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Webtypografie

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Die Artikel Typografie für digitale Texte und Webtypografie überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion über diese Überschneidungen. Bitte entferne diesen Baustein erst nach vollständiger Abarbeitung der Redundanz. Florian Blaschke (Diskussion) 14:41, 14. Apr. 2016 (CEST)
Webfonts ermöglichen es Webdesignern, Schriftarten zu verwenden, die nicht auf den Computern der Benutzer installiert sind.

Webtypografie bezeichnet die Typografie für digitale Texte und den Gebrauch von Schriftarten im Web. In den Anfängen von HTML wurden die Schriftarten und -stile ausschließlich durch die jeweiligen Einstellungen der Webbrowser bestimmt. Es gab keine Möglichkeit, die auf einer Website angezeigten Schriften zu beeinflussen, bis Netscape 1995 das inzwischen veraltete <font>-Tag einführte, das dann in der HTML-2-Spezifikation als Standard festgelegt wurde. Die definierte Schriftart musste allerdings auf dem Benutzerrechner installiert sein. Ansonsten wurde ein „Fallback-Font“, wie z. B. der im Browser eingestellte Standard-Sans-Serif oder Monospace-Font verwendet.

Um die Gestaltung von der Auszeichnungssprache zu trennen, wurde 1996 die erste Version der Cascading-Style-Sheets-Spezifikation (CSS) veröffentlicht und beinhaltete dieselben Möglichkeiten. Moderne Browser unterstützten aber bald das Herunterladen fremder Fonts vom Webserver. Der erste Browser, der diese Technik nutzbar machte, war der Internet Explorer der Version 4.0. Der Font-Download wurde später Bestandteil des Fonts-Moduls von CSS3 und wurde seitdem in nahezu allen modernen Browsern implementiert. Dadurch stieg das Interesse an Webtypografie und dem Gebrauch herunterladbarer Schriftarten in Webseiten.

Formate

Seit der Einführung von @font-face bei CSS2 können rein technisch alle Schriften in Websites eingebettet werden. Zuvor war es nur möglich websichere Schriften wie Times New Roman, Verdana oder Arial zu nutzen. Diese sind auf den meisten Rechnern vorhanden und können somit immer angezeigt werden.

Zur Regelung der Lizenzrechte der im Internet genutzten Schriften wurde 2009 das Web Open Font Format (WOFF)[1] spezifiziert. Es unterscheidet sich nur gering von den OpenType-Dateien. Eine WOFF-Datei ist nichts anderes als ein ZIP-Archiv, das XML-Metainformationen über Lizenz und Hersteller sowie den RawFont enthält. WOFF Unterstützung gibt es in allen aktuellen Browsern.[2] Bei Vorgängerversionen des Internet Explorers 9 werden nur Webfonts im Embedded-OpenType-Format (EOT-Format) angezeigt. Generell ist nicht das Schriftformat, wie TrueType (TTF), OpenType (OT), SVG oder PostScript ausschlaggebend, sondern das Hinting, welches die Darstellungsqualität der Schrift im Browser und auf dem Bildschirm verbessert.

Darstellungstechnik

Die Grundlage jeder Bildschirmdarstellung sind Bildpunkte, genannt Pixel (Abkürzung von „Picture Element“). Die ersten Bildschirmschriften waren Pixelfonts. Diese werden so genannt, da sie rein aus Pixeln bestehen und jedes Buchstabenpixel so auf dem Bildschirm angezeigt wird, wie es entworfen wurde, vorausgesetzt, dass das Schriftraster mit dem Bildschirmraster übereinstimmt. Pixelfonts können nachträglich nicht vergrößert werden. Am Anfang der Computertechnik, als die Bildschirmauflösung noch sehr gering war, wurden meist nur Großbuchstaben verwendet, da Kleinbuchstaben in dieser geringen Auflösung nur schwer lesbar waren.

Mit der Entwicklung von hochauflösenden Bildschirmen veränderte sich auch die Webfont-Darstellung. Da die Schriften auf höher aufgelösten Bildschirmen kleiner ausfallen, hat man Webfonts auf 14 bis 16 Pixel vergrößert. Mit der Zeit ging man auch weg von Pixelschriften und hin zu Vektorschriften. Heute werden alle Webfonts zunächst als Vektorgrafiken designt und dann vom jeweiligen Betriebssystem gerastert, d. h. in eine Pixelmatrix umgewandelt, um den Webfont in einem Browser darstellen zu können.

Das Rastern bzw. Rendering hat drei Entwicklungsstufen hinter sich: Zunächst gab es nur die 1-Bit-Methode (auch Schwarz-Weiß-Rendering genannt), danach folgte die Graustufenglättung, heute benutzt man überwiegend die Subpixel-Rendering-Methode, bei der nur ein von drei farbigen Subpixeln (Rot, Grün und Blau) anstatt eines kompletten Pixels angesteuert wird. Dadurch kann eine höhere Schärfe bei der Darstellung von Webfonts erzielt werden. Je nach Browser und Betriebssystem kommen verschiedene Rendering-Methoden zum Einsatz, was zur Folge hat, dass Webfonts von Browser zu Browser unterschiedlich dargestellt werden.

Um die Darstellung von Webfonts zu verfeinern, musste das Rasterverfahren präzisiert werden, dafür wurde das Hinting (vom englischen „Hint“) erfunden und bei den TrueType-Schriften zum Standard erklärt. Beim Hinting werden – wie der Name verrät – Hinweise zum Rastern in der Fontdatei abgespeichert, sodass der Webfont später perfekt ins Pixelraster passt und es nicht zur Unschärfe kommt. Beispielsweise werden Informationen bezüglich der Anpassung des Webfonts an verschiedene Schriftgrößen oder die Wichtigkeit von verschiedenen Linien abgelegt. Für noch prägnantere Ergebnisse übernehmen manche Webfontdesigner das Hinting von Hand. Bei kostenlosen Webfonts wird meist auf das Hinting verzichtet.

Implementierung in CSS

Das folgende Beispiel zeigt eine Implementation für gängige Browser. Es können weitere Formate, etwa für mobile Endgeräte, definiert werden.

@font-face {
  font-family: DroidSerif;
  src: local("Droid Serif"),  /* Prüfung, ob Schriftart-Datei bereits auf dem Computer des Betrachters installiert ist */
       url('./pfad/zu/droidserif.ttf') format('truetype'), /* Format für Gecko- und Webkit-Browser */
       url('./pfad/zu/droidserif.eot') format('eot'); /*Internet Explorer ab Version 5.5*/
  font-weight: normal;
  font-style: normal;
}

/* Verwendung der geladenen Schrift */
p {
  font-family: DroidSerif;
}

Webfont-Anbieter

Seit der Entwicklung des Web-Open-Font-Formats werden Webfont-Lizenzen verkauft. Die Zahl der Webfont-Anbieter ist stetig gewachsen, ihr Angebot sowie ihre Konditionen sind dabei sehr verschieden.[3] Im Wesentlichen liegen die Unterschiede im Hosting und den Bezahlmethoden. Einige Webfont-Dienste bieten Selbsthosting an, das heißt, per Einmalzahlung erhält man eine Font-Datei und den jeweiligen CSS- oder JavaScript-Code. Somit kann der Webfont auf den eigenen Server hochgeladen und über den Code in die Website eingebettet werden. Bei Anbietern von Open-Source-Schriften ist die Selbsthosting-Lizenz kostenfrei.

Bei den meisten Webfont-Diensten erhält man einen Link zu einem fremden Server, wo der Webfont abgelegt ist. Mittels URL-Angabe unter @font-face wird der Webfont beim Aufruf der Seite geladen.

Probleme mit Webtypografie

Extern geladene Schriftarten können unter verschiedenen Betriebssystemen unterschiedlich dargestellt werden.[4]

Icon-Fonts

Icon-Fonts sind Webfonts, die Icons statt Buchstaben darstellen und vor allem als funktionale Piktogramme verwendet werden. Sie sind eine Alternative zu reinen Bilddateien oder CSS-Sprites. Da Icon-Fonts meist als Vektorschriften angelegt werden, können diese grafisch skalieren[5] und haben eine geringere Dateigröße als Pixel-Icons. Es gibt zahlreiche freie Icon-Fonts-Sets – das bekannteste ist Font Awesome[6] – oder frei konfigurierbare Zusammenstellungen von Icon-Fonts.[7]

Literatur

  • Johannes Bergerhausen, Siri Poarangan: decodeunicode: Die Schriftzeichen der Welt. Hermann Schmidt, Mainz 2011, ISBN 978-3-87439-813-8. Alle 109.242 Schriftzeichen, die man nach Unicode im Web darstellen kann in einem Buch, Deutsch.
  • The Unicode Consortium: The Unicode Standard, Version 6.0.0. The Unicode Consortium, Mountain View CA, 2011, ISBN 978-1-936213-01-6. Der offizielle Standard, technisches Manual für IT-Spezialisten, Englisch.

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Webtypografie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.