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United Internet

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United Internet AG
Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE0005089031
Gründung 2000
Sitz Montabaur, DeutschlandDeutschland Deutschland
Leitung Ralph Dommermuth (Vorstandsvorsitzender)
Kurt Dobitsch (Aufsichtsratsvorsitzender)
Mitarbeiter 9.414 (31. Dezember 2017)[1]
Umsatz 4,21 Mrd. EUR (2017)[1]
Branche Internet-Provider, Dienstleistungen
Website www.united-internet.de

Die United Internet AG mit Sitz in Montabaur ist ein börsennotierter Internet-Provider. Das Unternehmen ist mit insgesamt 13 Marken und zahlreichen Tochtergesellschaften in zwei Geschäftsfeldern aktiv. Keimzelle des Konzerns ist die 1&1 Internet SE, die den größten Teil des Konzernumsatzes erwirtschaftet.

Standort Montabaur, Luftaufnahme (2016)

Geschichte

Die Geschichte des Konzerns geht auf die 1&1 EDV-Marketing GmbH zurück, die 1988 durch Ralph Dommermuth und Wendelin Abresch als Dienstleister für Marketing und Werbung gegründet wurde. In den 1990er Jahren wuchs das Unternehmen zu einem großen Konzern heran, der neben Webhosting-Paketen auch einen eigenen Online-Dienst anbot, über den sich Nutzer in das Internet einwählen konnten.[2]

Im Jahr 1998 zeichnete 1&1 eine Beteiligung am Karlsruher Internet-Provider Schlund+Partner, die im Jahr 2000 auf 100 Prozent erhöht wurde. Im Zuge dessen erfolgte die Gründung der United Internet AG, unter deren Dach das gesamte Webhosting- und Access-Geschäft im Teilkonzern 1&1 zusammengeführt wurde.[3] Die Webspace-Pakete wurden unter dem Namen „1&1 PureTec“ vertrieben. Zunächst firmierte United Internet als Kommanditgesellschaft auf Aktien, wurde aber später in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Die Gesellschaft ist Nachfolgerin der 1&1 Beteiligungen GmbH & Co. KG.

Das Unternehmen wird seit März 1998 an der Börse gehandelt,[4] dabei kamen Stammaktien mit rechnerischen Anteil am Grundkapital von je einem Euro zum Einsatz. Der Börsengang von United Internet erfolgte noch vor der Hochphase der New Economy, die Aktie erreichte aber schon am ersten Handelstag einen Schlusskurs von über 200 Prozent des Ausgabekurses.[5]

In den Jahren 2000 bis 2003 erfolgte der Eintritt der Tochtergesellschaft 1&1 in diversen ausländischen Märkten, darunter Großbritannien, Frankreich sowie die Vereinigten Staaten.[2] Im Mai 2005 übernahm United Internet das Portal- und E-Mail-Geschäft von Web.de, das gemeinsam mit dem hauseigenen Angebot GMX in der 1&1 Mail & Media GmbH zusammengeführt wird.[6]

Im Dezember 2008 wurde verkündet, dass das Unternehmen die united-domains AG mit Sitz in Starnberg für rund 34 Millionen Euro übernehmen wird.[7]

Im Mai 2009 gab United Internet die Übernahme des DSL-Geschäfts der Freenet AG bekannt. Damit gingen die zuletzt etwa 700.000 DSL-Kunden für insgesamt 123 Millionen Euro an United Internet. Durch die Übernahme funktionierten zeitweise die Anschlüsse der ehemaligen Freenet-Kunden nicht, bei ehemaligen Tiscali-Kunden wurde in diesem Zusammenhang der Anschluss abgeschaltet. Die AdLink Group gehört seit Juli 2009 nicht mehr zu United Internet, sie wurde an die französische Gruppe Hi-Media verkauft.[8]

Am 3. September 2014 gab United Internet bekannt, dass die übrigen 74,9 % der Anteile am Festnetz- und Glasfasernetzbetreiber Versatel GmbH bzw. dessen Obergesellschaft wirtschaftlich rückwirkend zum 1. Juli 2014 vom bisherigen Haupteigner, dem Private Equity-Unternehmen KKR, übernommen werden.

Am 10. Juli 2015 wurde die Übernahme des polnischen Webhosters home.pl für etwa 135 Mio. EUR bekannt gegeben.[9]

Am 15. Dezember 2016 teilte United Internet mit, den größten europäischen Konkurrenten Strato für etwa 600 Mio. EUR übernehmen zu wollen; der Kauf wurde zum 1. April 2017 abgeschlossen.[10]

Produkte und Marken

Das Unternehmen gliedert sich in die Geschäftsbereiche Access und Applications.[11] Unter Access sind sämtliche Angebote gebündelt, welche den Zugang zum Internet und Informationen betreffen, zum Beispiel DSL-Anschlüsse. Dieser Bereich speist sich vor allem aus den Marken 1&1, WEB.DE, GMX und Versatel. Unter Applications ordnet der Konzern alle Produkte ein, die bestimmte webbasierte Anwendungen bereitstellen, zum Beispiel E-Mail- oder Webhosting-Tarife. Neben 1&1, WEB.DE und GMX agiert United Internet hier mit den Marken united-domains, Fasthosts, InterNetX, Sedo und affilinet. Aktuell vereint die United Internet AG dreizehn Marken unter ihrem Dach.[12]

1&1

Logo von 1&1


Die 1&1 Internet SE (kurz 1&1 genannt) ist die Keimzelle des Konzerns und einer der weltweit größten Internet-Provider. Sie bietet Produkte im Webhosting- und Access-Segment an, wobei oftmals auf die technische Infrastruktur anderer Netzbetreiber wie Telefónica Germany, Deutsche Telekom oder Vodafone zurückgegriffen wird. Der Hauptsitz von 1&1 befindet sich ebenfalls in Montabaur, weitere Standorte innerhalb Deutschlands sind Karlsruhe, Berlin, München und Zweibrücken. International ist die 1&1 Internet SE in London, Sarreguemines, Chesterbrook bei Philadelphia, Cebu City und Bukarest präsent.[13]

Zum 1. November 2011 hat sich die Struktur von 1&1 geändert. Bei allen DSL- und Mobilfunkprodukten tritt seit Anfang 2012 die 1&1 Telecom GmbH, eine Tochtergesellschaft der 1&1 Internet SE, als Vertragspartner auf. Beide Unternehmen präsentieren sich über einen gemeinsamen Auftritt. In Deutschland forciert United Internet vor allem den Access-Bereich, während der Konzern im Ausland fast ausschließlich mit seinen Produkten im Bereich Applications auftritt.[14]

Strato

Logo von STRATO
Hauptartikel: Strato

Strato (Eigenschreibweise STRATO) ist seit dem 1. April 2017 ein Teil der United Internet AG. Zuvor war das Unternehmen für 600 Mio. € von der Deutschen Telekom übernommen worden. Strato wurde 1997 gegründet und zählt mit über 2 Millionen Kunden[15] ebenfalls zu den weltweit größten Hosting-Providern.

Web.de

Logo von WEB.DE


Web.de (Eigenschreibweise WEB.DE) ist ein Internetportal, das 1999 gegründet wurde. Im Jahr 2005 war es nach eigenen Angaben das reichweitenstärkste Angebot ohne eigenes Zugangsgeschäft und auf Platz 2 der meistbesuchten deutschen Webseiten hinter T-Online. Web.de hat als redaktionell betreutes Verzeichnis begonnen – ähnlich dem Open Directory Project – und sich bis heute zu einem allgemeinen Nachrichtenangebot gewandelt.

Zusätzlich tritt Web.de mit der sogenannten Web.de SmartSearch als Suchmaschine auf, welche in den Suchergebnissen nicht nur einfache Webseiten, sondern auch Bilder und andere Medien anzeigt. Bekannt wurde Web.de im deutschsprachigen Raum vor allem für WEB.DE FreeMail, ein Angebot für E-Mail-Postfächer. Es steht sowohl in einer kostenlosen als auch gebührenpflichtigen Variante zur Verfügung.[16]

GMX

Logo von GMX


GMX, gegründet 1998, gehört seit 2001 zu United Internet und verfolgt eine ähnliche Strategie wie WEB.DE: Neben einem Internetportal tritt GMX vor allem als E-Mail-Provider auf, der neben kostenlosen Postfächern auch gebührenpflichtige Tarife anbietet. Dabei gehen die Funktionen aber teilweise stark über die von WEB.DE hinaus, so wird zum Beispiel auch ein webbasierter Speicherplatz für Dateien (genannt GMX MediaCenter) bereitgestellt.[17]

Von Frühjahr 2007 an war bis zum 1. Dezember 2014 eine XMPP-kompatible Instant-Messaging-Software unter dem Namen GMX MultiMessenger erhältlich.[18] Seit 2010 gehört auch der US-amerikanische E-Mail-Provider Mail.com zu GMX beziehungsweise United Internet.[19]

1&1 Versatel

Logo der neuen 1&1 Versatel GmbH


Die 1&1 Versatel GmbH ist ein Telekommunikationsanbieter mit einem breit aufgestellten Produktportfolio, welches aus Sprach-, Internet- und Datendiensten für Privat- und Geschäftskunden besteht. Das Unternehmen mit Sitz in Berlin sowie eigentlicher Unternehmenszentrale in Düsseldorf ist im Laufe der Jahre aus einem Zusammenschluss verschiedener Stadt- und Regionalnetzbetreiber entstanden und ausschließlich auf dem deutschen Markt tätig.[20] Im Geschäftsjahr 2013 erzielte Versatel mit seinen Produkten einen Gesamtumsatz von 547 Mio. Euro. Laut eigenem Bekunden unterhält Versatel das zweitgrößte Glasfasernetz Deutschlands nach der Deutschen Telekom.[21] Nach einem vorausgehenden, langjährigen Finanzengagement (seit 2008) von United Internet als wichtiger Ankerinvestor ist die nahezu bundesweit verfügbare Netztechnik[22] von Versatel der ausschlaggebende Grund für die vollständige Unternehmensübernahme, da United Internet selbst bzw. seine Tochter 1&1 bislang nur rudimentäre Netztechnologie unterhält und diese bei Drittanbietern (Telekom, Vodafone, QSC, Telefónica) als Vorleistung für die eigenen Produkte recht teuer einkaufen muss.[23] Die Versatel-Übernahme zum 1. Juli 2014 ist deshalb als historischer Strategiewechsel in der Unternehmensgeschichte von United Internet zu werten. Zum 1. Juli 2016 wurde bekannt, dass Versatel nun unter dem Namen 1&1 Versatel firmiert. Die Änderung soll die Zugehörigkeit zur 1&1-Gruppe unterstreichen.[24]

United Internet Media

Die United Internet Media GmbH ist ein auf Online-Marketing spezialisierter Werbevermarkter für die konzerneigenen Online- und Mobilangebote von United Internet (z. B. WEB.DE, GMX, 1&1, Auto-Service.de, top.de und mail.com) und zählt mit seiner digitalen Reichweite von rund 31 Mio. Menschen allein in Deutschland zu einem der größten deutschen Online-Mediavermarkter. Europaweit befinden sich rund 293 Mio. Internetnutzer und weltweit in 60 Ländern sogar mehr als 810 Mio. Internetnutzer in der Werbereichweite von United Internet Media. Das Unternehmen unterhält neben den deutschen Hauptstandorten in Karlsruhe und München auch noch weitere Niederlassungen in Hamburg, Düsseldorf und Wien.[25]

United-Domains

Logo von united-domains


Die united-domains AG in Starnberg gehört zwar zu United Internet, agiert als eine der wenigen Marken des Konzerns aber weitgehend unabhängig. Das Unternehmen mit Sitz in Starnberg existiert seit August 2000 und war seit 2003 eine Tochter von Lycos Europe, bevor es Anfang 2009 durch United Internet übernommen wurde.[26] Seit einiger Zeit unterhält das Unternehmen eine Niederlassung in Boston, die als United Domains, Inc. firmiert.

Als Domain-Registrar hat sich united-domains auf die Vergabe einer großen Zahl unterschiedlicher Top-Level-Domains spezialisiert.[27] Derzeit werden über 270 Endungen angeboten, darunter auch exotische Domains wie .nf oder .st.[28]

Bekannt wurde united-domains durch die Möglichkeit zur Vorbestellung neuer Top-Level-Domains wie .bayern oder .blog, die seit dem 23. Oktober 2013 durch die ICANN eingeführt wurden.[29]

InterNetX

Logo von InterNetX


InterNetX, gegründet 1999 in Regensburg, bietet Domains, Server und SSL-Zertifikate ausschließlich für gewerbliche Kunden an.[30] Der Fokus des Unternehmens liegt dabei primär auf Wiederverkäufern, die eigene Hosting-Produkte anbieten möchten, aber über keine entsprechende Infrastruktur verfügen.

United Internet hält über seine Tochtergesellschaft 1&1 seit dem Jahr 2004 einen Anteil von 80 Prozent, im Gegenzug übernahm die InterNetX GmbH das Geschäft der früher in Karlsruhe bei Schlund+Partner ansässigen Schlund Technologies GmbH. Die Beteiligung an InterNetX wurde im Laufe der Zeit auf annähernd 100 Prozent erhöht.[31]

Für einige andere Marken von United Internet fungiert InterNetX als zentraler Domain-Registrar. Das Unternehmen steht im direkten Wettbewerb mit der Schwestergesellschaft united-domains.

Fasthosts

Logo von Fasthosts


Die Fasthosts Internet Ltd wurde im November 1999 in Großbritannien gegründet und ist in den Bereichen Webhosting, Domains, E-Commerce und E-Mail Hosting aktiv. Fasthosts gehört seit Mai 2006 zu United Internet, das für die Übernahme 61,5 Millionen Pfund (ca. 90 Millionen Euro) aufgewendet hat. Nach eigenen Angaben verwaltet Fasthosts bis zu eine Million Domains und ist mit 5.000 Kunden einer der größten Wiederverkäufer des Landes. Seit dem Jahr 2009 unterhält das Unternehmen eine Niederlassung in den Vereinigten Staaten.[32]

Sedo

Logo von Sedo


Sedo ist ein global agierender Marktplatz für den Handel und die Vermarktung von Domains. Nach der Akquisition durch United Internet im Jahr 2005 wurde es in die sogenannte AdLINK Group integriert, die bis zur Auflösung beziehungsweise dem Verkauf an Hi-Media Bestand hatte. Seit 2010 firmiert Sedo unter der Sedo Holding AG, die ihren Hauptsitz in Köln hat und Niederlassungen in Großbritannien und den USA unterhält.[33]

Mit knapp 16 Millionen gehandelten Domains ist Sedo der Marktführer auf dem Sekundärmarkt für Domains. Auch im Bereich Domainparking gehört Sedo zu den weltweit führenden Anbietern. Darüber hinaus bietet Sedo Dienstleistungen wie die Bewertung von Domains an.

affilinet

Logo von affilinet


Affilinet hat sich auf die Vermarktung durch Affiliate-Marketing spezialisiert und zählt zu einem der größten derartigen Netzwerke überhaupt. Europaweit sind rund 2.500 Programme und mehr als 530.000 Websites dort angemeldet.[34] Affilinet unterhält neben den deutschen Büros in München (Hauptsitz) und Hannover (Technik) noch Niederlassungen in Frankreich (Paris), Großbritannien (London), Niederlande (Haarlem) und Spanien (Madrid).[35]

mail.com

Logo von ePages

Seit September 2010 gehört der US-amerikanische E-Mail- und Messaging-Provider mail.com mit Sitz in Philadelphia zu United Internet.[36] Die Marke wendet sich (trotz des bereits bestehenden internationalen Angebots über GMX.com) insbesondere an Nutzer in den USA und Großbritannien, aber auch in Indien, Frankreich und Spanien und verfügt derzeit über rund 6,5 Millionen Nutzer, darunter 3,4 Millionen allein in den USA.[37][38]

Arsys

Im August 2013 gab United Internet die 100%ige Übernahme des spanischen Webhosters Arsys über die 1&1 Internet AG bekannt. Arsys ist nach eigenen Angaben der größte spanische Webhoster mit 150.000 Kunden und 40 Mio. EUR Jahresumsatz, die Marke soll in Spanien eigenständig weitergeführt werden.[39]

Konzernstruktur und Beteiligungen

Sämtliche Gesellschaften des Konzerns sind einem der drei Teilkonzerne 1&1 Internet SE, 1&1 Telecommunication Holding SE oder United Internet Ventures AG zugeordnet. Letztere bildet – wie der Name bereits andeutet – als separate Wagnisgesellschaft (mit einziger Ausnahme der hundertprozentigen Tochtergesellschaft Sedo) alle Minderheitsbeteiligungen des Konzerns ab. Im Wesentlichen gliedert sich die United Internet AG dabei in die folgenden Einzel- bzw. Untergesellschaften[40]:

Versatel

Bis zur Komplettübernahme des deutschen Telekommunikations- und Glasfaserinfrastrukturunternehmens Versatel GmbH im Geschäftsjahr 2014 gehörte die Beteiligung in Höhe von 25,1 % an der VictorianFibre Holding GmbH (die nach dem Delisting von der Deutschen Börse durch KKR gebildete Obergesellschaft für Versatel) zu den bedeutendsten strategischen Ankerinvestments der United Internet AG am nationalen Markt. Der Übernahme war eine lange Beteiligungsgeschichte vorausgegangen, die bereits im Januar 2008 mit dem Erwerb einer Sperrminorität in Höhe von 25,05 % an der Versatel AG begann.[41] Im Mai 2011 trennte sich United Internet vorübergehend wieder von dieser Beteiligung und verkaufte die eigenen Anteile für 63,2 Mio. Euro an die New Yorker Private-Equity-Gesellschaft Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR), ließ sich dabei jedoch das Optionsrecht einräumen, nach Ablauf von 17 Monaten ab Transaktionsvollzug 25,1 % der Anteile an der von KKR für die Versatel-Übernahme gegründeten Obergesellschaft zurückzuerwerben.[42] Im November 2012 machte die United Internet AG von ihrem Optionsrecht Gebrauch und übernahm durch Wandlung des KKR gewährten zinslosen Verkäuferdarlehens (wieder) die 25,1 % Anteile an der Versatel-Obergesellschaft.[43] Die verbleibenden 74,9 % der Anteile wurden von der United Internet AG im September 2014 für rund 586 Mio. Euro in bar zuzüglich der Ablösung der in der Versatel Gruppe bestehenden Nettobankverbindlichkeiten in Höhe von 361 Mio. Euro von Kohlberg Kravis Roberts & Co. erworben, nachdem diese einige Wochen zuvor die Verkaufsabsicht bekundeten.[44]

Drillisch

Logo von Drillisch


Seit Ende Mai 2015 hält United Internet über die United Internet Ventures AG einen Anteil von rund 20 Prozent an Drillisch, einem der größten, deutschlandweit tätigen Mobilfunk-Service-Provider bzw. MVNO mit Sitz in Maintal.[45]

Im Mai 2017 wurde Drillisch für über 2 Milliarden Euro dann gänzlich von United Internet übernommen. Die Transaktion soll nach Erhalt der wettbewerbsrechtlichen Genehmigung bis Jahresende 2017 abgeschlossen sein.[46] Im Juli 2017 stimmten die Drillisch-Aktionäre dem letzten Schritt zur Übernahme durch United Internet zu. Im Gegenzug übernimmt Drillisch, welches eigenständig an der Börse notiert bleiben soll, die United-Tochterfirma 1&1 Communications.[47]

Tele Columbus

Logo von ePages


Im Februar 2016 hat United Internet über die United Internet Ventures AG unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Freigabe eine Beteiligung in Höhe von insgesamt 25,11 % am drittgrößten deutschen Kabelnetzbetreiber Tele Columbus erworben und ist mit diesem Aktienanteil zugleich zum größten Einzelaktionär der Tele Columbus AG aufgestiegen.[48][49] Da über den im Mai 2017 erworbenen Mobilfunkanbieter Drillisch, welcher für Tele Columbus die Mobilfunkdienstleistungen erbringt, bereits eine enge Verbindung zum Unternehmen besteht und Tele Columbus mit seinen direkten, vorleistungsfreien Teilnehmeranschlüssen über das Koaxkabel sowie seinem Festnetzbackbone eine potentielle komplementäre Ergänzung der eigenen Festnetzsparte unter 1&1 Versatel darstellt, ist auch hier in absehbarer Zeit mit einer Komplettübernahme zu rechnen.

ePages

Logo von ePages


Seit Februar 2014 hält United Internet über die United Internet Ventures AG einen Anteil von rund 25 Prozent an ePages, einem in mehreren Ländern tätigen Unternehmen für Onlineshop-Software mit Hauptsitz in Hamburg.[50]

Rocket Internet

Logo von Rocket Internet


Im August 2014 erwarb United Internet vorbörslich für 435 Millionen Euro eine Beteiligung in Höhe von 10,7 Prozent an Rocket Internet, einem Internetunternehmen mit Sitz in Berlin, welches zahlreiche Risikokapitalbeteiligungen an verschiedenen Internet-Startups unterhält.[51] Stand Juni 2015 hält United Internet über die United Internet Ventures AG noch einen Anteil von 8,3 Prozent an der Rocket Internet SE.[52]

ProfitBricks

Logo von Profit Bricks

Im November 2010 beteiligt sich United Internet an dem Berliner IaaS-Anbieter Profit Bricks mit 30 Prozent.[53] Inzwischen wird Profit Bricks als Dienstleister für Cloud-Hosting innerhalb der Unternehmensgruppe geführt.[54]

Bedeutung

United Internet ist neben der Deutschen Telekom einer der größten Internet-Provider in Europa. Aufgrund der beiden Marken WEB.DE und GMX erzielt der Konzern eine enorme Reichweite, da beide Seiten zu den 15 am häufigsten aufgerufenen Angeboten im deutschsprachigen Raum zählen.[55] Dies führt dazu, dass United Internet einen beträchtlichen Anteil seiner Erlöse aus Werbung generiert.[4]

Besondere Bedeutung kommt der Tochter 1&1 zu, die zu den fünf größten Webhosting-Unternehmen weltweit gehört und auch bei der Registrierung von Domains zu den größten zehn Anbietern gehört.[56] Darüber hinaus ist der Marktanteil von 1&1 bei DSL-Anschlüssen in Deutschland beträchtlich.

Weitere Bedeutung kommt künftig vor allem der neuen Tochter Versatel zu, die als nahezu deutschlandweit verfügbarer Telekommunikations- und Festnetzbetreiber dank eines weitläufigen, eigenen Glasfasernetzes als Backbone zugleich auch das zweitgrößte Glasfaserinfrastrukturunternehmen Deutschlands darstellt. Durch die Übernahme von Versatel erhöht sich die DSL-Kundenzahl innerhalb der United Internet Gruppe auf insgesamt 4,12 Millionen und stärkt damit auch die eigene Marktposition als deutsche Nummer 2 bzw. 3 (hinter dem Marktführer Deutsche Telekom mit 12,3 Millionen Kunden und der eigentlichen Nummer 2 – Vodafone inklusive Kabel Deutschland mit 5,2 Millionen Kunden) in diesem wichtigen Geschäftssegment.[57]

Am 18. Dezember 2014 wurde durch einen entsprechenden Vorabbericht im manager magazin online[58] bekannt, dass United Internet in Ergänzung zur jüngst getätigten Versatel-Akquise den Erwerb des QSC-Netzes prüft und sich bereits in intensiven Gesprächen mit dem Unternehmen befindet. Wenige Stunden später erfolgte die offizielle, wenn auch recht zurückhaltende Bestätigung der Vorgänge durch die QSC AG via DGAP-Ad-hoc-Meldung.[59] Zahlreiche weitere Medien berichteten infolgedessen von den Plänen.[60]

Rechenzentren

United Internet verfügt über mehrere Rechenzentren in Deutschland.[61] Eines der größten mit über 25.000 Servern befindet sich in Karlsruhe.[62] Ein weiteres Rechenzentrum steht in einem ehemaligen Flugzeugbunker in Rheinmünster in der Nähe des Flughafens Karlsruhe/Baden-Baden.[63] Zwei weitere kleinere Rechenzentren sind im Stadtgebiet von Karlsruhe angesiedelt.

Aufgrund der großen Marktdurchdringung von 1&1 und deren Hosting befindet sich ein großer Teil der in Deutschland gehosteten Websites dort. Auch die Daten von Kunden der 1&1-Tochterunternehmen in Frankreich, Großbritannien, Polen und Spanien werden in den deutschen Rechenzentren gehostet. Im August 2006 kündigte United Internet an, in Lenexa (Kansas) in den USA ein Rechenzentrum für über 40.000 Server zu errichten, das Mitte 2007 in Betrieb genommen wurde.

Für Ende 2009 war die Inbetriebnahme eines neuen Rechenzentrums in der ehemaligen Brennelementefabrik Neue MOX in Hanau geplant. Dieser Standort soll Platz für mehr als 100.000 Server bieten.[64] Im Jahr 2010 wurde der Bezug des neuen Rechenzentrums verschoben, da zuerst die Auslastung der bestehenden Rechenzentren optimiert werden soll.[65]

Im Jahr 2013 eröffnete 1&1 ein Rechenzentrum im elsässischen Niederlauterbach, etwa 20 Kilometer von Karlsruhe entfernt. Betreibergesellschaft ist die 1&1 Datacenter SAS mit Sitz in Straßburg.

Für sein Produkt 1&1 CDN nutzt das Tochterunternehmen 1&1 Internet SE Server von Cloudflare.

United Internet betreibt einen eigenen Backbone, mit dem die Rechenzentren an verschiedenen Internet-Knoten, zum Beispiel DE-CIX, INXS, AMS-IX und LINX, angebunden sind.

Eigentümerstruktur

Anteil Anteilseigner
42,27 % Ralph Dommermuth GmbH & Co. KG Beteiligungsgesellschaft
3,02 % BlackRock, Inc.
3,00 % Allianz Global Investors Europe GmbH
2,99 % Deutsche Asset & Wealth Management Investment GmbH[66]
2,99 % Oppenheimer Funds Inc.[67]
0,29 % United Internet AG (eigene Aktien)
0,26 % Michael Scheeren
0,08 % Norbert Lang
0,02 % Morgan Stanley
0,01 % Robert Nikolaus Hoffmann
45,07 % Streubesitz

(Stand 1. August 2014)[4]

Siehe auch

Weblinks

 Commons: United Internet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 United Internet: Jahresabschluss 2017. (PDF) Abgerufen am 8. April 2018.
  2. 2,0 2,1 Geschichte der 1&1 Internet AG. Abgerufen am 14. August 2012.
  3. Holger Bleich: Webhoster Schlund+Partner geht in 1&1 auf. In: heise online. 2. November 2006, abgerufen am 1. November 2007.
  4. 4,0 4,1 4,2 Investor Relations – Daten & Fakten. (Nicht mehr online verfügbar.) United Internet, ehemals im Original; abgerufen am 14. August 2012. (Link nicht mehr abrufbar)
  5. Hanno Beck: Vom Westerwald in die Web-Welt. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 5. Mai 2005, ehemals im Original; abgerufen am 1. November 2007. (Link nicht mehr abrufbar)
  6. Jens Ihlenfeld: Portal Web.de vor Übernahme durch United Internet. In: Golem. 16. März 2005, abgerufen am 14. August 2012.
  7. United Internet AG übernimmt Domain-Sparte von Lycos Europe. 13. Dezember 2008, abgerufen am 14. August 2012.
  8. AdLink Media an Hi-Media verkauft. In: Internetworld. 6. Juli 2009, abgerufen am 14. August 2012.
  9. Meldungen Detail - United Internet AG. In: www.united-internet.de. Abgerufen am 10. Juli 2015.
  10. United Internet übernimmt den Hosting-Spezialisten Strato. Pressestelle United Internet, 15. Dezember 2016, abgerufen am 15. Dezember 2016.
  11. Geschäftsfelder von United Internet. Abgerufen am 13. Dezember 2014.
  12. Marken von United Internet. Abgerufen am 13. Dezember 2014.
  13. Standorte der 1&1 Internet AG. Abgerufen am 14. August 2012.
  14. Geschäftsbericht 2011. (PDF; 3,1 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) United Internet AG, ehemals im Original; abgerufen am 14. Mai 2012. (Link nicht mehr abrufbar)
  15. United Internet übernimmt den Hosting-Spezialisten Strato. In: united-internet.de. Abgerufen am 5. Januar 2018.
  16. Funktionen von FreeMail. (Nicht mehr online verfügbar.) WEB.DE, ehemals im Original; abgerufen am 14. August 2012. (Link nicht mehr abrufbar)
  17. Online-Speicher im Überblick. GMX, abgerufen am 14. August 2012.
  18. Alle Funktionen im Überblick. GMX, abgerufen am 14. August 2012.
  19. GMX kauft in den USA ein. In: Internetworld. 20. September 2010, abgerufen am 14. August 2012.
  20. Historie | 1&1 Versatel. Abgerufen am 10. März 2018.
  21. Profil | 1&1 Versatel. Abgerufen am 10. März 2018.
  22. http://fs.versatel.de/presse_material/netzkarten/versatel_netzkarte_deutschland.jpg
  23. United Internet AG: Das Geschäftsfeld Access - United Internet AG. Abgerufen am 10. März 2018.
  24. [1]
  25. Unternehmensbeschrieb und Standorte. United Internet Media, abgerufen am 27. August 2015.
  26. Jens Ihlenfeld: United Internet kauft United Domains. In: Golem. 13. Dezember 2008, abgerufen am 14. Juli 2012.
  27. Wir über uns. united-domains, abgerufen am 14. August 2012.
  28. Preisliste. united-domains, abgerufen am 14. August 2012.
  29. Neue Domain-Endungen: Der Countdown läuft. united-domains, 4. Februar 2014, abgerufen am 15. Mai 2017.
  30. Firmenprofil. InterNetX, abgerufen am 14. August 2012.
  31. Jahresabschluss 2010. (PDF; 1,2 MB) United Internet, 16. März 2011, abgerufen am 27. November 2017.
  32. Fasthosts im Überblick. (Nicht mehr online verfügbar.) United Internet, ehemals im Original; abgerufen am 14. August 2012. (Link nicht mehr abrufbar)
  33. Die wichtigsten Daten und Ereignisse. (Nicht mehr online verfügbar.) Sedo Holding, ehemals im Original; abgerufen am 14. August 2012. (Link nicht mehr abrufbar)
  34. Allgemeine Informationen über die Marke. (Nicht mehr online verfügbar.) United Internet, ehemals im Original; abgerufen am 14. August 2012. (Link nicht mehr abrufbar)
  35. Standorte. (Nicht mehr online verfügbar.) Sedo Holding, archiviert vom Original am 18. Oktober 2012; abgerufen am 14. August 2012. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sedoholding.com
  36. GMX acquires mail.com. mail.com, abgerufen am 13. Dezember 2014.
  37. DER INTERNATIONALE E-MAIL-PROVIDER. United Internet, abgerufen am 13. Dezember 2014.
  38. Das am schnellsten wachsende internationale Kommunikations- und Service Portal! United Internet, abgerufen am 13. Dezember 2014.
  39. United Internet AG: Aktuelle Meldungen für Anleger - United Internet AG. Abgerufen am 10. März 2018.
  40. https://www.united-internet.de/uploads/tx_unitedinternetpublication/United_Internet_Konzern_2014.pdf Konzernabschluss 2014 der United Internet AG
  41. United Internet stockt Anteil an Versatel auf. Abgerufen am 8. September 2014.
  42. United Internet verkauft Versatel-Beteiligung an KKR und erhält Call-Optionen. Abgerufen am 8. September 2014.
  43. United Internet entscheidet sich für den Erwerb von 25,1 % der Anteile der Versatel-Obergesellschaft. Abgerufen am 8. September 2014.
  44. United Internet übernimmt 100 % der Versatel-Anteile. Abgerufen am 8. September 2014.
  45. United Internet wird größter Aktionär der Drillisch AG. United Internet, abgerufen am 14. Juni 2015.
  46. United Internet kauft Drillisch. Abgerufen am 13. Mai 2017.
  47. heise online: Aktionäre stimmen zu: United Internet kann Drillisch übernehmen. 25. Juli 2017, abgerufen am 25. Juli 2017.
  48. United Internet kauft Anteil von 25.1% an Tele Columbus AG. In: Tele Columbus Pressemeldung. 11. Februar 2016, abgerufen am 20. Mai 2017.
  49. United Internet darf Anteil an Tele Columbus aufstocken. In: ITespresso. 9. März 2016, abgerufen am 20. Mai 2017.
  50. United Internet beteiligt sich mit rund 25 Prozent an ePages. United Internet, abgerufen am 10. April 2014.
  51. United Internet holt sich Anteile von Rocket Internet. Handelsblatt, abgerufen am 14. Juni 2015.
  52. Shareholder structure. Rocket Internet, abgerufen am 14. Juni 2015.
  53. United Internet beteiligt sich mit 30 % an neuer Cloud Hosting Firma von Andreas Gauger und Achim Weiß: ProfitBricks. Abgerufen am 18. April 2017.
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