Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Weihwasser

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Weihwasserbehälter an einer Zimmerwand
Taufwasser im Dom zu Augsburg

Weihwasser ist ein Segenszeichen. In der katholischen Kirche, den orthodoxen Kirchen und der anglikanischen Kirche dient es zur Tauferinnerung und Segnung. Weihwasser ist Wasser, über das (meist von einem Priester) ein Segensgebet gesprochen wurde. Vor der Liturgiereform wurde dem Wasser bei der Weihe Salz und Chrisam hinzugefügt, heute kann ihm Salz hinzugefügt werden. Weihwasser gehört zu den Sakramentalien (heilswirksamen Zeichen) der Kirche.

Der Gebrauch des Besprengens mit Weihwasser hat seine Ursprünge im Brauchtum der antiken Lustration. Im Segensgebet des alten Rituale Romanum heißt es, durch den Gebrauch von Weihwasser werde „jede Feindseligkeit des unreinen Geistes gebannt, der Schrecken der giftigen Schlange verjagt und der hilfreiche Beistand des Heiligen Geistes“ herbeigerufen.[1]

Die symbolische Bedeutung des Weihwassers ist die des Wassers überhaupt: Leben, Reinigung, Gefährdung und Rettung. Durch das Segensgebet werden diese Bedeutungen mit dem Durchzug des Volkes Israel durch das Rote Meer (Exodus) und der Taufe Jesu Christi im Jordan verknüpft. So dient das Nehmen von Weihwasser mit dem Kreuzzeichen dem Gläubigen beim Eintritt in die Kirche dem Gedächtnis der eigenen Taufe.

Weihwasser befindet sich in den Weihwasserbecken am Eingang jeder katholischen Kirche, manchmal auch in Privaträumen und auf den Gräbern der katholischen Gläubigen. Die Gläubigen tauchen beim Betreten und Verlassen der Kirche kurz die Hand in das Becken und bezeichnen sich mit dem Kreuzzeichen.

Bei der Tauferneuerung in der Heiligen Messe, bei der Segnung von religiösen Zeichen und Devotionalien, Gegenständen, Gebäuden und Orten (siehe Benediktionale) und der kirchlichen Begräbnisfeier wird Weihwasser verwendet und vom Priester oder Diakon mit einem Aspergill versprengt. Dabei geht ein Ministrant als Weihwasserträger mit, der Weihwasserkessel (Aspersorium) und Aspergill bereithält.

Weihwasser kann von den Gläubigen mit nach Hause genommen und dort das Jahr über in Weihwasserbecken in den einzelnen Räumen bereitgehalten werden; in Süddeutschland finden sich solche Weihwasserbehältnisse auch auf Gräbern. Das Sich-Bekreuzigen mit Osterwasser und das Besprengen der Gräber ist eine Segnungsgeste. In einigen monastischen Orden ist es Brauch, dass der oder die Obere die Gemeinschaft nach der Komplet mit Weihwasser besprengt. Das in der Feier der Osternacht in einem eigenen Ritus geweihte Taufwasser nennt man auch „Osterwasser“.

Über den liturgischen Zusammenhang hinaus gab es auch Wasserbrauchtum zu Ostern: man schöpfte Quellwasser und wusch oder bespritzte sich damit. Auch dieses Wasser wurde „Osterwasser“ genannt.[2] Im Rahmen der Volksfrömmigkeit spielte Weihwasser auch eine Rolle in der Volksmedizin.[3]

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Weihwasser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Weihwasser – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Rituale Romanum 7, 2.
  2. Manfred Becker-Huberti: Feiern, Feste, Jahreszeiten. Lebendige Bräuche im ganzen Jahr. Herder, Freiburg-Basel-Wien 2001, ISBN 3-451-27702-6, S. 312-313.
  3. Gundolf Keil: Der Botensegen. Eine Anweisung zur Wasserweihe bei der Wundbehandlung. In: Medizinische Monatschrift 11, 1957, S. 541–543.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Weihwasser aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.