Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Welke (Pflanze)

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Verwelkter Maiskolben

Welke bezeichnet den schlaffen Zustand von Pflanzen, der durch unzureichende Wasserversorgung, aber auch durch Kalium-Mangel oder durch Krankheitserreger, eintritt.[1] Welke äußert sich in der sogenannten Welketracht: schlaffe, nach unten hängende Blätter.[1] Welke tritt auf, wenn Pflanzen nicht mehr in der Lage sind, den Turgor durch osmotische Wasseraufnahme aufrechtzuerhalten.

Zelluläre Vorgänge

Beim Welken ziehen sich die betroffenen Zellen durch den Wasserverlust zusammen. Eine Plasmolyse tritt bei Landpflanzen nicht auf. Bei größerem Wasserverlust wird die Zellwand nach innen gezogen und kann sich auch fälteln (Cytorrhyse). Die einzelnen Zellkompartimente schrumpfen, die in der Zelle gelösten Stoffe werden konzentriert. Dadurch werden viele Stoffwechselvorgänge, insbesondere die Photosynthese und die mitochondriale Atmung behindert. Bei Fortschreiten des Wasserverlustes fragmentiert sich die Vakuole in kleine Teilvakuolen, die Thylakoide der Chloroplasten und die Cristae der Mitochondrien schwellen zunächst an und werden dann abgebaut. In frühen Welkestadien ist eine Umkehr der Vorgänge noch möglich, nach Zerfall von Membranen tritt jedoch der Zelltod (Nekrose) ein.[2]

Auslöser

In der Natur ist die Welke von Pflanzen weit überwiegend durch mangelnde Wasserverfügbarkeit bedingt. Einerseits ist die Verteilung der Jahresniederschläge unabhängig vom Pflanzenbedarf, andererseits ist die Wasserhaltekraft der verschiedenen Ackerböden sehr unterschiedlich. Die Wasserspeicherkraft bzw. das Regenspeichervermögen eines Bodens wird als Feldkapazität bezeichnet. Diese ist von der Bodenart, dem Bodengefüge und Humusgehalt sowie der Turbation abhängig. Die Faktoren Haftwasser, Kapillarwasser, Saugspannung und Hygroskopizität des Bodens sind entscheidend für die Wasserverfügbarkeit der Pflanzen. Der permanente Welkepunkt bezeichnet die Saugspannung, ab der Pflanzen kein Wasser dem Boden entnehmen können und welken.

Wurzelfraß kann ebenfalls zu Wassermangel und damit Welke führen. Verursacher sind beispielsweise Engerlinge und die Maulwurfsgrille.

Neben dem Wassermangel können auch Pflanzenkrankheiten zur Welke führen. Beispiele sind die durch Pilze ausgelösten Verticillium-Welke und Fusarium-Welke, oder die durch Xanthomonas stewartii verursachte Bakterienwelke.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Schück, Schuck, Stimm: Lexikon der Baum- und Straucharten. Nikol, Hamburg 2002, S. 567. ISBN 3-933203-53-8
  2. Walter Larcher: Ökophysiologie der Pflanzen. 5. Auflage, Ulmer, Stuttgart 1994, S. 179f.,306. ISBN 3-8252-8074-8

Literatur

  • Klapp, Ernst; Lehrbuch des Acker und Pflanzenbaues, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg 1958.
  • Raupp, Manfred: Was der Großvater schon wusste - Gedanken zur Entwicklung der Landwirtschaft in Staffort; verfasst zum Andenken an Gustav W. Raupp (1905-1985). Stutensee-Staffort 2005.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Welke (Pflanze) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.