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Walserhaus

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Walserhaus am Dorfplatz von Vals
St. Antönien, Walserhaus von 1394
Das Eggahuus in Arosa, heute Heimatmuseum

Walserhaus ist in der Schweiz, Liechtenstein, sowie im Klein- und Grosswalsertal die Bezeichnung für ein historisches Blockhaus, das seinen Namen der Volksgruppe der Walser verdankt. Ein für alle Regionen typisches Walserhaus gibt es nicht. Die Erbauer haben auf ihren Wanderungen zwar die Bautechniken aus dem Oberwallis mitgenommen, die Bauweise in ihren neuen Lebensräumen aber jeweils den örtlichen Gegebenheiten angepasst.

Wohnhaus

Für den Bau wurden Vierkantbalken aus Lärchenholz von circa 16 cm Dicke verwendet. An den Ecken wurden die Balken verstrickt. Die Fugen wurden mit Moos abgedichtet, so dass man die Innenwände nicht vertäfern musste. Die unbehandelten hellen Balken färbten sich unter der Sonne mit der Zeit schwarz.

Wo es leicht spaltbare Granitplatten gab, wurden die Dächer damit gedeckt, so zum Beispiel in Törbel oder in Vals. Diese Dächer sind oft auch heute noch im Originalzustand anzutreffen. Schieferplatten, wie sie zum Beispiel im Raum Ried/Brig verwendet wurden, hielten sich weniger lang. Noch weniger lang hielten sich die Schindeldächer, die unter anderem auch in Eischoll oder Silbertal verwendet wurden. In den letzten Jahrzehnten wurden die Originaldächer oftmals durch Ziegel oder Eternitplatten ersetzt. Vereinzelt wurden die Fassaden der Häuser mit gerundeten Holzschindeln bedeckt.

Da sich das Holz noch lange nach dem Bau verzog, wurden vertikale Elemente möglichst klein gehalten. Dies ist der Grund für die kleinen Fenster der alten Walserhäuser. Damit trotzdem genügend Licht einfallen konnte, wurden Zeilen aus mehreren Fenstern errichtet. Diese Fensterreihen wurden mit verschiedenen Friesen verziert, an denen sich oft das Alter des Gebäudes ablesen lässt. Bei Fensterrenovationen oder –vergrösserungen werden die Friese oft zerstört.

Das Walserhaus war nur teilweise unterkellert. Wo Holz als Baumaterial fehlte, wurden die Häuser aus Stein errichtet.

Speicher

Der Speicher, in dem das Korn aufbewahrt wurde, war sorgfältig als hölzerner Stelzenbau ausgeführt, damit er vor Bodenfeuchtigkeit geschützt war. Ein allfälliges Untergeschoss diente als Keller oder Lagerraum, aber kaum je als Stall. Speicher wurden geschmückt und nach örtlichem Geschmack abgewandelt, sodass sich von Ort zu Ort recht verschieden gebaute Speicher finden.

Speicher mit Mäuseplatten

Ein Wahrzeichen der alpinen Baukultur der Walser sind die Mäuseplatten oder Stadelbeine. Um Ratten und Mäuse am Eindringen zu hindern, wurde an den senkrechten Pfosten eine waagrechte Steinplatte aus Schiefer oder Granit eingebaut. Ihre Flächen waren so glatt behauen, dass sich Mäuse und Ratten an ihrer Unterseite nicht festklammern konnten. Diese Steinplatten sind heute eines der Wahrzeichen der alpinen Baukultur des Wallis und bei den Walsern.

Literatur

  • Volkmar Schmid: Wir Walser, Brig, 2002

Weblinks

 Commons: Walserhaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Walserhaus aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Michael Kühntopf. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 2.655 Artikel (davon 1.531 in Jewiki angelegt und 1.124 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.