Uriel Davidi

Uriel Davidi

Chacham Uriel Davidi (Uriel Davidi Khansari; geb. 1922 im Iran; gest. 24. Dezember 2006 in Israel; Jahrzeit: 22. Cheschwan) war Oberrabbiner im Iran, ein berühmter jüdischer Gelehrter und verehrte religiöse Führungsfigur, der in der Stadt Khansar im Iran geboren wurde und im Neve Yaakov-Viertel Jerusalems starb, wo er seine letzten Lebensjahre verbracht hatte.

Leben

Er stammte aus einer traditionsreichen Rabbinerfamilie, die seit Generationen den Oberrabbiner im Iran stellte. Er wurde als jüngstes von 14 Kindern geboren. Neun seiner Geschwister starben im Kindesalter und drei weitere Geschwister starben als junge Erwachsene. Seine Mutter Serach „forderte“ einen gesunden Sohn, der zu einem Talmid Chacham heranwachsen sollte. So wurde aus dem Jungen ein Toragelehrter, der über ein photographisches Gedächtnis und ausgezeichnete analytische Fähigkeiten verfügte, und der zudem noch Mohel, Schochet und Lehrer wurde. Geboren als Sohn von Chacham Meir Davidi studierte er wie alle seine Vorväter fleissig die religiösen Schriften und wurde, nachdem er seinen Sitz nach Teheran verlegt hatte, ein bekannter und verehrter Gemeindeleiter. In Teheran wurde er zu einem der beiden wichtigsten Rabbiner der Stadt, die mit dem Schah von Persien und, nach der iranischen Revolution auch unter schwierigen Umständen, mit den Ayatollahs gute Beziehungen pflegte. 1980 wurde er der iranische Oberrabbiner und übte großen Einfluss auf die Juden Teherans aus, ihre Geschäfte am Schabbat geschlossen zu halten und koscher zu essen.

In den späten 1970er-Jahren stattete Chacham Davidi, gemeinsam mit Oberrabbiner Chacham Yedidia Shofet, jährlich dem Schah Mohammad Reza Pahlavi als Repräsentant der Jüdischen Gemeinschaft Besuche ab.

1979, kurz nach der Islamischen Revolution, trafen sich Davidi, Shofet und einige andere Vertreter der Jüdischen Gemeinde Teherans mit der neuen Führung der Islamischen Republik, um sich für die Rechte der Jüdischen Gemeinde einzusetzen.

Chacham Uriel Davidi fungierte als Oberrabbiner Irans in der Nachfolge Shofets von 1980 bis 1994. 1994 floh er nach Israel und setzte sich bis zu seinem Tod sehr für Juden aus dem Iran ein. Er starb 2006 in Jerusalem.

Einer seiner Söhne ist Rabbi Nissim Davidi, der u.a. für Kaschrut zuständige Verwalter und Aufseher des Rabbinatsgerichts in Los Angeles.

Uriel Davidis Nachfolger als Oberrabbiner Irans wurde Yousef Hamadani Cohen.

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