Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Weggenossen

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Weggenossen (Begriffsklärung) aufgeführt.

Als Weggenossen (попутчики, poputschiki, „Reisegefährten“) wurden in den Jahren nach der Oktoberrevolution russische Schriftsteller bezeichnet, die nicht als Kommunisten galten und meist auch keine Mitglieder der Kommunistischen Partei waren, sich aber dennoch grundsätzlich positiv zur Revolution und zum Sozialismus stellten. Der Begriff wurde von Leo Trotzki in seinem Buch Literatur und Revolution von 1922 geprägt, dessen zweites Kapitel die „literarischen Weggenossen“ behandelt.

Die Weggenossen bestanden auf einer weit reichenden Autonomie der Kunst gegenüber der Politik. Damit setzten sie sich in Widerspruch zu zwei anderen Literatengruppen der ersten Sowjetjahre: den Proletkult-Autoren, die sich später in der RAPP organisierten, und der Linken Front der Künste um Wladimir Majakowski. Im Gegensatz zu den Weggenossen ergriffen diese beiden Gruppen aktiv Partei für die bolschewistische Revolution und verfolgten das Ziel, Literatur in Politik zu überführen, allerdings von extrem unterschiedlichen ästhetischen Ausgangspunkten aus.

Zu den bekanntesten Vertretern der Weggenossen zählen die Serapionsbrüder in Petrograd, insbesondere Jewgeni Samjatin, Konstantin Fedin, Weniamin Kawerin, Michail Soschtschenko, Wsewolod Iwanow, Nikolai Tichonow, Lew Lunz und Jelisaweta Polonskaja. Ferner wurden Alexander Woronski, Boris Pilnjak, Michail Bulgakow, Marietta Schaginjan und gelegentlich auch Isaak Babel den Poputschiki zugerechnet. Ein wichtiges Organ der Poputschiki war die Literaturzeitschrift Krasnaja now, die von Woronski geleitet wurde.

Der Begriff ist in seiner englischen (fellow travelers), gelegentlich auch französischen Übersetzung (compagnons de route) weit später, nämlich im Kalten Krieg, im Westen häufig in einer abgeleiteten Bedeutung benutzt worden. In diesem Sinn bezeichnete er Intellektuelle, die keine Kommunisten waren, aber – so wurde unterstellt – objektiv im Interesse der Sowjetunion handelten.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Weggenossen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.