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Toots Thielemans

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Jean-Baptiste „Toots“ Thielemans (2006)

Jean-Baptiste Frédéric Isidor, Baron Thielemans, bekannt als „Toots“ Thielemans (* 29. April 1922 in Brüssel, Belgien; † 22. August 2016 ebenda[1]) war ein belgischer Musiker des Modern Jazz (Mundharmonika, Gitarre, Pfeifen).

Wie kein Zweiter hat er „der Mundharmonika im Jazz zu Respekt verholfen.“[2] Eines seiner bekanntesten Werke als Komponist ist die Hintergrundmusik der US-Kinder-Fernsehserie Sesame Street.[3]

Leben und Werk

Thielemans bei einem Live-Auftritt in Brüssel 1975

Im Alter von drei Jahren begann Thielemans, Akkordeon zu lernen, mit siebzehn Jahren entdeckte er die chromatische Mundharmonika und begann ab 1940, nach dem Vorbild von Django Reinhardt Gitarre zu spielen. Während seines Mathematikstudiums trat er in GI-Clubs in Belgien auf. 1950 bereits gehörte er für die Dauer von deren Europatournee zu Benny Goodmans All-Star Band. 1951 ging er mit Bobbejaan auf Konzertreise. 1952 emigrierte er in die Vereinigten Staaten. In Philadelphia war er Mitglied der Charlie Parker All Stars. Von 1953 bis 1959 gehörte er dem Quintett von George Shearing an (teilweise ist er auf Aufnahmen als John Tillman gelistet). 1957 nahm er sein Debütalbum „Man Bites Harmonica!“ unter eigenem Namen (mit Pepper Adams und Kenny Drew) auf. Mit Bluesette komponierte und spielte er eine der großen Erfolgsmelodien aus dem Bereich des Jazz, mit der er den Durchbruch hatte. Herb Alpert nahm eine Komposition von Thielemans, Ladyfingers, für sein bekanntestes Album Whipped Cream & Other Delights im Jahre 1965 auf.[4]

Er ist auch in Filmen wie Asphalt-Cowboy, The Getaway, Sugarland Express, Auf der Suche nach Mr. Goodbar, Hard Rain oder French Kiss sowie in der TV-Produktion Sesamstraße zu hören. Auf dem Album Affinity (1978) von Bill Evans spielte er auch seine Mundharmonika. Außerdem spielte Thielemans mit Ella Fitzgerald, Quincy Jones, Paul Simon, Billy Joel, Jaco Pastorius und vielen anderen. In den 1980er Jahren konzertierte er häufig in All-Star-Besetzungen um Dizzy Gillespie. In den 1990er Jahren trat er mit Caetano Veloso und Gilberto Gil auf zahlreichen Festivals auf. Auch im hohen Alter von über 90 Jahren gab er noch regelmäßig Konzerte, kündigte jedoch am 13. März 2014 an, seine Karriere zu beenden. Zwei bereits geplante Auftritte im März und Mai in Antwerpen wurden abgesagt.[5]

Als Jazz-Mundharmonika-Spieler hatte er den größten Einfluss, zum Beispiel auf Hermine Deurloo aus den Niederlanden und viele andere moderne Mundharmonika-Jazzer. Thielemans, der auch an der Manhattan School of Music lehrte, unterrichtete zudem Schüler wie Tim Welvaars oder Enrico Granafei.

Seinen Beinamen Toots hat er von Toots Mondello und Toots Camarata.

Preise und Auszeichnungen

Von links: Toots Thielemans, Adele Girard und Joe Marsala 1948 vor dem Onyx, einem der Jazzclubs der 52nd Street, New York, Fotografie von William P. Gottlieb

Thielemans wurde 2004 für sein Lebenswerk mit der German Jazz Trophy geehrt. Im Jahr 2009 erhielt er mit der NEA Jazz Masters Fellowship die höchste Auszeichnung für Jazzmusiker in den USA. 2001 wurde er vom belgischen König Albert II. in den Stand eines Barons erhoben.

Diskografie (Auswahl)

Filmografie (Auswahl)

  • 1974: Dunderklumpen
  • 1979: Hals über Kopf (Head over Heels)
  • 1984: Zwei Gauner in der Klemme (Zware jongens)
  • 1985: Eine Frau zum Verlieben (Une femme ou deux)
  • 1987: Der kleine Staatsanwalt

Literatur

Weblinks

 Commons: Toots Thielemans – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Belgische Jazz-Legende: Toots Thielemans gestorben. APA-Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung, 22. August 2016.
  2. Wolf Kampmann: Reclams Jazzlexikon, S. 515.
  3. Summerfield: The Jazz Guitar, S. 198
  4. Herb Alpert's Tijuana Brass - Whipped Cream & Other Delights. Abgerufen am 29. April 2022 (english).
  5. Maarten Lievens: Toots Retires (Memento vom 23. August 2016 im Internet Archive) Website Toots Thielemans, 13. März 2014, abgerufen am 22. August 2016 (englisch).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Toots Thielemans aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.