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Torso
Einen Torso (pl. Torsos oder Torsi; ital. von lat. tursus von griech. thyrsos; Bedeutung jeweils: Strunk, Stumpf) nennt man unter anderem einen menschlichen Körper, bei dem Arme, Beine sowie der Kopf nicht vorhanden sind. In der Anatomie wird dieser Teil als Rumpf bezeichnet.
Kunst
In der Bildhauerei ist ein Torso die bewusste, meist plastische Darstellung eines menschlichen Körpers ohne Gliedmaßen oder eine im Laufe der Zeit durch Kriege, ideologische Motive etc. verstümmelte Version einer Statue eines „ganzen“ Menschen.
Besonders in der Renaissance kam den Torsi eine starke Bedeutung zu. Zu dieser Zeit wurden viele Kunstwerke der Antike wiederentdeckt, die die Künstler als Inspiration nutzen. Der französische Bildhauer Auguste Rodin erhob den Torso schließlich zu einer eigenen Gattung der plastischen Kunst. Im übertragenen Sinne werden unvollendet gebliebene Bruchstücke von Werken anderer Kunstgattungen (Literatur, Musik) und unvollendete oder teils zerstörte Bauwerke als Torso bezeichnet.
Bekannte Torsi in der Kunst:
- Torso vom Belvedere, (auch Torso des Herakles) von Apollonios von Athen, 1. Jh. v. Chr., von Michelangelo und Winckelmann bewunderte antike Statue, Vatikanische Museen
- Torso einer jungen Frau von Auguste Rodin, 1909
- Krieger mit Schild von Henry Moore, 1953–1954, Städt. Kunsthalle Mannheim
- Catcher von Gustav Seitz
- Hagener Torso von Wilhelm Lehmbruck, 1911, Folkwang Museum Essen
- Großer Torso von Georg Kolbe, 1929
auch Alfred Hrdlicka und Marino Marini schufen Torsi.
Andere Bedeutungen
Die Bezeichnung Torso wird im übertragenen Sinne auch in anderen Gebieten verwendet. So wird etwa in Sport oder Politik von Torso im Sinne einer nicht vollständigen Mannschaft oder Regierung gesprochen.
Literatur
- J. A. Schmoll gen. Eisenwerth: Der Torso als Symbol und Form, Baden-Baden 1954.
Weblinks
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