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Universität von Paris

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Treffen von Doktoren an der Universität Paris (mittelalterliche Handschrift)

Die Universität von Paris war das Dach der berühmtesten akademischen Lehreinrichtungen in Paris, nicht zuletzt der Sorbonne, deren Name im allgemeinen Sprachgebrauch zur synonymen Bezeichnung der Universität wurde. Sie entwickelte sich vom Hort der Scholastik zur Kaderschmiede für Nobelpreisträger. Sie hat Monarchie, Revolution und Restauration überlebt, aber nicht die Studentenunruhen von 1968. Seit 1970 erfolgte eine so gründliche Dezentralisierung und Neugründungswelle, dass ein Erkennen der Traditionsnachfolge schwer möglich ist. Die Paris Universitas (2005-2010) entsprach organisatorisch der alten Universität von Paris noch am ehesten.

Die alte Universität

Das alte Universitätssiegel von 1292

Die universitas magistrorum et scholarium (Vereinigung von Lehrern und Scholaren) wurde 1200 von Philipp II. anerkannt. Die eher ständische als wissenschaftliche Einrichtung wurde der Jurisdiktion der Kirche unterstellt. Sinn war, die Studenten, die von der Bevölkerung zuweilen als Belästigung empfunden wurden, dem vielleicht etwas rüden Zugriff ihrer Sicherheitsorgane zu entziehen. Es handelte sich schließlich um Theologen, mit denen die Kirche noch viel vorhatte. Aus demselben Grund entwickelten sich Collegien, die den Studenten das kostspielige Leben in Paris durch günstigen Wohnraum erleichtern sollten. Das berühmteste wurde das Collège de Sorbonne für angehende Theologen. Auch landsmannschaftlich orientierte Collegien wurden eingerichtet. Die Namen heutiger studentischer Verbindungen erinnern an diese Entwicklung. Alles zusammen bildete das Quartier Latin. Weiterhin entwickelten sich am Ende vier Fakultäten: La Faculté des arts de Paris mit der Aufgabe einer Art Grundstudiums der freien Künste und die höheren Fakultäten Recht, Medizin und Theologie.

Zu den Heroen dieser Epoche gehören Albertus Magnus (1200–1280), Bonaventura (1221–1274), Thomas von Aquin (1225–1274) und Boetius von Dacien.

Das Morgenländische Schisma brachte den viel gefragten Theologen und Kirchenrechtlern der Universität Ruhm und Ehre ein, das Abendländische Schisma, eine französische Angelegenheit, führte in dem noch heute erzkatholischen Land zu einer Entfremdung von Rom und dem Gedanken der Trennung von Kirche und Staat. Das führte wiederum zum Verlust von Einfluss und Reputation der Universität. Absolutismus und Aufklärung waren allenthalben Motor für Neugründungen, in Frankreich führten sie jedoch zur Schließung der Universität während der Französischen Revolution 1793. Das gesamte Erziehungssystem von der Schule an wurde Angelegenheit der Nation. Der Freund der Wissenschaften Napoléon Bonaparte war Diktator genug, um 1806 mit der Université impériale das Bildungssystem an sich zu binden.

Die neue Universität

Erst während der Dritten Republik unter Félix Faure wurde 1896 die nouvelle Université de Paris wieder eingerichtet und von Henri Paul Nénot in der Folge mit prächtigen Bauten ausgestattet.

Aufspaltung nach 1968

Nach den Studentenunruhen von 1968 wurde die Universität zum 1. Januar 1971 in 13 selbständige Universitäten aufgeteilt. Deren Expansion geht über das Stadtgebiet hinaus.

Weblinks

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