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Wasserhahn

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zum 10. Jahr des chinesischen Kalenders siehe Wasser-Hahn; zum Rallenvogel siehe Wasserhahn (Vogel).
geöffneter Wasserhahn
Gartenwasserhahn

Ein Wasserhahn, in manchen Gegenden Deutschlands umgangssprachlich auch Wasserkran genannt, ist ein regulierbarer Zufluss für Wasser, zum Beispiel für Trinkwasser.

Allgemeines

Die Bezeichnung Hahn rührt vom ursprünglichen Prinzip des Absperrhahns her, bei dem das sogenannte Küken den Strömungsquerschnitt abschließt. Moderne Wasserhähne nutzen statt des Kükens einen Ventilteller (Platte mit Spindel), der senkrecht auf eine Dichtfläche gedrückt wird. Deshalb ist die Bezeichnung „Wasserhahn“ eigentlich auf das Absperrventil übergegangen.

Ein echter Absperrhahn in einer Rohrleitung kann beim Schließen zu abrupten Druckstößen (Wasserschlag) führen, wenn der Griff zu schnell um 90 ° gedreht wird. Aus diesem Grund waren solche Wasserhähne in einer Trinkwasserleitung früher nicht erlaubt. Mittlerweile ist das Problem technisch gelöst, weshalb Absperrhähne wie Absperrventile in Hausanlagen als Absperrarmaturen in Rohrleitungen, jedoch nicht als Auslaufarmaturen zugelassen sind. In Ausnahmefällen können in großen technischen Anlagen Absperrhähne verwendet werden, die mittels eines Planetengetriebes verzögert den Rohrquerschnitt verschließen.

Auch die neueren „Wasserhähne“ in Küche und Bad (Einhebelmischer) sind keine Absperrhähne, sondern eher Schieber. Hier werden zwei parallele Platten mit einem oder zwei Bohrungen (Löcher) übereinander verschoben. Liegen diese Bohrungen übereinander, so kann das Wasser fließen. Alternativ kann auch eine gelochte Kugel zum Einsatz kommen. Hier ist das Prinzip ähnlich. Durch Verschieben der Öffnungen fließt je nach Stellung Kaltwasser, Warmwasser oder eine Mischung aus beiden.

In einigen Teilen Deutschlands (Köln, Münster, Saarland, Sauerland, Wittgensteiner Land, Ruhrgebiet, Bergisches Land) nennt man den Wasserhahn auch Wasserkran. In der Schweiz existiert auch die Bezeichnung Wasserhahnen, in Österreich auch Wasserpipe.[1]

Im deutschen Sprachraum sind sogenannte Mischbatterien üblich, immer häufiger in Form von Einhebelmischern. In Großbritannien sind zwei separate Wasserhähne (einer für kaltes und einer für warmes Wasser) verbreitet. Das hat den Nachteil, dass man sich für kaltes oder heißes Wasser entscheiden muss und keine Mischtemperatur wählen kann. Grund dafür ist der dort geringere Druck des Heißwassers. Eine richtige Mischbatterie würde das Mischen erschweren, schlimmstenfalls würde das kalte Wasser das heiße Wasser wieder in die Leitung zurückpressen. Deshalb gibt es „Quasi-Mischarmaturen“. Diese sehen wie gewöhnliche Mischer aus, haben aber zwei getrennte Ausflussleitungen. Das Wasser fließt also – neben- oder ineinander – getrennt aus einem Hahn.

In der italienischen Gemeinde San Maurizio d’Opaglio befindet sich ein Museum des Wasserhahns (Museo del Rubinetto). Der Ort wurde im 20. Jahrhundert als „Hauptstadt des Wasserhahns“ bekannt.

Aufbau eines Wasserhahns

Aufbau im Querschnittsschema
Aufbau eines Wasserhahns

Das Bild links zeigt den Aufbau eines einfachen Wasserhahns, rechts ein reales Bild. Der Ventileinsatz ist mit seinem Außengewinde (10) aus dem Gehäuse herausgeschraubt. An seinem Kopf trägt er den Hahn (9), der über eine feste Achse mit der Spindel (6) verbunden ist. Die Steigung der Spindel bestimmt den Hub der Ventildichtung (5) pro Umdrehung. Ist der Hahn geschlossen, versperrt die Dichtung (5) den Wasserzulauf (2). Wird sie durch Drehung des Hahns angehoben, läuft das Wasser durch den Zulauf (2) in den Auslauf (3). Die Stopfbuchse (7) und die Halteschraube (8) im Ventileinsatz verhindern, dass das Wasser auch entlang der Spindel oben am Hahn austreten kann.

Am ½-Zoll-Gewinde (1) sieht man Reste von Hanf, mit dem die Verschraubung an der Wasserleitung abgedichtet war. Der Wasserauslass (4) trägt ein 3/4-Zoll-Außengewinde zum Aufschrauben einer Schlauchtülle oder eines Strahlreglers.

Im Küchen- und Badbereich werden häufig Strahlregler (Mischdüse, Diffusor) eingesetzt, um dem Wasser Luft beizumengen.

Durchflussmenge

tropfender Wasserhahn (animiert)
Wasserhahn mit zwei Ventilen
Ein drehbarer Wasserhahn mit Einhebelmischer
Diese Wasserhähne lassen sich nur per Pedal bedienen.

Der Mindestwasserdruck liegt für Wannenfüll-, Dusch- und Waschtischarmaturen nach DIN 1988-30 bei 1000 mbar. Die Durchlaufmenge am Hahn einer Badewanne oder einer Dusche liegt bei 15 bis 25 l/min. Zum Händewaschen genügen 7 l/min, wenn ein Strahlregler den Wasserstrahl aufweitet.

Durch einen tropfenden Wasserhahn fließen pro Stunde bis zu einem Liter, etwa ein Schnapsglas pro Minute.[2]

Schallschutz

S-Stück zum Anschluss einer Badewannenarmatur mit integriertem (Wasser-)Schalldämpfer

Wasserhähne bzw. ganz allgemein Armaturen, die in Mehrfamilienhäusern eingesetzt werden, müssen ein bauaufsichtliches Prüfzeichen (allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis, ABP) nach DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“ tragen.[3] Der Geräuschpegel darf für die in der Norm beschriebene Armaturengruppe I:

  • bei 3 bar 20 dB(A)
  • bei 5 bar 25 dB(A)

und für die Armaturengruppe II:

  • bei 3 bar 30 dB(A)
  • bei 5 bar 35 dB(A)

nicht überschreiten. Für Auslaufvorrichtungen, z. B. Rückflussverhinderer oder Strahlregler, gelten nochmals um 5 dB(A) niedrigere Grenzwerte als für Armaturen.[4]

Zum Erreichen dieser Grenzwerte werden z. B. in den bei Badewannenarmaturen üblichen S-Stücken Wasserschalldämpfer eingesetzt, die über elastische Elemente die Geräusche der Wassersäule und den Druckschlag beim Schließen der Armatur dämpfen.

Siehe auch

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Wasserhahn aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.