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Vallendar

Aus Jewiki
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Dieser Artikel behandelt die Stadt Vallendar; für weitere Bedeutungen siehe Vallendar (Begriffsklärung)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Vallendar
Vallendar
Deutschlandkarte, Position der Stadt Vallendar hervorgehoben
50.3969444444447.621944444444499
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mayen-Koblenz
Verbandsgemeinde: Vallendar
Höhe: 99 m ü. NN
Einwohner:

8.196 (31. Dez. 2010)[1]

Postleitzahl: 56179
Vorwahl: 0261
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 07 1 37 226
Stadtgliederung: 5 Stadtteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausplatz 13
56179 Vallendar
Webpräsenz: www.vallendar-rhein.de
Stadtbürgermeister: Wolfgang Heitmann[2] (SPD)
Lage der Stadt Vallendar im Landkreis Mayen-Koblenz
Karte
Vallendar, Luftaufnahme (2016)
Stadt Vallendar

Die Stadt Vallendar (ausgesprochen /'fa.lɛn.ˌdaːɐ̯/) ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort und Mittelzentrum im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Sie ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Vallendar, der sie auch angehört.

Geographie

Geographische Lage

Die Siedlungsfläche der Stadt Vallendar breitet sich am rechten Ufer des Mittelrheins gegenüber der bewohnten Rheininsel Niederwerth aus, dort, wo mehrere Bachtäler des Westerwaldes auf das Rheintal stoßen. Die Stadt liegt 5,7 km nördlich von Koblenz und 12,3 km südlich von Neuwied im Neuwieder Becken, einem Teil des Mittelrheinischen Beckens. Im Osten steigen die Höhen des Westerwaldes auf, jenseits des Rheins im Westen die Höhen der Eifel.

Stadtteile

  • Mallendar
  • Mallendarer Berg
  • Schönstatt
  • Gartenstadt
  • Gumschlag

Geschichte

Die Lage in den Bachtälern ist der Ursprung des Namens, wobei die Silben „val“ und „ndar“ zu unterscheiden sind. Beide Silben besitzen indogermanische Wurzeln: „val“ bedeutet „fließend“, während „ndar“ auf „sumpfiges Gelände“ hinweist. Vallendar wird erstmals um 830/840 als Besitz der Erzbischöfe von Trier erwähnt, es wird jedoch angenommen, dass es keltischen Ursprungs und damit weitaus älter ist (700–600 v. Chr.).

Die Marienburg

Die Trierer Kurfürsten ließen ihren Besitz durch Vögte verwalten, die jedoch den Besitz immer mehr dem Zugriff der Kurfürsten entziehen konnten. So sind schließlich seit 1232 die Grafen von Sayn Landesherren und erbauen 1240 am Nordausgang von Vallendar eine Burg, auf deren Grundmauern heute das „Haus d'Ester“, die so genannte „Marienburg“ steht. Zusätzlich erhielt Vallendar zu dieser Zeit Stadtmauern. 1143 kam es zur Gründung des Schönstätter Klosters der Augustinerinnen, das 1567 wieder aufgelöst wurde.

1363 verpfändete Graf Salentin zu Sayn-Wittgenstein die Herrschaft an Kurtrier. Seit dem 14. Jahrhundert war somit der Erzbischof von Trier Mitinhaber der Herrschaft Vallendar. 1681 bzw. 1767 (endgültig) wurde Trier alleiniger Landesherr. Auf diese Territorialgeschichte verweist das Stadtwappen mit dem sayn'schen Löwen und dem kurtrierischen roten Kreuz.

1803 gelangte der Ort an das Fürstentum Nassau-Weilburg, 1815 schließlich an das Königreich Preußen. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich eine reiche Gewerbetätigkeit, die ein Grund dafür war, dass Vallendar am 2. November 1856 von König Friedrich Wilhelm IV. die Stadtrechte erhielt. Nach dem Ersten Weltkrieg war die Stadt 1919 Ziel einer Militäraktion der 23. US-Infanterie.[3] Seit 1932 war Vallendar anerkannter Luft- und Kneippkurort. 1939 wurde die Gemeinde Mallendar eingemeindet. Ab 1954 bis in die 1970er Jahre entstanden zahlreiche neue Baugebiete. 1958 wurde die Brücke zwischen Vallendar und der Rheininsel Niederwerth eingeweiht. 1973 wurde das ortsbildprägende Hochhaus „Humboldthöhe“ fertiggestellt.

Heute wird das Bild Vallendars stark vom international bekannten Wallfahrtsort im Bezirk Schönstatt geprägt, wo sich die von Josef Kentenich 1914 in einem kleinen verfallenen Marienkapellchen gegründete Schönstatt-Bewegung mittlerweile zu einer regelrechten Wallfahrts-Stadt entwickelt hat. Das Gründungskapellchen gilt als berühmter Wallfahrtsort und ist mittlerweile von zahlreichen Bildungshäusern, Schwesternhäusern, weiteren Kapellchen und der großen Anbetungskirche umgeben.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Vallendar bezogen auf das heutige Stadtgebiet, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[1][4]

Einwohnerentwicklung von Vallendar von 1815 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle
Jahr Einwohner
1815 2.544
1835 3.310
1871 3.864
1905 4.778
1939 5.647
1950 6.808
Jahr Einwohner
1961 6.867
1970 7.322
1987 9.490
1997 9.371
2005 8.763
2010 8.196
Panoramafoto von Vallendar 1919

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat in Vallendar besteht aus 24 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Stadtrat:[5][6]

Wahl SPD CDU GRÜNE FDP ULV Gesamt
2019 7 8 4 2 3 24 Sitze
2014 8 12 1 1 2 24 Sitze
2009 8 13 2 1 24 Sitze
2004 7 15 2 24 Sitze
  • ULV = Unabhängige Liste Vallendar e. V.

Wappen

Blasonierung: „Gespalten von Rot und Silber, vorne ein blaugezungter, hersehender, steigender, goldener Löwe, hinten ein durchgehendes rotes Balkenkreuz.“ – Als Stadtwappen oft mit silberner, Zinnenmauerkrone mit drei wachsenden silbernen Zinnentürmen und silbernem, geschlossenem, mittigem Portal auf dem oberen Schildrand dargestellt. Genehmigt vom König von Preußen, Kaiser Wilhelm II., 1909.

Wappenerklärung: Der goldene Löwe ist der saynsche Löwe, das rote Kreuz das Trierer Kreuz (Kurtrier); beide Symbole weisen auf die ehemaligen Territorialherrschaften hin.

Städtepartnerschaften

  • Seit dem 4. Juli 1977 pflegt Vallendar eine Städtepartnerschaft mit der französischen Gemeinde Cercy-la-Tour (Burgund). Der Verein „Freundschaftskreis Vallendar – Cercy-la-Tour“ organisiert die jährlichen Freundschaftstage, die abwechselnd in Vallendar und in Cercy-la-Tour stattfinden.[7]

Wirtschaft und Infrastruktur

Straßenkarte Raum Koblenz
Karte der Bahnanlagen im Großraum Koblenz
Der Kaiser-Friedrich-Turm in Vallendar

Unternehmen

  • Baldus Medizintechnik GmbH[8] ist ein Unternehmen für Beratungs-, Ausführungs- und Serviceleistungen im speziellen Bereich der medizinischen Gasversorgung für Krankenhäuser und Arztpraxen.
  • CPS-Datensysteme GmbH ist ein Domain-Registrar.
  • Schneider + Partner ist ein Organisationsberatungsunternehmen.
  • Vredestein hat hier seine Deutschland-Zentrale.

Bildung

Verkehr

Vallendar liegt an der B 42 und an der A 48, deren Ausfahrt Bendorf/Neuwied/Vallendar über die B 42 in den Ortskern führt.

Vallendar besitzt einen Bahnhof an der rechten Rheinstrecke. Hier verkehren die Züge des RE8 von Koblenz Hbf über Neuwied, Bonn-Beuel und Köln nach Mönchengladbach nach dem Rheinland-Pfalz-Takt täglich im Stundentakt.

Die Buslinien 7 und 8 der evm verbinden Vallendar mit Koblenz, Bendorf und Höhr-Grenzhausen.

Die Buslinien 318 und 319 der RMV verbinden Vallendar mit Koblenz und dem Westerwald.

Sehenswürdigkeiten

  • Kath. Pfarrkirche St. Marzellinus und St. Petrus (1837–1841 von dem Koblenzer Architekten Johann Claudius von Lassaulx als einer der bedeutendsten und größten Kirchenbauten des 19. Jahrhunderts am Rhein errichtet)
  • Evangelische Lukas-Kirche, 1884–1885 von dem Wiesbadener Architekten Friedrich Lang, typischer evangelischer Kirchenbau des 19. Jahrhunderts nach den Baurichtlinien des sog. Eisenacher Regulativs
  • ehem. St.-Josef-Krankenhaus, 1856–1859 von dem Kölner Architekten Vincenz Statz
  • Wiltberger Hof, 1695–1698 für Freiherr Emmerich Ernst von Wiltberg errichtet
  • ehem. Schule (heute Rathaus) in der Eulerstraße, 1844–1845 von dem Koblenzer Landbauinspektor Ferdinand Nebel
  • Haus d’Ester, sog. Marienburg (ehemaliger Sitz der Lederfabrikantenfamilie d’Ester, 1773 von Nikolaus Lauxen) mit stuckiertem Balkonzimmer; heute Sitz der WHU – Otto Beisheim School of Management
  • Marienburg-Kapelle, 1897–1898 von Josef Kleesattel, Düsseldorf, mit bemerkenswerter Ausmalung von 1926 durch Bruder Notker Becker OSB, im sog. Laacher Stil in der Tradition der Beuroner Kunstschule
  • Fachwerkbauten aus dem 17. Jahrhundert
  • Romanischer Turm der ehemaligen Klosterkirche Schönstatt (13. Jahrh.)
  • Kath. Anbetungskirche zur heiligen Dreifaltigkeit auf Berg Schönstatt, 1968 geweiht, von Alexander Freiherr von Branca (München)
  • Pater-Kentenich-Haus auf Berg Schönstatt (1985), von Alexander Freiherr von Branca (München)
  • Kaiser-Friedrich-Turm
  • Vallendarer Plattpopo, ein Brunnen, der als Baudenkmal in der Hellenstraße steht
  • Pilgerkirche in Schönstatt, für zahlreiche Besucher aus dem In- und Ausland, die zum Wallfahrtsort Schönstatt pilgern

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Vallendar

Persönlichkeiten

Folgende Personen wurden in Vallendar geboren:

Folgende Personen wirkten bzw. wirken in Vallendar:

Sport

Vallendar ist Heimat des 1878 gegründeten TV Vallendar, der neben Turnen Gesundheitssport, Basketball und Volleyball anbietet. Zahlreiche Deutsche Meister sind aus dem Turnverein Vallendar hervorgegangen. Außerdem gibt es seit 2010 den HV Vallendar, der in der 3. Liga Süd spielt und zuvor die Handballabteilung des TVV ausmachte. Der in Vallendar ansässige 1. SC Mayen-Koblenz spielt seit 2016 in der 1. Snooker-Bundesliga.[9]

Im Bereich Fußball existiert der SC Grün-Weiss Vallendar, der 1908 gegründete wurde. Die Seniorenabteilung besteht aus drei Mannschaften. Die 1. Seniorenmannschaft spielt in der Kreisklasse A in Kreis Koblenz, die 2. Seniorenmannschaft in der Kreisklasse D Kreis Koblenz und die „Alten Herren“ nehmen nur sporadisch an Freundschaftspielen teil.[10]

Trivia

Ein Ort namens „Vallendar“ ist ein Schauplatz im Computerspiel Call of Duty 2. Dieser fiktive Ort liegt am Rhein. Aufgabe des Spielers ist es, zurückweichende deutsche Soldaten im Zweiten Weltkrieg zu besiegen. Außer der Lage an einem Fluss hat die dargestellte Stadt keinerlei Ähnlichkeiten mit dem realen Ort.

Weblinks

 Commons: Vallendar – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

Vorlage:Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Mayen-Koblenz

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Vallendar aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.