Theodor Loos

Theodor Loos um 1920 auf einer Fotografie von Alexander Binder

Theodor August Konrad Loos (* 18. Mai 1883 in Zwingenberg; † 27. Juni 1954 in Stuttgart) war ein deutscher Schauspieler.

Leben

Der Sohn eines Uhrmachers und Instrumentenherstellers verließ vorzeitig das Gymnasium und arbeitete drei Jahre bei einer Exportfirma für Musikinstrumente in Leipzig, danach bei seinem Onkel, einem Kunsthändler, in Berlin. Er entschied sich jedoch für den Schauspielerberuf.

Seine Theaterengagements führten ihn über Leipzig, Danzig und Frankfurt am Main nach Berlin, wo er 1912 bis 1945 an verschiedenen Theatern agierte. Seit 1913 wirkte er in über 170 Spielfilmen, anfangs Stummfilmen, mit. Sein Debüt gab er dabei im Film Das goldene Bett.^[1]

Neben seiner umfangreichen Filmtätigkeit war er in den 1930er Jahren in vielen Auftritten am klassischen Theater zu sehen, allein über 400 mal in Peer Gynt. 1942 wurde er beim Großdeutschen Rundfunk Leiter der Künstlerischen Wortsendungen.^[2] Daneben gehörte er zum Kuratorium der Goebbels-Stiftung für Kulturschaffende, war Präsidialbeirat der Kameradschaft der Deutschen Künstler und der Reichsfilmkammer.^[2] Im August 1944 nahm ihn Goebbels in die Gottbegnadeten-Liste der unentbehrlichen Schauspieler auf, die er für seine Propagandafilme benötigte.^[2]

Nach Kriegsende spielte Loos wieder mehr Theater. Seit August 1949 gehörte er zum Staatstheater Stuttgart. Außerdem war Loos als Rundfunksprecher tätig. Die zwei Söhne aus seiner Ehe fielen im Zweiten Weltkrieg.

Auszeichnungen und Ehrungen

1933: Staatsschauspieler
1954: Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
Am 5. August 1966 wurde im Berliner Bezirk Neukölln der Theodor-Loos-Weg nach ihm benannt.

Filmografie (Auswahl)

1913: Das goldene Bett
1913: Die Eisbraut
1916: Die grüne Phiole
1916: Das Wunder der Madonna
1916: Homunculus
1917: Es werde Licht!
1917: Christa Hartungen
1920: Steuermann Holk
1920: Nachtgestalten
1920: Weltbrand
1921: Lady Hamilton
1922: Othello
1923: Friedrich Schiller
1924: Die Nibelungen
1926: Metropolis
1926: Manon Lescaut
1927: Luther – Ein Film der deutschen Reformation
1927: Bigamie
1927: Die Weber
1927: Königin Luise
1928: Heimkehr
1929: Atlantik
1929: Ludwig der Zweite, König von Bayern
1930: Zwei Menschen
1930: Ariane
1930: Das Flötenkonzert von Sans-souci
1930: 1914, die letzten Tage vor dem Weltbrand
1931: Yorck
1931: M

1932: Grün ist die Heide
1933: Die blonde Christl
1933: Das Testament des Dr. Mabuse
1933: Spione am Werk
1933: Ein gewisser Herr Gran
1934: Der alte und der junge König
1935: Das Mädchen Johanna
1935: Der Student von Prag
1936: Weiße Sklaven
1936: Schlußakkord
1936: Verräter
1937: Die gläserne Kugel
1938: Der Maulkorb
1938: Kameraden auf See
1939: Robert Koch, der Bekämpfer des Todes
1940: Falschmünzer
1940: Kora Terry
1940: Jud Süß
1941: Alarm
1942: Rembrandt
1942: Andreas Schlüter
1943: Gabriela Dambrone
1943: Titanic
1944: Philharmoniker
1945: Der Fall Molander
1947: Der Millionär
1949: Mordprozeß Dr. Jordan
1953: Sterne über Colombo
1954: Rosen aus dem Süden

Literatur

Rolf Badenhausen: Loos, Theodor. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, S. 153 f. (Onlinefassung).
Fritz Kilthau: Theodor Loos. Ein berühmter Film- und Theaterschauspieler aus Zwingenberg an der Bergstraße. Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge e.V., Zwingenberg 2005, weitere Information unter www.arbeitskreis-zwingenberger-synagoge.de

Weblinks

Theodor Loos in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
[ Theodor Loos] bei filmportal.de
Bilder von Theodor Loos In: Virtual History
Entnazifizierungsakte Theodor Loos als digitale Reproduktion im Online-Angebot des Staatsarchivs Sigmaringen

Einzelnachweise

↑ Gerhard Lamprecht: Deutsche Stummfilme 1913. Deutsche Kinemathek e.V., Berlin 1969, S. 36.
↑ ^2,0 ^2,1 ^2,2 Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 377.

Personendaten
NAME	Loos, Theodor
ALTERNATIVNAMEN	Loos, Theodor August Konrad
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Schauspieler
GEBURTSDATUM	18. Mai 1883
GEBURTSORT	Zwingenberg
STERBEDATUM	27. Juni 1954
STERBEORT	Stuttgart

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[1] Gerhard Lamprecht: Deutsche Stummfilme 1913. Deutsche Kinemathek e.V., Berlin 1969, S. 36.

[Klee377-2] 2,0 ^2,1 ^2,2 Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 377.

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[2]