Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Trichotomie

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Trichotomie (griechisch trichotomía „Dreiteilung“, zu tricha „dreifach“ und tomē „Schnitt“) bezeichnet allgemein eine Dreiteilung.[1] Dieser Begriff steht in einer Reihe mit Dichotomie (wörtlich „Zweiteilung“) und Polytomie (wörtlich „Vielteilung“).

Ein anderes, gleichlautendes Wort hat die Bedeutung „Haarspalterei“, „Spitzfindigkeit“.[2] Dieses veraltete Wort Trichotomie enthält als Vorderglied griechisch thrix (Genitiv trichós) „Haar“ und bedeutet wörtlich „Haarteilung“.[3]

Mathematik

In der Mathematik ist die Einteilung der reellen Zahlen in positive und negative Zahlen und die Null eine Trichotomie im strengen Sinne.

Eine Verallgemeinerung davon ist die Trichotomie der Ordnung: Für reelle Zahlen a und b gilt genau eine der Beziehungen:

  • a < b
  • a = b
  • a > b

Diese Eigenschaft gilt in jeder total geordneten Menge.

Strafrecht

In der Rechtswissenschaft wird die aus dem französischen Recht stammende und für das kontinentaleuropäische Strafrecht typische Dreiteilung der Straftaten in Verbrechen, Vergehen und Übertretungen (crime - délit - contravention) als Trichotomie bezeichnet. An ihre Stelle ist in Deutschland durch die Strafrechtsreform von 1974/75 eine Dichotomie (Zweiteilung in Vergehen und Verbrechen) getreten und der Begriff ist damit dort obsolet geworden.

Anthropologie

In der christlichen Anthropologie bezeichnet Trichotomie eine Auffassung, wonach der Mensch durch drei Glieder konstituiert ist, die meist als Geist, Seele und Leib bezeichnet werden. In der römisch-katholischen Kirche gilt die Lehre von der Trichotomie seit dem Vierten Konzil von Konstantinopel als Häresie, insoweit sie den Geist zu einer selbständigen Substanz neben der Seele macht. Nicht alle Theologen, die von Geist, Seele und Leib reden, verstehen unter „Geist“ und „Seele“ separate Substanzen im Menschen oder meinen mit „Geist“ einen eigenständigen Seelenteil.

Die christliche Trichotomie des Menschen (Geist, Seele, Leib) ist nicht zu verwechseln mit Platons Trichotomie der Seele. Platon nahm drei Seelenteile an. Er teilte die Seele in einen vernünftigen und einen vernunftlosen Teil, wobei der letztere wieder unterteilt ist in einen „begehrenden“ und einen „mutartigen“.

Taxonomie

In der biologischen Taxonomie, insbesondere in der Kladistik, bezeichnet Trichotomie drei nächstverwandte Kladen, von denen nicht geklärt ist, welche die Schwestergruppe der beiden übrigen ist.

Einzelnachweise

  1. Duden online: Trichotomie im Sinne von „Dreiteilung“
  2. Duden online: Trichotomie im Sinne von „Spitzfindigkeit“
  3. Vgl. Duden online: Trichine, siehe Abschnitt zur Herkunft
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Trichotomie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.