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Weihnachtsmann

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Heute übliche Darstellung des Weihnachtsmanns

Der Weihnachtsmann ist eine Symbolfigur weihnachtlichen Schenkens, die in Deutschland vor allem in Nord-, Mittel- und Ostdeutschland sowie in der übrigen Welt besonders in evangelisch geprägten Regionen, wie in der französischsprachigen Westschweiz (Père Noël), den Niederlanden, Skandinavien, Großbritannien und den USA populär ist.[1]

Dargestellt wird er als dicklicher und freundlicher alter Mann mit langem weißem Rauschbart, roter und mit weißem Pelz besetzter Kutte; Attribute sind sein Geschenkesack und (häufig) eine Rute. Dass diese Darstellung bereits im 19. Jahrhundert existierte, beweisen zeitgenössische Postkarten.[2] Die Coca-Cola Company nutzte ab 1931 alljährlich zur Weihnachtszeit diese Darstellung für eigene Werbekampagnen. Ob die Firma damit entscheidend zur weltweiten Verbreitung des „Weihnachtsmanns“ beitrug, ist umstritten.

Angeblich bringt der Weihnachtsmann „braven“ Kindern an Heiligabend (in der Nacht zum 25. Dezember) Geschenke, den „bösen“ hingegen bloß eine Rute. Er vereinigt somit Eigenschaften des Myraer Bischofs Nikolaus und seines in Europa meistens als begleitender Gegenspieler dargestellten strafenden Knechtes Ruprecht.

Ursprung und Bräuche

Heiliger Nikolaus

Der heutige Weihnachtsmann geht vor allem auf die europäischen Volkslegenden um den heiligen Nikolaus zurück. Er ist aber keinesfalls mit diesem gleichzusetzen. Nikolaus von Myra war ein Bischof im 4. Jahrhundert, der Kern zahlreicher Legendenbildungen war. Unter anderem wird er als Schutzpatron der Kinder verehrt. Ihm zu Ehren wurden schon im Mittelalter Kinder an seinem Namenstag, dem 6. Dezember bzw. oft schon am Vorabend beschenkt. Dieses Datum war früher auch der eigentliche Bescherungstag, der erst im Laufe der Reformation und deren Ablehnung der Heiligenverehrung in vielen Ländern auf den 24. bzw. 25. Dezember rückte (siehe auch Christkind). Seit dem 13. Jahrhundert verkörperte in Kloster- und Stiftsschulen ein Schüler an diesem Tag den Kinderbischof mit entsprechenden Weisungsrechten, ein Brauch, der neuerdings an einzelnen Orten wieder aufgenommen worden ist. Nach dem Konzil von Trient, das die Residenz- und Visitationspflicht der Bischöfe in ihren Diözesen verschärfte, trat auch der heilige Nikolaus als Visitator auf, der, in Begleitung eines gezähmten Teufels, seine „Schäfchen“ zu Hause besuchte und kontrollierte, ob die Kinder im vergangenen Jahr brav oder unartig gewesen waren.

Gabenbringer zu Advent und Weihnachten

Traditioneller Nikolaus bei der Kinderbescherung im oberbayerischen Jexhof

Die Tradition des Nikolaus lebt heute noch in Teilen Europas weiter. In den Niederlanden (Sinterklaas), Belgien, Luxemburg, Nordwestdeutschland (Eifel/Rheinland) und der Schweiz kommt der Nikolaus am Vorabend des 6. Dezember ins Haus, um vorweihnachtliche Leckereien zu schenken oder diese in der Nacht in einen vor dem Fenster aufgestellten Nikolaus-Stiefel zu legen.

Ähnlich agiert er in Bayern und Österreich am 6. Dezember, wo vielfach am Tag davor die wohl von den winteraustreibenden Perchten (keltischen Ursprungs) inspirierte kettenrasselnde Satansfigur „Krampus“ den bösen Part übernimmt – in vollständig traditioneller Version mit einem Pferdefuß und zwei Hörnern, einer Reisig-Rute (die vielfach [spielerisch] benutzt wird) und über dem Teufelsschwanz einer auf den Rücken geschnallten Holzbutte, in der er angeblich die „schlimmen“ Kinder abtransportiert. Beide stehen auch in offiziellen österreichischen Kalendern; dennoch kommt der Krampus aus praktischen Gründen oft erst am 6. Dezember gemeinsam mit Nikolaus, der ihn dann bei jedem Auftritt erfolgreich in die Schranken weist. Der Begriff der Perchten findet sich auch in der Bezeichnung „Knecht Ruprecht“ für den Begleiter des Nikolaus wieder.

Im fränkischen Raum ist der „Pelzmärtel“ (vom westmitteldeutschen pelzen = ‚prügeln‘ und Märtel als Verkleinerungsform von Martin) seit der Reformation als Gabenbringer verbreitet, im Schwäbischen tritt Belzmärte als dunkler Begleiter des Nikolaus auf. Hier dürften Elemente des Brauchtums am Martinstag (11. November) mit dem Nikolausbrauchtum zusammengeflossen sein. Auch „Pelznickel“ (Nickel als Verkleinerungsform von Nikolaus) kommt im Unterfränkischen vor.[3][4][5]

Neben dem Nikolaus hatte sich in zahlreichen Regionen des deutschsprachigen Raumes die Symbolgestalt des Christkinds herausgebildet,[1] auch in Abgrenzung zum „Heiligen Christ“, den Martin Luther an die Stelle des heiligen Nikolaus gesetzt hatte. Die Beschenkung war seit der Reformation auf den Heiligen Abend verlegt worden.

Im bekannten Weihnachtslied „Morgen kommt der Weihnachtsmann“, dessen Text 1840 von Hoffmann von Fallersleben verfasst wurde, lauten die ersten beiden Zeilen: „Morgen kommt der Weihnachtsmann, kommt mit seinen Gaben.“ Dies belegt, dass spätestens im Biedermeier die Rolle des Weihnachtsmanns als Gabenbringer allgemein bekannt war.

Die nordische Sagengestalt des Nisse (von dänisch Niels für Nikolaus), deutsch adaptiert als Wichtel, erinnert mit ihrer roten Mütze an den Weihnachtsmann. Davon abgeleitet ist der Brauch des Wichtelns in der Vorweihnachtszeit, in dem man sich gegenseitig und anonym in zufälliger Zuordnung von Schenkendem und Beschenktem beschenkt.

Skandinavien

Im nördlichen Europa existiert seit alters her eine Gestalt, die mit Rute und Nüssen die Menschen auf die lange Winterszeit vorbereitet. Die Rute galt dabei als Fruchtbarkeitssymbol, die Nüsse als gehaltvolle und haltbare Nahrung. Dieser bärtige alte Mann war in einen langen braunen Winterpelz mit Kapuze gekleidet und fuhr auf einem Rentierschlitten, sein Wohnort ist Lappland. Man geht davon aus, dass hier noch Elemente des nordischen Gottes Odin sowie des Gottes Balder enthalten waren.

China

die drei chinesischen Glücksgötter Fu, Lu und Shou

In China hat Shou Xing, der chinesischen Gott des langen Lebens, einen langen Bart, trägt oft einen roten Mantel und hat ein kindlich-rosiges Gesicht. Er beschenkt u.a. Kinder.[6]

Väterchen Frost

Die russische Variante des Weihnachtsmanns ist die Kunstfigur Ded Moros (russisch Дед Мороз, auch: Deduschka Moros), zu deutsch: „Väterchen Frost“, oder wörtlich übersetzt „Großvater Frost“. Er trägt ein blau-weißes Kostüm, was für Frost und Kälte steht. An seiner Seite ist immer ein kleines Mädchen, die Enkelin des Ded Moros, die „Snegurotschka“ (russisch Снегурочка, auf Deutsch auch: Schneeflöckchen) genannt wird.

Santa Claus

Santa Claus in den USA

Europäische Auswanderer brachten den Sankt-Nikolaus-Brauch mit in die Vereinigten Staaten von Amerika. Insbesondere in den niederländischen Kolonien wurde das Sinterklaasfeest gefeiert, zumal Sankt Nikolaus auch der Patron von Neu Amsterdam, dem späteren New York war. Aus Sinterklaas wurde Saint Claus und schließlich Santa Claus.

Der heutige populäre Mythos des Weihnachtsmanns, der mit einem von Rentieren gezogenen fliegenden Schlitten reist, heimlich durch den Kamin in die Häuser steigt und dort die Geschenke verteilt, geht zurück auf das 1823 anonym veröffentlichte Gedicht The Night before Christmas; früher wurde es meist Clement Clarke Moore zugeschrieben, heute gelegentlich Major Henry Livingston Jr., aber auch diese Zuschreibung ist nicht völlig gesichert. Der Autor nennt in dem Gedicht auch die Namen seiner Rentiere: Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner und Blitzen. Rudolph kam erst 1939 durch ein Gedicht von Robert L. May dazu, das die Vorlage für das bekannte Weihnachtslied Rudolph, the Red-Nosed Reindeer von Johnny Marks lieferte.

Thomas Nast: Holzschnitt Merry Old Santa Claus, in Harper’s Weekly vom 1. Januar 1881

Erscheinungsbild des Weihnachtsmannes

Die Gestalt des heiligen Bischofs Nikolaus wurde Mitte des 19. Jahrhunderts säkularisiert und verlor ihre bischöflichen Attribute, das Messgewand oder den Chormantel, den Bischofsstab und die Mitra. An die Stelle traten Mantel und Zipfelmütze, welche an die kleinasiatische Phrygische Mütze erinnert.[7] Möglicherweise flossen Elemente von Knecht Ruprecht und Wintergestalten wie dem rauhen Percht mit ein.

Eine der ersten Beschreibungen, die der heutigen Form des Weihnachtsmannes ähnelt, stammt aus einem Gedicht des New Yorkers William Gilley. Dieser beschrieb im Jahr 1821 „Santeclaus“ als ganz in Fell gekleidet und auf einem von Rentieren gezogenen Schlitten fahrend.[8]

Eine weitere Darstellung findet sich in dem Gedicht „‘Twas the night before Christmas“ (A Visit from St. Nicholas) von Clement Clarke Moore aus New York aus dem Jahr 1822, das erheblich größeren Einfluss hatte. Er beschrieb den Nikolaus als rundlichen, lustigen Elf mit rundem kleinen Bauch, ganz in Fell gekleidet, mit glitzernden Augen, rosigen Bäckchen, einer Nase wie eine Kirsche, einem langen schneeweißen Bart und einer Pfeife.[8]

Heinrich Hoffmann: Nikolaus im „Struwwelpeter“
Moritz von Schwind: „Herr Winter“, Münchner Bilderbogen von 1848

Die Darstellung des Nikolaus im weltweit verbreiteten Kinderbuch Struwwelpeter des Frankfurter Arztes Heinrich Hoffmann, das 1844 entstand, ist dem heutigen Bild des Weihnachtsmannes sehr ähnlich. Aus derselben Zeit stammt eine Zeichnung von Moritz von Schwind im Münchner Bilderbogen Nr. 5 von 1848 unter dem Titel Herr Winter, der eine gestrenge, ungeliebte Figur darstellt und zu dem die Menschen Distanz halten.

Der Deutsch-US-amerikaner Thomas Nast, der im Jahr 1846 nach New York auswanderte und in den USA als Karikaturist bekannt wurde, zeichnete Weihnachten 1863 während des Amerikanischen Bürgerkrieges für das Magazin Harper’s Weekly einen alten, bärtigen Mann, der vom Schlitten herab die Soldaten der Unionstruppen beschenkt. Nasts Vorstellung vom Weihnachtsmann ging auf den „Belzenickel“ zurück, eine regionale, Pelz tragende Weihnachtsmannfigur aus dem 19. Jahrhundert, die er noch aus Kindheitstagen kannte. Als er später dazu aufgefordert wurde, seine Zeichnung zu kolorieren, wählte er die Farben rot und weiß.[9]

In den 1920er-Jahren setzte sich mehr und mehr die rotweiße Robe des Weihnachtsmanns durch. Die New York Times schrieb 1927: „Ein standardisierter Santa Claus erscheint den New Yorker Kindern. Größe, Gewicht, Statur sind ebenso vereinheitlicht wie das rote Gewand, die Mütze und der weiße Bart“.

Dieses Bild wurde von dem US-amerikanischen Grafiker und Cartoonisten Haddon Sundblom, Sohn skandinavischer Auswanderer, aufgegriffen, der 1931 für die Coca-Cola Company im Rahmen einer Werbekampagne den Weihnachtsmann zeichnete; nach eigenen Angaben in Gestalt und Aussehen seines Freundes und älteren Coca-Cola Auslieferungsfahrers Lou Prentiss.[10] Nach dessen Tod soll Sundblom sein eigenes Gesicht mit Hilfe eines Spiegels abgemalt haben. Möglicherweise flossen in Sundbloms Gestalten auch skandinavische Motive ein.[11] Bis 1964 zeichnete er jedes Jahr mindestens einen Weihnachtsmann für die Coca-Cola-Werbung und prägte so nachhaltig die Vorstellung des „modernen“ Weihnachtsmannes.[10]

„Santas“ in Austin (Texas)

Die Werbung war so erfolgreich, dass dieses Aussehen des Weihnachtsmannes fälschlicherweise Coca-Cola zugeschrieben wird, obwohl es regional bereits mehrere Jahre vor Beginn der Werbekampagne bekannt war. Allerdings dürften die alljährlich wiederkehrenden Werbefeldzüge des Limonadenkonzerns auf jeden Fall zu seiner weltweiten Verbreitung beigetragen und dieses Bild dabei gründlich geprägt haben.

Ausstattungsstücke des Weihnachtsmannes, vor allem die Mütze, dienen in Europa und den USA zunehmend als Verkleidung bei geselligen Anlässen in der Weihnachtszeit.

Wohnort und Transportlogistik

Mögliche Wohnorte des Weihnachtsmanns

Der US-amerikanische Santa Claus wohnt am Nordpol. Auch der europäische Weihnachtsmann wird im hohen Norden verortet. So lebt er etwa nach Auffassung der Finnen im lappländischen Korvatunturi; es wird allerdings auch behauptet, er lebe in Rovaniemi, vor allem seitdem dort 1998 ein SantaPark gestaltet wurde. Nach Überzeugung der Schweden lebt er in Dalarna, oder er hat in der alten Tradition als tomte keinen festen Wohnsitz. Nach dänischer Auffassung ist er in Grönland zu finden. Der Schweizer Nikolaus ist im Schwarzwald zuhause und geht am 6. Dezember mit seinem Esel auf Wanderschaft und wird vom „Schmutzli“ begleitet. Der niederländische „Sinterklaas“ hingegen kommt mit einem Dampfschiff aus Spanien, begleitet wird er von seinem Kompagnon Zwarte Piet.

Der US-amerikanische Weihnachtsmann fährt seine Geschenke mit einem Schlitten aus, der von bis zu zwölf Rentieren durch die Luft gezogen wird. Bekanntestes Rentier ist Rudolph mit der roten Nase (Rudolph, the Red-Nosed Reindeer), das aber erst später durch ein Gedicht hinzukam (siehe oben).

Andere behaupten, dass der Weihnachtsmann bzw. dessen Ursprung aus der Region von Antalya stammen soll, was sich wohl auf die historische Figur des Nikolaus von Myra bezieht.

In Deutschland wurden in den letzten Jahren vermehrt dem Weihnachtsmann ähnliche Puppen als „Fassadenkletterer“ an den Fassaden der Häuser angebracht, um den heimlichen Gabenbringer darzustellen.

Briefe an den Weihnachtsmann

Viele Kinder schicken in der Adventszeit Briefe mit Wünschen an den Weihnachtsmann. Diese werden in vielen Staaten im deutschsprachigen, angloamerikanischen und skandinavischen Kulturraum in eigens eingerichteten Weihnachtspostämtern gesammelt und zumeist auch beantwortet.

In Deutschland beantworten Briefmarkensammler im Dorf Himmelreich, einem Ortsteil von Neustadt am Rübenberge bei Hannover, zu Weihnachten regelmäßig die Post, die von Kindern an den „Weihnachtsmann im Himmelreich“ geschickt wird. Das geschieht auch in dem kleinen Dorf Himmelreich (beim Höllental) im Schwarzwald. Das einzige bayrische Weihnachtspostamt gibt es in Himmelstadt, in der Nähe von Würzburg.

Weitaus bekannter ist jedoch das Weihnachtspostamt im brandenburgischen Himmelpfort in der Nähe von Fürstenberg nördlich von Berlin, in welchem jährlich mittlerweile bis zu 200.000 Briefe aus aller Welt von vielen fleißigen ehrenamtlichen Helfern des Weihnachtsmannes beantwortet werden. Auch im niedersächsischen „Christkind-Dorf“ Himmelpforten in der Nähe von Stade werden seit 1961 Briefe vom Weihnachtsmann beantwortet. 2001 waren es etwa 23.000 Briefe, die das dortige Postamt erreichten.

Ein weiteres Weihnachtspostamt gibt oder gab es in Deutschland im Hildesheimer Stadtteil Himmelsthür sowie in Engelskirchen in Nordrhein-Westfalen und in St. Nikolaus südwestlich von Saarbrücken.

In Österreich erhalten seit 1950 zwischen dem ersten Adventsonntag und dem 6. Jänner Briefsendungen im Postamt Christkindl des praktischerweise seit drei Jahrhunderten Christkindl heißenden Wallfahrtsorts, der heute ein Ortsteil der Stadt Steyr ist, einen Sonderstempel – trotz elektronischer Kommunikation rund zwei Millionen jährlich.

Gibt es einen Weihnachtsmann?

Im Jahr 1897 schrieb die achtjährige Virginia O’Hanlon aus New York an die Zeitung New York Sun einen Brief, worin sie fragte: „Gibt es einen Weihnachtsmann?“ Die diffizile Sache erhielt der Redakteur Francis Pharcellus Church zur Beantwortung. Ihm glückte eine so überzeugende Darlegung, dass das Editorial über ein halbes Jahrhundert – bis zur Einstellung der New York Sun Anfang 1950 – alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit auf der Titelseite der Zeitung gedruckt wurde. Seit 1977 – nachdem Welt-am-Sonntag-Autor Rolf R. Bigler (1930–1978) die Idee dazu hatte, wird dieser Briefwechsel zur Weihnachtszeit in der überregionalen deutschen Zeitung Welt am Sonntag abgedruckt.

Schokoladenweihnachtsmann

Besonders am Nikolaustag wie auch am 24. Dezember sind Schokoladenfiguren des Hl. Nikolaus als auch des Weihnachtsmannes sehr beliebt.

Um 1820 entstanden die ersten aus massiver Schokolade gefertigten Nikolausfiguren mit der Darstellung des Bischofs mit Mitra und Stab. Etwa 20 Jahre später wurden sie erstmals in der heute gewohnten Form als Hohlkörper hergestellt. Die Darstellung wechselte mit dem Aufkommen der Weihnachtsmannfigur recht schnell zur heute vorherrschenden Form.

Zur Herstellung wird flüssige Schokolade zwischen zwei Formen gebracht und im sogenannten Schleudergussverfahren solange gedreht, bis sich die Schokolade gleichmäßig verteilt hat und erkaltet ist. Über 9000 Tonnen Schokolade werden in Deutschland jährlich zu etwa 100 Millionen Schokoladenweihnachtsmännern verarbeitet. Damit liegt der Schokoladenweihnachtsmann an zweiter Stelle hinter dem Schokoladenosterhasen, auf den 56 % der Schokoladenhohlkörperproduktion entfallen (Zahlen aus dem Jahr 2002).

Die Figur des Schokoladenweihnachtsmannes hat mittlerweile in Deutschland fast vollständig den eigentlich traditionellen Schokoladennikolaus verdrängt. Auffälligster Unterschied bei den Schokoladenfiguren dürfte wohl die rote Zipfelmütze beim Weihnachtsmann gegenüber der Mitra beim Nikolaus sein, ebenso der fehlende Bischofsstab.

Bei einigen Darstellungen sind die rote Hose und Jacke, die ausgeprägten roten Pausbacken und die oft rote Knollnase des Weihnachtsmannes auffällig. Auch die Barttracht ist leicht unterschiedlich, der traditionelle Nikolaus hat keinen so weißen und so aufgeplusterten Rauschbart und trägt einen bodenlangen Bischofsmantel.

In Österreich sind nach wie vor Schokoladennikolaus und -krampus üblich, Schokoladenweihnachtsmänner sind hingegen eher seltener zu finden. Mittlerweile sind manche Produzenten dazu übergegangen, aus ein und denselben Gussformen sowohl Schokoladenweihnachtsmänner als auch -nikoläuse herzustellen, die sich lediglich durch ihre Verpackung unterscheiden.

Der Weihnachtsmann in Musik, Buch und Film

Musik

Das bekannteste Lied Morgen kommt der Weihnachtsmann stammt von Hoffmann von Fallersleben (1798–1874). Es entstand etwa um 1840.

Literatur

Der Weihnachtsmann erfreut sich in neueren Kinderbuchserien wachsender Beliebtheit. Dabei werden etwa in etwa Lauras Stern, Conni oder Felix (Kinderbuch-Serie) eigene Bücher rund um Weihnachten gestaltet, in denen die Frage nach der Existenz des Weihnachtsmanns und seinen geheimnisvollen Fähigkeiten, Wünsche zu erraten und zu erfüllen, thematisiert werden.

In dem bekannten Märchen Peterchens Mondfahrt von Gerdt von Bassewitz (1912 uraufgeführt, 1915 als Buch erschienen) spielt der Weihnachtsmann mit seiner „Weihnachtwiese“, auf der alle Geschenke wachsen, eine herausgehobene Nebenrolle. Das Märchen wurde 1959 und 1990 verfilmt und häufig im Weihnachtsprogramm der ARD gesendet.

Filme

In vielen US-amerikanischen Filmen ist das Thema „Glaube an den Weihnachtsmann“ als dem Erfüller von Kinderwünschen ein zentraler Punkt. Das Wunder von Manhattan wurde von 1947 bis 1994 mehrfach verfilmt. Ebenfalls dieses Thematik haben die Weihnachtsfilme der The Santa Clause-Trilogie mit Tim Allen. Der Film The Nightmare Before Christmas (1993) ist dagegen ein satirisches Gegenstück dazu. Eine sehr klassische Abhandlung der Weihnachtsmann-Thematik bietet der Film The Polar Express aus dem Jahr 2004.

Als Gegengewicht zu den zahlreichen US-amerikanischen Santa-Claus-Filmen entwickelte der Kinderfernsehsender KI.KA die Figur des Beutolomäus, unter anderem in dem Film Beutolomäus und der geheime Weihnachtswunsch (2006). In dem Namen klingt der Apostel Bartholomäus an.

Literatur

Weblinks

 Commons: Weihnachtsmann – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Wiktionary: Weihnachtsmann – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Uni Augsburg: Christkind
  2. Charlotte Frank: Weihnachtsmann: Coca Cola? Ach was! sueddeutsche.de, vom 27. Dezember 2007; letzter Zugriff am 12. November 2010. Hier eine US-amerikanische Zeichnung von 1866: [1], hier eine Weihnachtsmann-Postkarte von 1903: [2]
  3. Gunther Schunk: Pelzmärtel und Herrscheklaus. (pdf) Volksblatt (Würzburg), 6. Dezember 2, abgerufen am 12. Dezember 2011.
  4. Artikel Pelzmaertel; in Pfälzisches Wörterbuch, Band 1, S. 694
  5. Artikel Pelz(e)-Nickel; in: Pfälzisches Wörterbuch, Band 1, S. 694
  6. Th. Hauschild, Weihnachtsmann: Die wahre Geschichte, Fischer Verlag 2012, ISBN 978-3-10-030063-8
  7. Manfred Becker-Huberti: Der Weihnachtsmann lebt. Wie er wurde, was er ist. Herder-Verlag. Freiburg-Basel-Wien 2004, ISBN 3-451-07035-9, S. 65–72
  8. 8,0 8,1 Markus C. Schulte von Drach: Wer ist eigentlich dieser Typ in Rot? Der ausgewanderte Sinterklaas; sueddeutsche.de, 6. Dezember 2007; letzter Zugriff am 12. November 2010
  9. Markus C. Schulte von Drach: Wer ist eigentlich dieser Typ in Rot? Auftritt eines Karikaturisten; sueddeutsche.de vom 6. Dezember 2007; letzter Zugriff am 12. November 2010
  10. 10,0 10,1 The Coca-Cola Company: Mythos Coca-Cola – Coca-Cola & Weihnachten; 2009, S. 3 (pdf, 263 kB)
  11. Axel Kaune, Harald Bastian: Change Management mit Organisationsentwicklung: Veränderungen erfolgreich durchsetzen, Erich Schmidt Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-503-07884-3, S. 285 (Scan bei GoogleBooks)
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