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Digitales Museum

Aus Jewiki
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Ein Digitales Museum ist ein digitales Informationssystem, welches häufig im WWW zu finden ist, das digitale Reproduktionen von Exponaten unter musealen Zielen zusammengefasst hat.

Die Ausstellungsstücke von einem digitalen Museum müssen nicht alleine von einem real existierenden Museum stammen, sondern es können Exponate von verschiedenen Museen in einem virtuellen Museum vereint werden. Digitale Museen ähneln digitalen Archiven und digitalen Bibliotheken. In digitalen Museen werden Exponate gesammelt, erforscht, aufbewahrt und diese dienen zur Vermittlung.

Digitale Museen gehören zum allgemeinen Kulturerbe.

Definition

Ein digitales Museum wird oft als ein computer- bzw. multimedialunterstütztes Museum beschrieben. Hier bedeutet digitales Museum jedoch die Web-Präsenz eines Museums, das im Netz auch seinen Auftrag zur Information und Bildung wahrnimmt und digital Exponate zur Verfügung stellt. Das bedeutet auch, dass ein digitales Museum im Unterschied zu einem digitalen Archiv stärker versucht, auf die Besucher zuzugehen und sie einzubinden. Digitale Museen verschieben den Fokus vom Objekt hin zur Information, welche den Besuchern geboten wird und stehen damit ganz in der Tradition des Informationszeitalters. Deshalb soll bei der Aufbereitung von Exponaten digitaler Museen der Kontext ins Zentrum gestellt und von den Objekten abgerückt werden. Die bloße Digitalisierung, wie durch Scannen oder Fotografieren, realer Museumsobjekte und Veröffentlichung der Bilder auf einer Homepage ist unzureichend. Die Objekte müssen für den Besucher durch Kontext und Information zugänglich gemacht werden. Der informationelle Mehrwert besteht eben in der Möglichkeit der Verlinkung, die in digitaler Form ungleich besser gegeben ist als Museen.

Inhalte

Bei Museumsexponaten unterscheidet man zwischen analogen Objekten, den digitalen Reproduktionen und den Metadaten. Die analogen Objekte sind die originalen Museumsexponate, digitale Reproduktionen unterscheiden sich von den Originalen dadurch, dass diese meist als Bilder wiedergegeben werden. Die Metadaten beschreiben die analogen und digitalen Exponate, um diese zu identifizieren und in den Museen auffindbar zu machen.

Organisation

Museumsportale und Museumsverbände sind Zusammenschlüsse von verschiedenen Museen auf verschiedenen Ebenen. Von einem Museumsportal kann man direkt auf die Exponate von verschiedenen digitalen Museen zugreifen. Dazu stehen im Gegensatz die Museumsverbände. Diese Verbände dienen dem gemeinsamen Webauftritt im Internet. Die teilnehmenden Museen können von einer gemeinsamen Webseite aus besucht werden.

Technische Besonderheiten digitaler Museen

Villinger beschreibt die technische Umsetzung digitaler Museen wie folgt: Im Gegensatz zu Archiven soll ein digitales Museum nicht die getreue Abbildung des realen Vorbildes sein, sondern im Gegenteil sich die Stärken und Schwächen des Internets und der Digitalisierung zunutze machen.

Die Bedienung eines digitalen Museums muss für den Besucher einfach und klar verständlich sein. Die Kontextualisierung und Vernetzung ist viel wichtiger als die Technik alleine.

Zu den wichtigsten Standards digitaler Archive gehören:

CDWA:

MLIS-ELAN:

Lightweight Information Describing Objects (LIDO):

Object ID:

Dublin Core:

Icon Class:

Vor- und Nachteile digitaler Museen

  • Verfügbarkeit: Die Verfügbarkeit ist immer gegeben, jeder kann zu jeder Zeit ein digitales Museum besuchen, man ist nicht an Öffnungszeiten gebunden.
  • Räumlicher Aspekt: Grenzen, Länder und Kontinente müssen nicht überwunden werden um ein digitales Museum zu besuchen. Von einem ästhetischen Standpunkt aus gesehen, kann wohl nur das Original der Mona Lisa im Louvre befriedigend sein; von einem wissenschaftlichen Standpunkt aus kann das Digitalisat ausreichen, um die Fragen eines Forschers zu beantworten, ohne eine weite Reise auf sich nehmen zu müssen.
  • Individualisierung: In einem traditionellen Museum bleibt oft wenig Zeit, um auf die Besucher individuell einzugehen. Mit einem digitalen Museum kann besser auf einzelne Besucher eingegangen werden.
  • Entlastung des Museumspersonals: Dadurch, dass ein Museum seine Sammlung teilweise oder gänzlich digitalisiert und im Internet zur Verfügung stellt, ist eine Abnahme des Besucherandranges an bestimmten Stellen des Museums zu erwarten.
  • Interaktion: Die Besucher des digitalen Museums können mit den Museumsstücken in Kontakt treten und aktiv mehr über sie herausfinden. Ein Nachteil ist, dass die digitalen Museumsexponate die Originale nicht ersetzen können.
  • Simulation: Durch digitale Aufarbeitung bietet sich die einzigartige Möglichkeit, langwierige und/oder komplexe Prozesse für die Besucher schnell und klar nachvollziehbar zu machen.
  • Vernetzung:In der digitalen Welt ist Vernetzung, vor allem über Links, ein einfaches Unterfangen mit großer Wirkung. Einzelne Objekte können miteinander unproblematisch verlinkt werden.
  • Ein Teil steht für das Ganze: Für bereits bestehende, traditionelle Museen ist es keinesfalls notwendig, die Gesamtheit ihrer Sammlungen zu digitalisieren und im Web zugänglich zu machen.
  • Veralterung: Ein ernstes Problem ist der rasche Wandel der Technik, man kann nicht voraussehen, welche Dateiformate in Zukunft verwendet werden, um die Digitalisate auch in Zukunft bewahren zu können.

Rechtliche Aspekte

Durch Museumsgesetze werden Museen gesetzlich geregelt. In diesen Gesetzesordnungen werden in verschiedenen Paragrafen Einzelheiten zum Betrieb und zur Verwaltung eines Museums festgelegt. Nicht jedes Museum muss zwingend ein eigenes Museumsgesetz aufweisen. Als ein Beispiel wird das Wiener Museumsgesetz genannt, das für das Historische Museum der Stadt Wien und seine Außenstellen gilt.

Siehe auch

Weblinks

Virtuelle Museen

Quellen

Literatur

  • Gordon McKenna und Chris De Loof: Athena. Report on existing standards applied by European museums. 2009
  • Gerald Maier, Thomas Fricke (Hrsg.): Kulturgut aus Archiven, Bibliotheken und Museen im Internet. Neue Ansätze und Techniken. Stuttgart 2004
  • Friedrich Waidacher: Handbuch der Allgemeinen Museologie. Böhlau, Wien 1999
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