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Uriella

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Uriella, eigentlich Erika Hedwig Bertschinger-Eicke (* 20. Februar 1929 in Zürich; † 24. Februar 2019[1]), war die Gründerin und das Oberhaupt der neureligiösen Bewegung Fiat Lux. Sie verstand sich als Sprachrohr Jesu; ihre Anhänger sehen sie als Wunderheilerin und behaupten, sie habe über magische Kräfte verfügt.

Leben

Uriella hatte schon früh Kontakte zur Geistigen Loge Zürich und zu so genannten Sekten in Grossbritannien und in den USA. Nach einem Reitunfall im Jahr 1973, bei dem sie schwere Kopfverletzungen erlitten hatte, behauptete sie, hellsehend zu sein. Am Weihnachtstag 1975 soll sie im «Lichtzentrum Bethanien» in der Schweiz in Tieftrance eine erste Offenbarung empfangen haben.

Nachdem ihr erster Mann gestorben war, gründete sie in Egg ZH (Schweiz) ein Heiligtum als Mittelpunkt ihrer Anhänger, die sich dort versammelten. Hier trat sie das erste Mal als «Uriella» in Gottesdiensten auf. Sie verstand sich als direktes Sprachrohr Jesu Christi und gab ihre Offenbarungen weiter. Der Erzengel Uriel betreue neben Jesus Christus auch sie selbst und sei ihr schon viele Male in ihrem Wohnzimmer erschienen. Die Gründung von «Fiat Lux» erfolgte am 12. Januar 1980, nach Auffassung der Mitglieder durch Jesus Christus über sein Sprachrohr Uriella in seinem Heiligtum in Egg. Inzwischen ist das «Heiligtum» als Ausgangs- und Zentralpunkt der Bewegung nach Ibach/Lindau im Schwarzwald verlegt worden.

Die Lehre von «Fiat Lux» beruht auf den Offenbarungen von Uriella, die sie von Jesus oder Maria erhalten habe und in der Ich-Form vortrug. Diese Kundgaben sollen einen tieferen Einblick in Gottes Pläne vermitteln und zur Umkehr vor dem Weltende anleiten. Die Lehre besteht aus einer Mischung von Reinkarnationslehre, Karmadenken, Farbenlehre, spiritistischen Quellen, alternativer Medizin, ökologischen Ideen, dem Reichsflugscheibenmythos und anderem mehr. Das Ende der Welt sei nahe, aber die Anhänger von «Fiat Lux» würden von unbemannten Raumschiffen gerettet werden. Für den August 1998 wurde bereits der Weltuntergang vorhergesagt.[2]

«Fiat-Lux»-Träger kleiden sich in Weiss, da diese Farbe den Strahl Luzifers («Schamanah») abwehre.

Krankheit und Tod

Am 8. März 2007 verneinte ihr vierter Ehemann Eberhard Bertschinger Eicke (* 29. August 1940), genannt «Icordo», bei Radio Top (Winterthur) Vermutungen, wonach Uriella während der letzten Jahre schwer erkrankt sei. Sie erhole sich von einer Kieferhöhlenentzündung, werde bald wieder öffentlich in Erscheinung treten und «noch zu ihren Lebzeiten den neuen Äon erleben». Am 23. April 2009 tauchten interne Faxpapiere auf, die besagten, dass Uriella schwer krank sei.[3] Als Folge sollen viele Anhänger die Bewegung verlassen haben, so dass diese zu jenem Zeitpunkt nur noch weniger als hundert Mitglieder gezählt habe.[4]

Eines der letzten Lebenszeichen ist eine schriftliche Stellungnahme mit ihrer und der Unterschrift ihres Mannes, datiert vom Sommer 2011.[5]

Im August 2012 bestätigte Ehemann Icordo, dass Uriella schwer krank sei,[6] zwei Jahre später nannte er in einem Interview Lähmung und Bettlägerigkeit.[7]

Im August 2015 gab es wieder ein Lebenszeichen ihrerseits: In der Boulevardzeitung Blick verteidigte sie in einem Brief einen mutmasslichen Kinderschänder.[8]

Anfang 2016 meldeten Boulevardmedien, Uriella sei in Folge der Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) fast völlig gelähmt und leide an starken Schmerzen. Dennoch soll sie, so ihre wenigen verbliebenen Anhänger, geistig klar gewesen sein und weiterhin das Gedankengut der Gruppe geprägt haben.[9]

Sie starb im Februar 2019, wenige Tage nach ihrem 90. Geburtstag.

Publikationen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Uriella gestorben. In: relinfo.ch. 25. Februar 2019, abgerufen am 25. Februar 2019.
    „Fiat Lux“-Gründerin Sektenführerin Uriella ist tot. In: Spiegel Online. 25. Februar 2019, abgerufen am 25. Februar 2019.
  2. Erika Bertschinger Eicke, Eberhard Bertschinger Eicke: Prophezeiungen über die Endzeit und den 3. Weltkrieg. Presseerklärung vom 8. August 1988. Wiedergegeben auf der Website der Evangelischen Informationsstelle: Kirchen – Sekten – Religionen, 3. April 2007, abgerufen am 26. Januar 2017.
  3. Andy Fischer: Uriellas Leben steht auf Messers Schneide. In: 20 Minuten. 23. April 2009, archiviert vom Original am 23. Juli 2012; abgerufen am 26. Januar 2017.
  4. Lilian Spörri: Uriella ist in den letzten Zügen. In: Blick. 24. April 2009, abgerufen am 26. Januar 2017.
  5. Andy Fischer: Was macht eigentlich … Uriella. Weltuntergangsprophetin? In: Tagblatt der Stadt Zürich. 8. September 2014, archiviert vom Original am 24. September 2014; abgerufen am 26. Januar 2017.
  6. Hugo Stamm: «Uriella leidet ohne Ende». In: Tages-Anzeiger. 24. August 2012, archiviert vom Original am 15. Januar 2013; abgerufen am 26. Januar 2017.
  7. Lea Gnos: Icordo, der Ehemann der Sektengründerin: «Uriella ist gelähmt». In: Blick.ch. 31. August 2014, abgerufen 26. Januar 2017.
  8. Viktor Dammann: Die neuste Botschaft der Sektenführerin: Jetzt verteidigt Uriella einen Bubenschänder. In: Blick.ch. 20. August 2015, abgerufen 26. Januar 2017.
    Viktor Dammann: Post von der Sektenführerin: «Uriella geht es physisch sehr bedauerlich». In: Blick.ch. 20. August 2015, abgerufen 26. Januar 2017.
  9. «Sie ist noch lange nicht weg vom Fenster»: Sektenmitglied verrät Details zu Uriellas Krankheit. In: Schweizer Illustrierte. 11. Februar 2016, abgerufen am 3. Oktober 2017.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Uriella aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.