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Videoportal

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Ein Videoportal (auch Video-Plattform genannt) ist ein Video-on-Demand-Dienst, über den Benutzer ihre Videos, vor allem Webvideos, im World Wide Web bereitstellen können. In der Regel werden die Videos vom Ersteller hochgeladen und können dann per Streaming direkt angesehen werden. Das Herunterladen von Videos ist meist nur über technische Umwege möglich. Manche Videoportale ermöglichen auch Live-Streaming. Videoportale wurden um 2005 wegen der gewachsenen Bandbreite von Internetverbindungen populär und gehören heute zu den meistbesuchten Webseiten.

Inhalte

Da Preise von Camcordern mit fortschreitender Technik zurückgegangen sind, besitzen heute viele Privatpersonen digitale Geräte zur Videoaufzeichnung. Auch Digitalkameras und Mobiltelefone haben zunehmend Kameras eingebaut, die eine Aufzeichnung kurzer Filme ermöglichen. Videoportale sind unter anderem eine Plattform für die Selbstpublikation solcher Kurzfilme. Da die Inhalte hauptsächlich von den Benutzern dieser Portale kommen, spricht man auch von User-generated content.[1]

Neben den selbst produzierten Inhalten werden allerdings auch viele teils urheberrechtlich geschützte Videos Dritter bzw. Ausschnitte aus diesen hochgeladen, so etwa Musikvideos, Fernsehserien oder einzelne Szenen aus Filmen und Serien.[2] Die Urheberrechtsverstöße sind für die Nutzer nicht immer eindeutig erkennbar.

Viele Videoportale haben eine maximale Dateigröße und Länge für hochgeladene Videos,[3] dies führt zu einer Verminderung der Videoqualität. Die maximale Länge von Videos kann durch Aufteilung in mehrere Einzelfilme teilweise umgangen werden.

Neben Videoportalen, bei denen die Nutzer selber Inhalte auf die Server des Betreibers laden, gibt es mittlerweile auch einige (regionale) Videoportale, bei denen die Betreiber ein Programm vorgeben. Die Nutzer können Einfluss auf das Programm nehmen, indem sie Vorschläge machen, worüber der Betreiber Reportagen erstellen soll bzw. zu welchen Veranstaltungen die Betreiber ein Kamerateam senden sollen.

Technik

Die Anforderung, eine Vielzahl von Videofilmen ohne nennenswerte Verzögerung einer Vielzahl von Nutzern zur Verfügung zu stellen, lässt sich mit klassischen digitalen Videoformaten nicht erfüllen. Daher bieten die Portale die Videos je nach Internetanbindung des Nutzers auch in reduzierter Auflösung an und nutzen zudem Client-Software wie Flash, um die Pufferung und das Abspielen von Bewegtbildern via Streaming zu steuern – damit kann das Abspielen eines Videos schon nach wenigen Sekunden beginnen, ggf. deutlich bevor der komplette Film heruntergeladen wäre. Bereits abgespielte Teile des Videos können aus dem Cache wieder verworfen werden um den Speicherbedarf zu minimieren. In dem Falle liegt das komplette Video zu keinem Zeitpunkt beim Benutzer vor, erkennen lässt sich dies daran, dass der Webplayer erneut Daten herunterladen muss (und sich somit das Abspielen verzögert) wenn im Video an eine ältere Stelle gespult wird. Voraussetzung ist die Installation des entsprechenden Abspielprogramms als Plug-in im Browser. Auf Seiten der Anbieter ist wiederum entsprechende Server-Kapazität, spezielle Software sowie hohe Bandbreite der Internet-Anbindung die Voraussetzung, Streaming-Video für breite Nutzergruppen anzubieten.

Lizenzen

Für die Betreiber von Videoportalen stellt die Verbreitung rechtlich bedenklicher Inhalte ein Problem dar. So kündigte Viacom eine Schadensersatzklage aufgrund von Urheberrechtsverletzungen gegen Google um eine Milliarde US-Dollar an.[4] Technisch gesehen gibt es keine Möglichkeit, zu verhindern, dass auch rechtsextreme, pornographische oder Gewalt beinhaltende Videos von Benutzern hochgeladen werden können, diese verstoßen aber meistens gegen die Nutzungsordnung und werden bei Beschwerden entfernt.[5][6] Ebenso haben Nutzer kaum eine Möglichkeit vor der Betrachtung der Videos zu beurteilen, ob es sich um urheberrechtlich geschütztes Material handelt, insofern dies nicht anhand der Vorschaubilder oder des Titels eindeutig für jeden ersichtlich ist (etwa bei aktuellen Kinofilmen). Da inzwischen auch Rechteinhaber selbst Ausschnitte aus ihren Werken in Videoportalen zur Verfügung stellen, ist selbst im genannten Fall nicht immer ersichtlich, ob es sich um eine Verletzung der Urheberrechte handelt.

Anbieter

Video-Webportale unterscheiden sich in Darbietung, Inhalten und Nutzerkreis. Einige haben Alleinstellungsmerkmale. Gerade für Video-Suchmaschinenoptimierung (Video-SEO) werden Kriterien wie der Page-Rank (also die Beliebtheit bei Besuchern), die Sichtbarkeit oder Internetportale herangezogen, die mit der Analyse von Web-Aktivitäten werben.

Wikimedia Commons

Das einzige Medienportal, das ausschließlich freie Bilder, Audios und Videos akzeptiert, ist Wikimedia Commons; dabei liegt die Hauptgewichtung auf Bildern. Videos, Audiodateien und andere Dokumente werden auch akzeptiert, sind aber in der Unterzahl. Der kostenlose Dienst betreibt umfangreiche Bemühungen, unfreie Inhalte zu entfernen und so die Verletzung von Urheberrechten weitestgehend zu vermeiden. Inhaltlich beschränkt sich der Dienst auf Inhalte mit edukativem, informierendem oder illustrierendem Charakter, da er primär als Begleitprojekt und Mediendatenbank zu den verschiedenen Wikimedia-Wikis konzipiert ist.[7] Dateien des Dienstes können direkt von Drittseiten eingebunden werden oder auf die eigene Internetpräsenz hochgeladen und selbst gehostet werden, sofern die Lizenzbedingungen eingehalten werden.[8]

Bekannte Videoportale

Zu den bekannten Portalen in Deutschland gehören:

Aktuelle Portale

Portal Seit Gründer Eigentümer Unternehmenssitz Bemerkung
alugha 2014 (April) Bernd Korz

Gregor Greinert

Ithamar Adema

Niklas Korz

Alugha GmbH[9] Deutschland Spezialisiert auf multilinguale Videos
Dailymotion 2005 (März) Benjamin Bejbaum
Olivier Poitrey
Mark Zaleski
Didier Rappapor
Orange S.A. Frankreich Aktuell einziges noch verbleibendes europäisches Portal
Twitch 2011 (Juni) Justin Kan, Emmett Shear Amazon.com, Inc. USA Spezialportal für Live-Streaming (hauptsächliche Nutzung für Videospiele)
LiveLeak 2006 (Oktober) Hayden Hewitt et al. Großbritannien Nachfolger von Ogrish.com
Vimeo 2004 (November) Vimeo LLC. InterActiveCorp USA Ältestes Portal
YouKu 2006 Victor Koo Youku Tudou Inc. China
YouTube 2005 (Februar) Chad Hurley
Steve Chen
Jawed Karim
Google Inc. USA Aktuell Marktführer mit größtem Bekanntheitsgrad und häufigster Nutzung weltweit
TikTok 2016 (September) Zhang Yiming ByteDance China

Ehemalige Portale

Portal Seit Gründer Eigentümer Unternehmenssitz Bemerkung
Clipfish 2006 (Juni) RTL interactive RTL Group Deutschland Eingestellt 31.12.2013
MyVideo 2006 (April) Brüder Samwer ProSiebenSat.1 Media SE Deutschland Eingestellt 30.09.2017
Sevenload 2006 (April) Ibrahim Evsan
Thomas Bachem
Axel Schmiegelow
Sevenload GmbH Deutschland Eingestellt 04.04.2014
Vevo 2009 (Dezember) Universal Music Group
Sony Music Entertainment
Abu Dhabi Media Company
Universal Music Group
Sony Music Entertainment
Abu Dhabi Media Company
Google Inc.
USA Eingestellt 06.06.2018

Geschichte

Das erste Web-Video-Portal war laut Beet Media LLC shareyourworld.com. Wie bei modernen Diensten bot es bereits den Usern die Möglichkeit, Videoclips in verschiedenen Formaten ins Portal zu laden. Es wurde 1997 von Chase Norlin gegründet und war bis 2001 online, bevor es aus Kosten- und Bandbreitengründen geschlossen werden musste.[10]

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Videoportal aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.