Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Thymos
Thymos (altgriechisch θυμός, thymos, »Lebenskraft«) ist ein Ausdruck für die Gemütsanlage eines Menschen.
Thymos ist ein philosophisches Konzept, eingeführt von Platon als eine der drei menschlichen Grundmotivationen. In der Antike wurde der (sterbliche) Thymos von der (unsterblichen) Psyche (psychḗ) und vom Nous (νους) deutlich unterschieden. Aus der Verwendung verschiedener Wörter für Teile der menschlichen Person und Persönlichkeit in den homerischen Epen zog etwa Bruno Snell den Schluss, die Menschen hätten in dieser Epoche noch kein Ich-Bewusstsein im Sinne eigenständiger Handlungsfreiheit und Verantwortung besessen, sondern sich entweder von ihrem Thymos oder ihrem Nous, im Zweifelsfall aber von den Göttern gesteuert gesehen. Snells These wurde später von E. R. Dodds und Christopher Gill weitergedacht.
Die antike Medizin vermutete den Sitz des Gemütes im noch heute danach benannten Thymus.
Megalothymia und Isothymia
Thymos ist das emotionale Bedürfnis eines jeden Menschen nach Anerkennung durch andere. Megalothymia ist der Wunsch, von anderen als überlegen anerkannt zu werden, während Isothymia das Bedürfnis anderen gegenüber als gleich anerkannt zu werden darstellt.
Literatur
- Tadeusz Stefan Zieliński: Homeric Psychology [1922], English transl. 2002 pdf.
- Eric Robertson Dodds: Die Griechen und das Irrationale. 1951.
- Francis Fukuyama: Das Ende der Geschichte. Wo stehen wir?. Kindler, München 1992. ISBN 3-463-40132-0.
- Hayden Pelliccia: Mind, Body and Speech in Homer and Pindar. 1995. ISBN 3-525-25207-2.
- Christopher Gill, Personality in Greek Epic, Tragedy and Philosophy. 1996. ISBN 0-19-815232-9.
- Wolfram Brinker: Platons Ethik und Psychologie. Philologische Untersuchungen über thymetisches Denken und Handeln in den platonischen Dialogen. 2008.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Thymos aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |