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Walter Kaminsky (Bankier)

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Walter Kaminsky (geb. 25. Januar 1899 in Königsberg; gest. 12. Januar 1975 in Prien am Chiemsee) war der Begründer der Kundenkreditbank GmbH.

Leben

Mit 21 Jahren schloss Kaminsky in Jena sein Jurastudium mit seiner Promotion ab. 1922 trat er als Prokurist in den väterlichen Einzelhandelsbetrieb ein, wo er bis 1927 tätig war. In dieser Zeit wurde er Mitbegründer und stellvertretender Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes sowie Vorstand der Industrie- und Handelskammer.

Er griff eine Idee von einem Institut zur bankmäßigen Förderung der Konsumenten auf und setzte sie mit der Gründung der Kundenkredit GmbH 1926 um. Diese Bank unterstützte im Gegensatz zu allen bisherigen Bankgeschäften nicht die Händler, sondern die Endverbraucher.

Die Bank wurde ursprünglich von zwanzig Einzelhändlern getragen. Kaminsky war Vorsitzender des Aufsichtsrates. In der Anfangsphase wurden Kredite nur für wertbeständige Konsumgüter wie Winterkleidung und Hausrat vergeben. Die Kredithöhe war begrenzt und die Abwicklung der Geschäfte nur über die Unternehmen, die an der Bank beteiligt waren, minimierten das Risiko.

Die alteingesessenen Königsberger Banken, denen Kaminsky vorher die Finanzierung des Modells angetragen hatte, kommentierten seine Idee mit „komplett verrückt“.

Trotz schwieriger Zeiten lagen die Verluste der neuen Bank unter einem Prozent, wozu auch die Begrenzung des Kredits auf 2.000 Reichsmark beitrug.

Noch im gleichen Jahr wurden in Hamburg und Spandau Kundenkreditanstalten nach dem Königsberger Modell errichtet. Mehrere weitere ohne die strengen Kreditsicherungsregeln errichtete Institute gingen nach kurzer Zeit in die Liquidation, so dass nur die Institute in Hamburg, Spandau und Königsberg die Weltwirtschaftskrise überstanden.

Kaminsky gründete 1935 je eine Kundenkreditbank in Düsseldorf und Dortmund. 1936 legte er den Aufsichtsratsvorsitz in Königsberg nieder, da er wegen seiner Bemühungen um angemessene Abfindungen für die ausgeschlossenen jüdischen Gesellschafter als Landesverräter bezeichnet wurde.

Die Königsberger Kundenkredit GmbH ging mit der Stadt 1945 unter. Kaminsky war seit 1938 im Rheinland eingebunden, 1951 fusionierten die beiden Institute in Düsseldorf und Dortmund zur Kundenkreditbank KG a.A., die 1973 von der First National Bank of New York (heute Citibank) übernommen wurde.

Walter Kaminsky gründete 1975 die Walter-Kaminsky-Stiftung, deren Leitung seine Schwester Charlotte Kaminsky innehatte. Diese Stiftung hat sich der Bereiche Jugend- und Altenhilfe, Bildung und Erziehung und der Förderung von Musikern, vornehmlich Sängern und Sängerinnen, wie z. B. die Mezzosopranistin Marjana Lipovšek angenommen. Das Stiftungsvermögen betrug 2003 ca. 6,5 Mio Euro.

Literatur

  • Die Finanzen des privaten Haushalts. Festschrift für Walter Kaminsky. Herausgegeben von Franz Schneider. Frankfurt, Knapp, 1969.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Walter Kaminsky (Bankier) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.