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Tibetologie

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Die Tibetologie ist eine wissenschaftliche Disziplin, die sich mit dem Studium der Sprachen und der geistigen und materiellen Kultur Tibets beschäftigt.

Geschichte

Als Begründer der Tibetologie gilt der ungarische Orientalist Alexander Csoma de Kőrös. Der erste akademische Lehrer des Tibetischen in der westlichen Welt war der Franzose Philippe Édouard Foucaux (1811–1894), der am 31. Januar 1842 seine tibetologische Antrittsvorlesung an der École spéciale des Langues Orientales in Paris hielt.[1]

Die herausragenden Zentren der europäischen Tibetologie waren im 20. Jahrhundert Rom (Giuseppe Tucci, Luciano Petech), Wien (Ernst Steinkellner), Paris (Rolf Alfred Stein) und England (David Snellgrove, Hugh Edward Richardson). Gleichermaßen bedeutend für die Tibetforschung waren auch Beiträge von Tibetologen aus Dänemark, Norwegen, Ungarn, Tschechien, Russland und insbesondere Japan. Auch in China hat sich gegen Ende des 20. Jahrhunderts eine tibetologische Forschung entwickelt.

Seit wenigen Jahrzehnten hat die Tibetologie international einen enormen Aufschwung erfahren, was sich in den interdisziplinär angelegten, im Abstand von drei Jahren abgehaltenen Tagungen der International Association of Tibetan Studies (IATS) besonders deutlich zeigt. Auch die seit 2007 wieder in regelmäßigen Abständen stattfindende Nachwuchskonferenz International Seminar of Young Tibetologists (ISYT) zeugt von dem steigenden Interesse an der tibetologischen Forschung. Neuere Forschungsgebiete ergeben sich durch das Interesse der Ethnologie und der Archäologie an der Erforschung Tibets.

Studium

Das Studium der Tibetologie kann Philologie, Literatur- und Sprachgeschichte, Philosophie- und Religionsgeschichte, Geschichte, Wissenschaftsgeschichte und Kunstgeschichte, die Gesellschaft Tibets und Buddhismuskunde beinhalten.

Aus historischen Gründen war die Tibetologie in Deutschland häufig mit der Indologie verbunden und damit lange Zeit auf den Aspekt der Erschließung von tibetischen Texten, die aus dem Sanskrit übersetzt worden sind, eingeengt. Die ersten Lehrstühle für Tibetologie wurden in Deutschland in den 1980er Jahren eingerichtet. Tibetologische Fachbereiche in Deutschland gibt es z. B. am Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg, an der Universität Leipzig, der Universität München, der Universität Marburg und an der Universität Bonn. Darüber hinaus gibt es im deutschsprachigen Raum auch das Institut für Südasien-, Tibet- und Buddhismuskunde an der Universität Wien.

Forschungsthemen

Forschungsschwerpunkt der tibetologischen Forschungs- und Lehreinrichtungen ist häufig der tibetische Buddhismus und das Studium geht einher mit dem Erlernen des klassischen Tibetisch sowie der tibetischen Umgangssprache.

Fußnoten

  1. Le Calloc´h, Bernard: Philippe-Edouard Foucaux: First Tibetan Teacher in Europe. Tibet Journal, Band 12, Nr. 1, Dharamsala, Frühjahr 1987, S. 39-49.

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Tsering Shakya: The Development of Modern Tibetan Studies. In: Robert Barnett (Hg.): Resistance and Reform in Tibet, University of Indiana Press, Bloomington/Indianapolis 1994, ISBN 0-253-31131-4, S. 1–14.
  • Yuan Zhou: Tibetology in China. China Intercontinental Press, Beijing 1995, ISBN 7-80113-071-5.
  • Wang Yao 王堯: A Brief Introduction to Tibetology in China. In: Nihon chibettogakkai kaihō 日本西蔵学会々報 36.25–29 (März 1990).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Tibetologie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.