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Wörtlichnehmen

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Gisela hat nicht mehr alle Latten am Zaun.

Das Wörtlichnehmen oder die Literalisierung bildhafter (metaphorischer) Rede ist eine spezielle Form des Wortspiels.

Der komische Effekt ergibt sich dabei aus der Mehrdeutigkeit von toten Metaphern und Phrasemen wie Redewendungen und Sprichwörtern, deren „übertragene“ Bedeutung die ursprüngliche, „wortwörtliche“ Bedeutung überlagert oder verdrängt hat. Die Enzyklopädie des Märchens fasst anhand dieses konstituierenden Merkmals die Erzähltypen AaTh 1007, 1008 sowie 1010–1020 unter dem Stichwort Wörtlich nehmen zu einer Schwankgruppe zusammen, der entsprechende 15. Band (Wache blenden – Wurst in der Tasche des Pastors) ist jedoch noch nicht erschienen. In der deutschen Literaturgeschichte lässt sich eine gehäufte Verwendung dieser komischen Strategie in der Narrenliteratur um 1500 feststellen, etwa im Till Eulenspiegel (1515).

Literatur

  • Andreas Bässler: Sprichwortbild und Sprichwortschwank: Zum illustrativen und narrativen Potential von Metaphern in der deutschsprachigen Literatur um 1500. De Gruyter, Berlin/New York 2003, ISBN 3-11-017629-7.
  • Harald Burger, Annelies Buhofer, Ambros Sialm: Handbuch der Phraseologie. De Gruyter, Berlin/New York 1982, ISBN 3-11-084939-9.
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