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Tretroller

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Datei:Tretroller alt.JPG
Kinderspielzeug: Roller der 1970er-Jahre
Datei:Tretroller Rennstart StWendel2007.jpg
Rennstart bei der EM2007 in St. Wendel
Datei:Tretroller-Staffel 2009.jpg
Tretrollerübergabe in der Staffel beim EuroCup 2009 in St. Wendel
Datei:Carbontretroller28-28.jpg
Carbontretroller mit 2x28" Laufrädern beim EuroCup 2010 in Frankenhain
Datei:Kickboards Jahrhunderthalle Probe Zauberflöte 04-09-03.JPG
Moderne Kickboards für Stagehands in der Jahrhunderthalle Bochum

Ein Tretroller oder Trittroller bzw. (vor allem in der Schweiz) Trottinett, Trottinette oder (im süddeutschen Raum) Radelrutsch (auch in der Bauweise des Wipprollers) ist ein muskelkraftbetriebenes, zweirädriges Kleinfahrzeug mit einem bodennahen Trittbrett, auf dem sich eine Person stehend fortbewegen kann. Er wird durch Abstoßen mit einem Bein (beim Wipproller durch gewichtsverlagernde Wippbewegungen über einen mechanischen Antrieb) angetrieben und kann aus Holz, Carbon (kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff) oder Metall (Aluminium, Stahl) gebaut sein.

Modellvarianten

Zu unterscheiden sind Mini-Klapproller von größeren Tretrollern für den Alltags- und Sportbereich.

Während Mini-Klapproller meist harte Reifen wie bei Inlineskates verwenden, besitzen große Roller im Allgemeinen Luftreifen wie beim Fahrrad. Zumeist werden bei Sportrollern kleinere Hinterräder verwendet. So sind die typischen Laufradgrößen im Sport- und Alltagsbereich z. B. 28/18″ oder 26/20″ (vorne/hinten). Der klassische Sportroller „Kickbike“ wurde ca. 1990 von Hannu Vierrikko/FIN als Sommertrainingsgerät zum Tretschlitten erfunden. Während z. B. in Holland die Tretrollerszene vergleichsweise groß ist, hat die deutsche Rennszene erst 2007 wieder mehr Zulauf erfahren.

In den Jahren 2000–2001 wurde der Mini-Klapproller zur Modeerscheinung für den urbanen Individualverkehr und englisch Scooter oder Kickboard benannt (diese sind zuweilen auch dreirädrig). Zuvor waren sie nur als Kinderspielzeug gebräuchlich.

Wegen der einspurigen Bauweise ist das Fahren mit dem Roller eine gute Vorübung, um später das Radfahren zu erlernen[1]. Durch die Bodennähe ist es für Kinder weitgehend ungefährlich, weshalb im Unterschied zum Fahrrad auch eine einzige Bremse genügt.

Microscooter

Der Mini-Klapproller, auch Microscooter genannt, wurde 1992 vom Lehrmeister Edmundo Duarte aus einer Idee seiner Lehrlinge in den Sulzer-Lehrwerkstätten in Winterthur entwickelt. Eines dieser Modelle steht heute im Landesmuseum Zürich.[2] Der Scooter (Kinderroller) wurde im Jahre 1999 vom Hersteller Micro auf den Markt gebracht.

Kickboards

Kickboards haben anders als klassische Tretroller drei Rollen und der Lenker ist ein runder Knauf ähnlich dem Schalthebel im Auto. Das Kickboard ist also eine Kombination aus einem Skateboard und Tretroller. Gelenkt wird durch seitliches Kippen des Knaufs und Gewichtsverlagerung. Kickboardfahren erfordert etwas Praxis im Skateboardfahren.

Waveboard/Wavescooter

Ein Waveboard ist in seinen Eigenschaften denen eines Surfbretts nachgeahmt. Kinder sollen das Gefühl von Leicht- und Schwerelosigkeit auf der Straße haben. Vereint mit einer ergonomischen Form, die jeden Spaß mitmacht, steht dem „Straßensurfen“ nichts mehr im Wege.

Sport

Der kompakte, faltbare Tretroller (im Sportbereich auch Stuntscooter oder „Freestyle Scooter“ genannt) wird für Tricks wie beim BMX oder beim Skateboard verwendet.

Mit dem großen, luftbereiften Tretroller werden bei Europa- oder Weltmeisterschaften Rennen wie Kriterium (Rundkursrennen), Marathons oder Staffel ausgetragen. Bei einer Staffel wird der Roller als „Staffelholz“ übergeben. Im Marathon (42 km) können Durchschnittsgeschwindigkeiten von ca. 31 km/h erreicht werden. Die größte Rennszene gibt es in Holland, dahinter Tschechien, Italien und Finnland. In Deutschland dürfen Tretroller bei einigen Marathons im Feld der Inlineskater/Handbiker mitfahren (werden zumeist noch nicht offiziell in den Ausschreibungen angeführt), z. B. Köln-Marathon, Karstadt-Marathon, Europamarathon, Damp-Marathon etc. Der Tretroller ist ein ideales Ausdauer-Trainingsgerät, das zwischen Laufen und Radfahren platziert ist. Selbst Langstreckenfahrten sind mit dem Tretroller möglich (Alpo Kuusisto mit 84:36 h bei Paris–Brest–Paris, 1200 km mit ca. 10.000 Höhenmetern oder Joachim Sternal bei Alb Extrem 190 km / 2800 Hm in 10 Std. (8,5 Std. reine Fahrzeit, 80 km/h bergab)). Beliebt ist der Deutsche Tretroller Cup (DTC). Der DTRV (Deutscher Tretroller Verband) wurde im März 2010 gegründet.

Der aktuelle 24-Stunden-Weltrekord wurde im Juli 2012 von Peter Groeneveld auf einer 400 m-Laufbahn gefahren (545 km).

Die Tretroller-Weltmeisterschaft 2012 in St. Wendel (Saarland) erreichte ein neues Teilnehmer-Maximum. Es waren ca. 300 Teilnehmer gemeldet. Die nächsten Weltmeisterschaften gibt es voraussichtlich 2014[veraltet] in Tschechien (Pilsen) und 2016[veraltet] in Australien. In den Jahren zwischen den Weltmeisterschaften finden Europameisterschaften statt.

2013 sind 6 starke Tretrollerfahrer die Tour de France-Strecke gefahren. Das Projekt hieß „Kickfrance 2013“. Sie sind einen Tag vor den Rennradprofis gestartet und kamen auch einen Tag vor ihnen auf der Champs-Elysées an. Damit sind sie in 3 Wochen über 3400 km und ca. 50000 Höhenmeter gefahren.

Mit dem Tretroller gibt es auch Hundesport-Rennen vom VDSV (Verband Deutscher Schlittenhundesport Vereine e. V.), genannt Mushing.

Reise

Fahrradgroße Tretroller eignen sich selbst für Fernreisen über mehrere tausend Kilometer.[3]

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Tretroller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Wipproller – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. „Vom Roller zum Fahrrad“, Rudolf Lensing-Conrady und Nicola Neumann-Opitz, Verkehrswachtforum, Heft 6, 1998
  2. Made in Winterthur. Erfindungen und Innovationen aus der Region Winterthur. Buchhandlung Obergass (Vertrieb), Winterthur 2012.
  3. Beispiel Fernreise 2010 mit Tretroller 5900 km: Mit dem Roller nach Jerusalem…
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Tretroller aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.