionsreise an die Ostfront erhielt Mölders den Befehl, sich zum Staatsbegräbnis des Generalluftzeugmeisters Udet nach Berlin zu begeben. Auf dem Flug von der Ostfront nach Berlin am 22. November 1941 fiel der linke Motor der Heinkel He 111, in der Mölders als Passagier mitflog, kurz vor Breslau aus. Als beim Landeanflug auf den Flugplatz Breslau-Schöngarten auch der rechte Motor ausfiel, stürzte die Maschine ab. Mölders und der Pilot, Oberleutnant Georg Kolbe, kamen bei diesem Absturz ums Leben. Sein Adjutant und der Bordfunker überlebten den Unfall.

Nach einem Staatsakt im Ehrensaal des Reichsluftfahrtministeriums wurde der Sarg Mölders’ in einem Trauerzug durch die Stadt Berlin zum Invalidenfriedhof überführt. Er wurde neben Ernst Udet und Manfred von Richthofen, den beiden erfolgreichsten Jagdfliegern des Ersten Weltkrieges, sowie Wolff von Stutterheim beigesetzt.

Mit Mölders’ Funktion als General der Jagdflieger wurde Adolf Galland betraut. Mölders’ altes Geschwader, das JG 51, erhielt den Namen „Jagdgeschwader Mölders“, und wurde somit zu einem Traditionsgeschwader, dessen Angehörige das entsprechende Ärmelband tragen durften.

Posthum bekannt wurde der sogenannte Möldersbrief im Januar 1942, der sich erst 20 Jahre später eindeutig als Fälschung des britischen Secret Intelligence Service herausstellte. In dem angeblichen Schreiben an einen Stettiner katholischen Propst namens Johst wies sich der Kriegsheld kurz vor seinem Tod als gläubiger Katholik mit einer tiefen religiösen Überzeugung aus, der Distanz zum Nationalsozialismus hielt. Der Brief hatte vor allem in katholischen und evangelischen Kreisen eine hohe Publizität, die bis weit in die Nachkriegszeit anhielt.[11] Erst im Jahre 1962 räumte der britische Geheimdienst ein, das Schreiben seinerzeit lanciert zu haben.[12]

Auszeichnungen

Bewertung nach 1945

Anfängliche Würdigung

Am 13. April 1968 taufte Mölders’ Mutter einen Lenkwaffenzerstörer der Bundesmarine auf den Namen „Mölders“. Die Namensgebung war vom damaligen Verteidigungsminister Gerhard Schröder (CDU) angeordnet worden.[16] Das Schiff befand sich von 1969 bis 2003 im Dienst und ist seit dem 24. Juni 2005 als zentrales Ausstellungsstück des Deutschen Marinemuseums in Wilhelmshaven für die Öffentlichkeit zugänglich.

Am 9. November 1972 erhielt, unter der Verantwortung von Verteidigungsminister Georg Leber (SPD), die Kaserne der II. Abteilung Fernmelderegiment 34 der deutschen Luftwaffe in Visselhövede den Namen „Mölders“.

Von 1973 bis 2005 trug das in Neuburg an der Donau stationierte Jagdgeschwader 74 (JG 74) der Luftwaffe den Traditionsnamen Werner Mölders. Mit dieser Benennung war, wie bereits zuvor beim JG 51 der Wehrmacht, das Recht verbunden, ein Ärmelband mit dem Ehrennamen an der Uniform zu tragen.

In Cloppenburg, Cochem, Diepholz, Geilenkirchen, Ingolstadt, Leipheim, Mainz, Sankt Augustin und Wesendorf gibt es Möldersstraßen.[17]

Gutachten des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes und Folgen

Beisetzung von Mölders

Im April 1998 beschloss der Deutsche Bundestag aus Anlass des 60. Jahrestages der Bombardierung Guernicas einen Antrag, der die Bundesregierung verpflichtete, dafür Sorge zu tragen, dass Mitgliedern der Legion Condor nicht weiter ehrendes Gedenken zum Beispiel in Form von Kasernenbenennungen der Bundeswehr zuteil werde. Bereits nach Mitgliedern der Legion Condor benannte Kasernen seien umzubenennen.[18] Der Beschluss ging auf einen Antrag der Fraktionen der SPD und Bündnis 90/Die Grünen zurück. Im federführenden Innenausschuss setzte die Koalitionsmehrheit die Streichung des Abschnitts zur Kasernenbenennung durch. In der entscheidenden Parlamentssitzung gelang es der PDS für ihren Antrag, den gestrichenen Passus wieder aufzunehmen, eine Mehrheit zu gewinnen. Neben der PDS stimmten die Grünen zu, die SPD enthielt sich der Stimme. Da nur wenige Abgeordnete anwesend waren, kam so eine Mehrheit gegen die Stimmen von CDU/CSU und FDP zustande. Der so wieder in seinen Ursprungszustand versetzte Antrag wurde anschließend bei nur einer Gegenstimme aus der CDU/CSU einmütig verabschiedet.[19]

Dieser Beschluss wurde in Bezug auf Mölders zunächst nicht umgesetzt, weil er nicht an der Bombardierung Guernicas beteiligt gewesen war.[20][21] Die restriktive Auslegung des Beschlusses stieß innerhalb und außerhalb des Parlaments teilweise auf heftige Kritik.[22] Deshalb wurde das Militärgeschichtliche Forschungsamt (MGFA) der Bundeswehr um ein Gutachten zur Person Werner Mölders gebeten.[23]

Das im August 2004 vorgelegte Gutachten kam zu dem Schluss, dass Mölders bis zu seinem tödlichen Flugunfall stets im Sinne der Kriegführungspolitik des NS-Regimes gehandelt und eine systemkonforme Haltung an den Tag gelegt habe. Er soll prototypisch dem leistungsorientierten, nicht Standesgesichtspunkten unterliegenden, dafür aber Gefolgschaft beanspruchenden und erhaltenden Offiziers nationalsozialistischer Prägung entsprochen haben. Mölders selbst habe sich auf die mediale Inszenierung als „Held“ des NS-Regimes eingelassen. Eine Distanz Mölders’ zum Nationalsozialismus, etwa aufgrund seines christlichen Hintergrundes, sei nicht zu belegen. Bei den Tieffliegerangriffen in Spanien nahm Mölders nach Ansicht der Experten des MGFA den Tod von nichtkämpfenden Zivilpersonen zumindest billigend in Kauf. Das Gutachten kommt zu dem Schluss, dass mit den Benennungen durch die unhinterfragte Übernahme von Mölders als soldatischem Vorbild in der Bundeswehr das grundlegende Prinzip der Inneren Führung ignoriert worden sei. Außerdem seien die für vorbildhaft gehaltenen militärischen Leistungen ihres historischen und politischen Kontextes entkleidet und an keiner Stelle problematisiert worden, dass sie im Rahmen eines Angriffs- und Vernichtungskrieges für das NS-Regime erbracht wurden.[24]

Laut einem Bericht in der Tageszeitung Die Welt soll es Anhaltspunkte geben, die, im Gegensatz zum Gutachten des MGFA, eine Verbindung Mölders zum NS-kritischen Bischof Clemens August Graf von Galen nahelegen. Dem Tagebuch eines Kaplans zufolge soll Mölders angeblich damit gedroht haben, seine militärischen Auszeichnungen zurückzugeben, falls sich die Vorwürfe Galens bezüglich der Euthanasie bewahrheiten würden. Das MGFA-Gutachten kam zu dem Schluss, dass es sich dabei um eine „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erfundene Geschichte“ handele.[25]

Im Januar 2005 beschloss der Bundesminister der Verteidigung Peter Struck auf Grundlage des Gutachtens, dass Einrichtungen der Bundeswehr nicht den Namen Mölders tragen sollen.[26] Im Rahmen eines Appells wurde daraufhin das Jagdgeschwader 74 „Mölders“ am 11. März 2005 in Jagdgeschwader 74 umbenannt.

Gegen diese Entscheidung protestierten einzelne Bundeswehrangehörige, unter anderem der erste Kommandant des Zerstörers „Mölders“,[27] mit der Begründung, dass Mölders am Angriff auf Guernica gar nicht beteiligt gewesen und auch sonst die Quellenlage zur Einstellung des christlich orientierten Mölders gegenüber dem Nationalsozialismus sehr dünn sei. Ein weiteres Argument gegen eine Namensänderung war, dass der Name JG 74 „Mölders“ in Deutschland eingeführt und bekannt sei. Eine Petition der Soldaten des JG 74 musste auf Druck des Ministeriums abgebrochen werden, der Protest der lokalen und überregionalen Politik (wie Horst Seehofer), pensionierter Bundeswehroffiziere, Luftwaffeninspekteure und NATO-Generäle wie Günther Rall, Roderich Cescotti, Overhoff, John, Jörg Kuebart sowie der Mölders-Vereinigung zeigte letztlich keine Wirkung.[20][28]

Trotz der von Struck angeordneten Umbenennung genießt Mölders in Teilen der Bundeswehr nach wie vor großes Ansehen, was immer wieder auf scharfe Kritik stößt. [29] Versuche, in Geilenkirchen[30] und Ingolstadt[31] Straßen umzubenennen, scheiterten an der Stadtratsmehrheit von CDU bzw. CSU.

Literatur

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Werner Mölders – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. www.waffenhq.de/biographien/biographien/moelders.html
  2. www.mgfa.de/html/neuigkeiten_2005.php?display_va=4367397887577, S. 14
  3. 3,0 3,1 www.mgfa.de/html/neuigkeiten_2005.php?display_va=4367397887577, S. 13
  4. www.dhm.de/lemo/html/nazi/aussenpolitik/spanischerbk/index.html
  5. Antony Beevor: Der Spanische Bürgerkrieg. Aus dem Englischen von Michael Bayer, Helmut Ettinger, Hans Freundl, Norbert Juraschitz und Renate Weitbrecht. 1. Auflage. Wilhelm Goldmann Verlag, München 2008, ISBN 978-3-442-15492-0. S. 448.
  6. www.mgfa.de/html/neuigkeiten_2005.php?display_va=4367397887577, S. 15f.
  7. 7,0 7,1 www.mgfa.de/html/neuigkeiten_2005.php?display_va=4367397887577, S. 12
  8. Berichte des Oberkommandos der Wehrmacht vom 23. und 26. Oktober 1940
  9. Sonderbericht des Oberkommandos der Wehrmacht vom 16. Juli 1941
  10. Festschrift „40 Jahre Jagdgeschwader 74 Mölders“
  11. Helmut Witetschek: Der gefälschte und der echte Mölders-Brief. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Jahrgang 16, Heft 1 (Januar 1968), S. 63 (Online)
  12. So der SIS-Mitarbeiter Sefton Delmer in seinen Memoiren: Die Deutschen und ich, Nannen Verlag GmbH, Hamburg 1963. S. 547ff. Die englische Ausgabe erschien 1961 mit Teil 1 unter dem Titel Trail Sinister, Teil 2 1962 als Blackboomerang.
  13. Jörg Nimmergut: Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945. Band 4. Württemberg II – Deutsches Reich. Zentralstelle für wissenschaftliche Ordenskunde, München 2001, ISBN 3-00-001396-2, S. 2092
  14. Jörg Nimmergut: Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945. Band 4. Württemberg II – Deutsches Reich. Zentralstelle für wissenschaftliche Ordenskunde, München 2001, ISBN 3-00-001396-2, S. 2441
  15. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis, Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 548
  16. www.mgfa.de/html/neuigkeiten_2005.php?display_va=4367397887577, S. 34
  17. Map24-Abfrage vom 7. Mai 2008
  18. dipbt.bundestag.de/dip21/btd/15/054/1505426.pdf, S. 2
  19. www.bundestag.de/bic/plenarprotokolle/pp/1998/13231a.zip
  20. 20,0 20,1 Widerstand gegen von Struck verlangte Umbenennung des Geschwaders Mölders – Nachrichten print-welt – WELT ONLINE
  21. dipbt.bundestag.de/dip21/btd/14/036/1403658.pdf, S. 4
  22. www.freitag.de/autoren/der-freitag/eichenlaub-mit-schwertern-und-brillanten
  23. dipbt.bundestag.de/dip21/btd/15/054/1505426.pdf, S. 2f.
  24. www.mgfa.de/html/neuigkeiten_2005.php?display_va=4367397887577
  25. Die Welt vom 29. Juni 2006
  26. BMVg.de: 28. Januar 2005 Umbenennung für Verbände und Liegenschaften der Bundeswehr
  27. F.A.Z. vom 22. März 2005
  28. www.freitag.de/autoren/der-freitag/der-brave-soldat-molders
  29. www.rbb-online.de/_/kontraste/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_5983349.html
  30. „Mölders Soldat und kein Kriegsverbrecher“, Aachener Zeitung, 7. April 2005
  31. Sitzung des Ingolstädter Kultur- und Schulausschusses vom 27. April 2005 abgerufen am 7. Mai 2008
  32. Vgl. die negative Rezension von Martin Moll in MGZ 68, 2009, S. 224–226 („Wissenschaftlichen Standards vermag das Werk daher nicht zu entsprechen“, S. 226), sowie die positive Besprechung von Heiner Möllers: Rezension zu: Braatz, Kurt: Werner Mölders. Die Biographie. Moosburg 2008. In: H-Soz-u-Kult, 18. Februar 2009, abgerufen am 21. Februar 2011 („die bislang abgewogenste Biographie“).
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