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Walter D. Schultz

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Walter D[etlef] Schultz (geb. 5. Oktober 1910 in Hamburg; gest. 13. August 1964 in Hannover) war ein deutscher Journalist und Rundfunkredakteur.

Leben und Wirken

Walter D. Schultz besuchte in seiner Geburtststadt eine Seminar- und Aufbauschule. Ab 1926 machte er eine kaufmännische Ausbildung bei Villeroy & Boch. 1929 ging er nach Hannover, wo er eine Anstellung fand. Begleitend hierzu studierte er Betriebslehre, Staatswissenschaft und Literaturgeschichte an der Leibniz-Akademie.

Schultz, der seit 1925 SPD-Mitglied war, arbeitete auch in der sozialistischen Jugendarbeit und in der Gewerkschaftsbewegung mit. 1930 verließ er die SPD und trat in die KPD ein. 1929/30 schrieb Schultz für einige Lokalzeitungen aus Hannover. Aufgrund seiner politischen Aktivitäten musste er die Zeit von März 1933 bis August 1934 in mehreren Konzentrationslagern verbringen. Während eines Aufenthalts im KZ Oranienburg lernte er 1933/34 den Schriftsteller Kurt Hiller kennen. Beide verband eine lebenslange Freundschaft. Der Autor widmete Schultz 1935 bis 1937 mehrere Liebesgedichte, die er nach Schultzes Tod als Archangelos im Eigenverlag veröffentlichte.[1]

Im November 1934 floh Schultz wie Hiller nach Prag. Hier arbeitete er als Schriftsteller und Journalist für deutsche Exil-Zeitungen sowie als Redaktionssekretär der Neuen Weltbühne. 1938 schloss ihn die KPD aus. Im November desselben Jahres konnte er nach London ausreisen, wo er erneut Hiller traf. Auch hier schrieb er für die Exilpresse Die Zeit von Juli 1940 bis Juni 1941 verbrachte er als inhaftierter Enemy Alien in Australien. Ab Oktober 1941 arbeitete er für den deutschsprachigen Dienst der BBC, für den er Sendungen übersetzte, verfasste und sprach, die in Kriegsgefangenenlager ausgestrahlt wurden. Außerdem beteiligte er sich in Exilgruppen wie der Landesgruppe deutscher Gewerkschafter in Großbritannien und einer Exilgruppe von SPD-Mitgliedern.

Hugh Carlton Greene, britischer Generaldirektor des Nordwestdeutschen Rundfunks, holte Schultz im Mai 1948 zurück nach Hamburg. Schultz übernahm das neu gegründete Außenreferat, das ein breites Themenspektrum abdeckte. Die Hauptaufgaben lagen darin, Beziehungen zu internationalen Rundfunkanstalten und ein Netz ausländischer Korrespondenten aufzubauen. Schultz konnte zahlreiche auswärtige Künstler wie 1949 den Komponisten Bertold Bölling für Besuche in Hamburg gewinnen; auch sein Freund Kurt Hiller, zu dem er immer engen Kontakt gehalten hatte, kehrte nach Hamburg zurück, wo er mehrere Vorträge hielt.

Neben Kontakten zu Sendern und Korrespondenten stellte Schultz Verbindungen zu politischen Parteien her. Hierfür wurde er als Journalist oftmals kritisiert. 1949 etablierte er die Sendereihe Das politische Forum. Schultze wollte die Sendung, in der Vertreter verschiedener Parteien zu definierten Themen diskutierten, nutzen, um die Demmokratisierung und öffentliche Meinungsbildung zu fördern. 1955 übernahm er die stellvertretende Leitung der Hauptabteilung Politik, die ab 1956 dem NDR angehörte. Ab November 1956 hatte er der „Außenminister des Norddeutschen Rundfunks“, der laut Klaus Bölling als Gentleman galt, die Direktion des NDR-Funkhauses in Hannover inne.

Walter D. Schultz starb im August 1964 an einem Herzinfarkt. Sein Grab ist auf dem Friedhof Ohlsdorf zu finden.

Familie

Walter D. Schultz war zwei Mal verheiratet. Kurt Hiller vermutete, dass Schultz in diesen Ehen nicht glücklich gewesen sei und deshalb eine enge Beziehung zu ihm unterhalten habe.[2]

Literatur

  • Hans-Ulrich Wagner: Schultz, Walter D.. In: Hamburgische Biografie, Band 2, Christians, Hamburg 2003, S. 386–387.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bernd-Ulrich Hergemöller: Schultz, Walter D. in: Mann für Mann. Biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe und männlicher Sexualität im deutschen Sprachraum. Völlig neubearbeitete Ausgabe in zwei Bänden: LIT-Verlag, Münster 2010, ISBN 978-3-643-10693-3, S. 1095
  2. Bernd-Ulrich Hergemöller: Schultz, Walter D. in: Mann für Mann. Biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe und männlicher Sexualität im deutschen Sprachraum. Völlig neubearbeitete Ausgabe in zwei Bänden: LIT-Verlag, Münster 2010, ISBN 978-3-643-10693-3, S. 1095
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Walter D. Schultz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.