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Theodor Kohn

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Theodor Kohn (1897)
Wappen Theodor Kohn, Erzbischof von Olmütz (1893–1904)

Theodor Kohn (* 22. März 1845 in Březnice; † 3. Dezember 1915 in Ehrenhausen) war Erzbischof von Olmütz sowie Professor des Kirchenrechts.

Leben

Theodor Kohn entstammte einer jüdischen Familie. Sein Großvater konvertierte zum Katholizismus. Nach Absolvierung der Reifeprüfung am Gymnasium in Strážnice studierte Kohn Theologie und wurde am 5. Juli 1871 zum Priester geweiht. 1875 promovierte er zum Doktor der Theologie. Seit 1874 wirkte er als Sekretär und zweiter Zeremoniar des Olmützer Erzbischofs Friedrich Egon von Fürstenberg. In den nächsten Jahren übertrug ihm Fürstenberg, der zunehmend kränklich wurde, weitere Aufgaben. Daneben bekleidete Theodor Kohn das Amt eines außerordentlichen Professors an der Theologischen Fakultät der Universität Olmütz.

Nach dem Tod des Erzbischofs Fürstenberg wählte das Olmützer Domkapitel am 7. Dezember 1892 Theodor Kohn zu dessen Nachfolger. Papst Leo XIII. bestätigte die Wahl am 10. Januar 1893.

Während seiner Amtszeit bemühte sich Kohn neben seelsorglichen Aufgaben auch um eine gute wirtschaftliche Basis seines Bistums. Er erneuerte die Armenstiftungen in den Pfarreien und unterstützte weitere soziale Projekte. Er förderte die Künste und veranlasste u. a. die Restaurierung des erzbischöflichen Schlosses Kroměříž sowie des Kremsierer Blumengartens und beteiligte sich finanziell an der Gründung des Jan-Amos-Komenský-Museum in Uherský Brod. Er geriet in die Kritik der kirchlichen Obrigkeit. Im Dezember 1903 empfahl ihm das Kardinalskollegium, auf sein Amt zu verzichten und die Diözese zu verlassen.

Theodor Kohn verzichtete am 10. Juni 1904 auf sein Amt. Er erwarb das Schloss Ehrenhausen in der Steiermark, wo er den Rest seines Lebens verbrachte. Nach seinem Tod 1915 wurde er dort im Mausoleum der Fürsten Eggenberg beigesetzt. Er stiftete sein ganzes Vermögen der Universität Brünn[1].

Literatur

  • Pavel Marek: Prof. ThDr. Theodor Kohn. Kroměříž 1994
  • Michael L. Miller: "The Rise and Fall of Archbishop Kohn: Czechs, Germans and Jews in Turn-of-the-Century Moravia," Slavic Review, Volume 63, Number 3 (Fall 2006).
  • Huber: Kohn Theodor. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1969, S. 67.

Einzelnachweise

  1. Lexikon des Judentums, Bertelsmann-Lexikon-Verlag, Gütersloh 1971, ISBN 3-570-05964-2, Sp. 387

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Friedrich Egon von Fürstenberg Erzbischof von Olmütz
1893-1904
Franziskus von Sales Bauer
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Theodor Kohn aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.