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Vladimir Dedijer

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Vladimir Dedijer (kyrillisch Владимир Дедијер; geb. 4. Februar 1914 in Belgrad; gest. 1. Dezember 1990 in Boston, USA) war ein jugoslawischer Partisan, Journalist, Politiker, Historiker, Autor und Vertrauter von Josip Broz Tito.

Leben

Dedijer entstammte einer bosnischen Familie, die der Königsfamilie Karađorđević nahestand und nationalserbisch gesinnt war. Nach seinem Studium in Rechtswissenschaften 1937 begann er seine Tätigkeit als Auslandskorrespondent für die Belgrader Tageszeitung „Borba“. 1938 schloss er sich der Kommunistischen Partei Jugoslawiens an und wurde zu einem Vertrauten Titos.

Während des Widerstandes gegen die deutschen und italienischen Besatzer Jugoslawiens während des Zweiten Weltkriegs war er von 1941 bis 1944 im Stab der Partisanen Titos. 1943 ernannte ihn Tito zum Oberst der Partisanenarmee. Er wurde während des Krieges mehrfach verwundet. 1943 verlor er bei einem Angriff der Deutschen seine Frau Olga, die als Ärztin in der Partisanenarmee tätig war.

Nachdem Zweiten Weltkrieg war er Abgeordneter in Beograd und zwischen 1945 und 1952 mehrfach jugoslawisches UN-Delegationsmitglied. 1946 nahm er an der Pariser Friedenskonferenz teil.

1952 veröffentlichte er eine Tito-Biografie, befasste sich neben seinen politischen Ämtern mit Geschichte und schrieb zahlreiche Bücher. 1953 erhielt Dedijer eine Professur für Neuere Geschichte an der Universität Belgrad.

Mitte der 1950er Jahre kam es zu einem Bruch mit Tito, Dedijer wurde aus dem BKJ ausgeschlossen und verlor seine politischen Ämter. Daraufhin widmete er sich mehr den wissenschaftlichen Studien und nahm verschiedene Lehrtätigkeiten im Ausland auf, unter anderem an der Harvard University und an der University of Oxford.

Nach der Aussöhnung mit Tito kehrte Dedijer 1964 nach Jugoslawien zurück und wurde wissenschaftlicher Berater am Institut für Geschichte in Belgrad. Vier Jahre später trat er der Serbischen Akademie der Wissenschaften bei, setzte aber seine wissenschaftlichen Forschungsaufträge im Ausland, unter anderem am Massachusetts Institute of Technology (MIT), fort.

1968 führte er gemeinsam mit dem Schriftsteller Jean-Paul Sartre den Vorsitz des Russell-Tribunals. Sein Engagement sorgte Ende der 1960er Jahre dafür, dass ihm die USA die Einreise verweigerten. Bis zu seinem Tod 1990 in Boston engagierte sich Dedijer als Kämpfer gegen Menschenrechtsverletzungen.

Werke

  • Auf deutsch erhältliche Bücher:
    • Tito (1952)
    • Zeitbombe, Sarajevo 1914 (1966)
    • Stalins verlorene Schlacht. Erinnerungen 1948 bis 1953 (1970)
    • Jasenovac, das jugoslawische Auschwitz und der Vatikan (1987) ISBN 978-3922774068
  • Englischsprachige Bücher:
    • War Diaries (1949 – 1951)
    • Tito (1952)
    • The Beloved Land - Autobiografie (1961)
    • The Battle Stalin Lost: Memoirs of Yugoslavia 1948-1953 (1970)
    • History of Yugoslavia (1975)
    • The Yugoslav Auschwitz and the Vatican: The Croatian Massacre of the Serbs During World War II (1987)

Literatur

  • General Encyclopedia of the Yugoslavian Lexicographical Institute, volume 2 (Zagreb, 1977), article Dedijer, Vladimir.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Vladimir Dedijer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.