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The Big Lebowski

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Filmdaten
Deutscher TitelThe Big Lebowski
OriginaltitelThe Big Lebowski
ProduktionslandUSA, UK
OriginalspracheEnglisch
Erscheinungsjahr1998
Länge112 Minuten
AltersfreigabeFSK 12
Stab
RegieJoel Coen,
Ethan Coen (unerwähnt)
DrehbuchEthan Coen, Joel Coen
ProduktionEthan Coen,
Joel Coen (unerwähnt)
MusikCarter Burwell
KameraRoger Deakins
SchnittRoderick Jaynes,
Tricia Cooke
Besetzung

The Big Lebowski ist eine Filmkomödie aus dem Jahr 1998 von Ethan und Joel Coen mit Jeff Bridges in der Hauptrolle.

Die Weltpremiere fand am 18. Januar 1998 auf dem Sundance Film Festival statt. Am 15. Februar 1998 wurde er in Berlin im Rahmen des Wettbewerbs der Internationalen Filmfestspiele Berlin 1998 aufgeführt. Kinostart in den USA war am 6. März 1998, in Deutschland am 19. März 1998.

Handlung

Anfang der 1990er Jahre in Los Angeles, zur Zeit des Zweiten Golfkriegs. Der Alt-Hippie Jeffrey Lebowski, der sich selbst nur den Dude nennt, schiebt im wahrsten Sinne des Wortes eine ruhige Kugel: Er entspannt sich zwischen den regelmäßigen Bowlingrunden mit seinen Freunden Walter Sobchak und Donny Kerabatsos mit dem Anhören von Walgesängen, dem Trinken von White Russians und dem Rauchen von Joints in der Badewanne.

Dieses beschauliche Leben ändert sich, als zwei Schlägertypen in die Wohnung des Dude eindringen, weil sie ihn für den gleichnamigen Millionär Jeffrey Lebowski halten, dessen Frau Bunny einem Jackie Treehorn Geld schuldet. Um den Dude einzuschüchtern, taucht ihn der eine kopfüber in die Toilette, während der zweite mit dem Namen Woo auf seinen Lieblingsteppich uriniert.

Der Dude verlangt als Opfer dieser Verwechslung von seinem Namensvetter Schadensersatz für den ruinierten Teppich. Der im Rollstuhl sitzende Millionär Lebowski hält den Dude für einen faulen „Penner“, der sich eine Arbeit suchen soll und ist auch nicht bereit, ihm den Teppich zu ersetzen. Nach dem Gespräch behauptet der Dude jedoch gegenüber Brandt, dem Assistenten des Millionärs, dass er sich einen beliebigen Teppich aus dem Anwesen mitnehmen dürfe und bekommt so doch einen Ersatz. Beim Verlassen des Grundstücks lernt der Dude „Bunny“ Lebowski, die junge Frau des Millionärs, kennen.

Wenig später lässt der Millionär den Dude nochmals kommen. Bunny ist entführt worden und er nimmt an, dass die Entführer mit den Schlägertypen identisch sind. Deshalb soll der Dude das Lösegeld von einer Million Dollar übergeben und dabei, falls möglich, die Entführer identifizieren.

Der Dude willigt ein, vermutet aber, dass Bunny Lebowski ihre Entführung nur vorgetäuscht hat. Dies erzählt er seinem Freund Walter. Der reißt daraufhin die Geldübergabe an sich und versucht, die Entführer zu überlisten. Anstatt des Geldes wirft Walter eine Tasche voller Unterwäsche (den „falschen Hasen“, im Original „the ringer“) aus dem fahrenden Auto, den Koffer mit dem Lösegeld behalten sie. Danach gehen sie zum Bowling und lassen das Geld im Auto. Als sie vom Bowling zurückkommen, ist das Auto gestohlen worden.

Nun meldet sich die Tochter des Millionärs Lebowski, die feministische Künstlerin Maude Lebowski, beim Dude. Sie erklärt dem Dude, dass sowohl das Lösegeld als auch der Teppich eigentlich ihr gehörten. Den Teppich hatte sie bereits von ihren Handlangern aus der Wohnung des Dude holen lassen. Sie bietet dem Dude zehn Prozent der Lösegeldsumme, falls er es schaffen sollte, die Million wiederzubeschaffen. Während des Gesprächs erklärt sie die Hintergründe der „Entführung“ und zeigt eine Schallplatte der (fiktiven) 1970er-Jahre-Band „Autobahn“, bestehend aus den „Nihilisten“.

Dudes gestohlener Ford Gran Torino wird zwischenzeitlich von der Polizei gefunden, aber der Koffer mit dem Geld fehlt. In dem schwer beschädigten Auto findet der Dude dafür die Hausaufgaben eines gewissen Larry, den er für den Autodieb und Besitzer des Geldes hält. Walter und der Dude suchen den Jungen auf, können aber aus diesem nichts herausbringen – das Geld bleibt verschwunden. Deshalb demoliert Walter eine zufällig vor dessen Haus stehende Corvette, weil er fälschlicherweise annimmt, dass das Fahrzeug Larry gehöre und er es vom Lösegeld bezahlt habe.

Der Millionär Lebowski stellt den Dude wegen des verloren gegangenen Lösegeldes zur Rede und präsentiert ihm einen abgeschnittenen Zeh, der ihm von den Entführern zugeschickt worden ist. Auch die Schläger suchen den Dude abermals auf und bringen ihn zu ihrem Auftraggeber, dem Pornofilm-Produzenten Jackie Treehorn. Treehorn meint, dass Bunny Lebowski ihm Geld schulde und setzt den Dude unter Drogen, der verweist lediglich auf den Schüler Larry.

Es stellt sich heraus, dass die Entführung tatsächlich vorgetäuscht war und zwar von einer Gruppe angeblicher Nihilisten aus Deutschland: Uli Kunkel, Franz, Dieter und Kunkels Freundin, von der die abgetrennte Zehe stammt. Als den Entführern klar wird, dass der Dude das Lösegeld haben muss, überfallen sie ihn und seine Freunde auf dem Parkplatz vor der Bowlingbahn. Bei dem anschließenden Kampf erleidet Donny einen Herzinfarkt und stirbt. Nach dem Verstreuen seiner Asche gehen der Dude und Walter wie gewohnt zum Bowling.

Hintergrund

Graffito mit Walter Sobchak an der Berliner East Side Gallery
Das Auto des Dude: ein 1973er Ford Torino
Der Lieblingsdrink des Dude: White Russian
  • Der Film ist eine Hommage an den Film noir der 1940er-Jahre und bei der Erstellung des Drehbuchs wollten die Coen-Brüder eine Geschichte erschaffen, welche in der erzählerischen Struktur denen von Raymond Chandler und dessen Privatdetektiv Philip Marlowe ähnelt. Der Titel ist eine direkte Referenz an Raymond Chandlers Roman The Big Sleep von 1939 (deutscher Buchtitel: Der große Schlaf).
  • Die Figur des Dude basiert hauptsächlich auf Jeff „The Dude“ Dowd, einem unabhängigen Filmproduzenten, der den Coen-Brüdern beim Verleih ihres ersten Films Blood Simple geholfen hatte. Dowd war wie der Protagonist des Films Mitglied der „Seattle Seven“ und bevorzugt es, sich eher salopp zu kleiden.
  • Ein großer Teil der Kleidung, die der Dude im Film trägt, ist tatsächlich Jeff Bridges' eigene Kleidung, auch die Plastiksandalen.
  • Die Figur des an den Rollstuhl gefesselten Mr. Lebowski basiert hauptsächlich auf der Figur des General Sternwood aus The Big Sleep. Unter anderem haben beide eine Tochter, die im Verlauf der Geschichte eng mit dem Protagonisten „zusammenkommt“.
  • Der Dude schnappt im Film immer wieder Wörter und Redewendungen auf und gibt sie später selbst wieder. So hört er beispielsweise zu Beginn George Bush in einer TV-Ansprache zur irakischen Invasion in Kuwaitthis aggression will not stand“ sagen. Diesen Ausdruck verwendet er wenig später im Gespräch gegenüber dem Millionär Jeffrey Lebowski.
  • Die Bowlingszenen wurden in den Holly Star Lanes nahe Santa Monica aufgenommen. Heute steht dort eine Grundschule. Im Film wird der Dude aber kein einziges Mal beim Bowling gezeigt.
  • Der Dude trinkt im Film insgesamt acht White Russians (allerdings trinkt er die wenigsten wirklich ganz aus).
  • Das Wort Dude wird 161 Mal im Film verwendet: 160 Mal gesprochen und einmal im Text des Vorspanns von Gutterballs, der zweiten Traumsequenz.
  • "Fuck" oder eine Variation davon wird 292 Mal verwendet.
  • 147 Mal sagt der Dude Man - das ist fast 1,5 Mal in der Minute.
  • Walter sagt zu Steve Buscemis Figur Donny andauernd, er solle seine Scheißklappe halten, weil Steve Buscemis Figur im Film Fargo (1996) nie die Klappe gehalten hat.
  • Wird Donny beim Bowlen gezeigt, dann wirft er immer Strikes, doch kurz bevor er stirbt, gelingt ihm dies nicht - ein Pin bleibt stehen.
  • Bunny, geborene Fawn Knutsen, wuchs nach Angaben des Privatdetektivs auf einer trostlosen Farm in der Nähe von Moorhead in Minnesota auf, von der er ein Schwarzweißfoto zeigt. Moorhead ist die Heimatstadt von Jeff Bridges' Frau und grenzt unmittelbar an Fargo, North Dakota, das dem Titel des Vorgängerfilms Fargo der Coen-Brüder den Titel lieh. Die Herkunft aus ärmlichen Verhältnissen ist gleichzeitig eine Anspielung auf Holly Golightlys Herkunft in Frühstück bei Tiffany.
  • Die im Film gezeigte Techno-Pop-Platte Nagelbett einer deutschen Band mit dem Namen Autobahn, bestehend aus den Nihilisten, ist eine Anspielung auf die deutsche Band Kraftwerk, die insbesondere durch den Titel Autobahn von ihrem gleichnamigen Album aus dem Jahr 1974 bekannt wurde. Das Plattencover im Film ist angelehnt an das tatsächliche Cover von Kraftwerks 1978 veröffentlichtem Album Die Mensch-Maschine.
  • Der Song, der während des Abspanns läuft, ist Dead Flowers von den Rolling Stones in einer Coverversion von Townes Van Zandt. Der frühere Stones-Manager Allen Klein, der die Rechte an dem Song hält, wollte 150.000 Dollar für die Verwendung im Film. Der Musikproduzent T-Bone Burnett, der bei The Big Lebowski als Musikarchivar diente, drängte Klein, bei ihm vorbeizukommen, um sich einen Rohschnitt des Films anzuschauen. Burnett: „Dann kam die Stelle, wo der Dude sagt: ‚I hate the fuckin' Eagles, man!‘ Klein steht auf und sagt: ‚Das ist es, du kannst den Song haben.‘ Das war schön.“
  • Das im Film dargestellte „Strandhaus“ des Pornoproduzenten Treehorn ist das des Milliardärs James F. Goldstein, erstellt von Architekt John Lautner.
  • Als Walter(John Goodman)dem Dude mitteilt, Jesus Quintana sei ein verurteilter Sexualstraftäter, zeichnet sich eine große Beule in seiner engen Hose ab. Diese wurde durch eine Packung Vogelfutter erzeugt.
  • Asia Carrera, die Frau, die zusammen mit Bunny Lebowski und dem Nihilisten in dem Pornofilm, den Maude dem Dude zeigt, auftaucht, ist tatsächlich eine bekannte Pornodarstellerin.
  • Für die Rolle der Bunny Lebowski war zunächst an Charlize Theron gedacht worden.
  • Das Auto des Dudes ist ein viertüriger Ford Torino, Baujahr 1973. Für die Filmarbeiten wurden zwei Autos dieses Typs verwendet, von denen eines während des Drehs zerstört wurde. Das andere wurde ebenfalls zerstört, allerdings erst in der Folge „Salvage“ in der achten Staffel der Fernsehserie Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI.
  • 2005 wurde eine religiöse Vereinigung gegründet, die den Lebensstil des Dude verherrlicht (Dudeismus). Sie trägt den Namen Church of the Latter-Day Dude.
  • Die Dreharbeiten fanden vom 27. Januar 1997 bis 25. April 1997 an verschiedenen Orten in Kalifornien statt.
  • Die Produktionskosten wurden auf rund 15 Millionen US-Dollar geschätzt. Der Film spielte (bis Ende Mai 1998) in den Kinos weltweit rund 27 Millionen US-Dollar ein, davon rund 17 Millionen US-Dollar in den USA. In den deutschen Kinos wurden bis 29. März 1998 rund 1,8 Millionen Deutsche Mark eingenommen.[1]

Kritiken

„Die Gebrüder Coen haben sich in ihrem neuesten Geniestreich all jenen Genres angenommen, in denen klassischerweise am reinsten das Problem des Mannseins verhandelt wird. Die Folie für The Big Lebowski ist zweifelsfrei The Big Sleep, aber neben film noir finden Western und Kriegsfilm gebührend Beachtung, und selbst Pornos und Busby Berkeley-Musicals gehören mit zur Mixtur. Fast ein kleines Panorama des Hollywood-Kinos der Vierziger Jahre; nur verlegt von der Zeit des Zweiten Weltkriegs in die des Golfkriegs.“

„Den Coen-Brüdern ist mit The Big Lebowski zwar kein wirklich spannender Film gelungen, aber doch eine sehr amüsante Komödie mit liebevoll und gekonnt charakterisierten Spinnern. Angenehm ist, daß – ganz im Gegensatz zu ihrem Erfolgsfilm Fargo – Gewalt in diesem Film selten präsent ist, der ironische Humor aber um so häufiger.“

„Ein ausgesprochen witziger Film voller skurriler Späße, der neben seinem immensen Einfallsreichtum auf das pointiert-zurückgenommene Spiel der Darsteller aufbauen kann. Die gelungene Variante eines modernen Schelmenromans, geprägt von Fabulierlust und überbordender Fantasie.“

Auszeichnungen

Literatur

  • Tricia Cooke, William Preston Robertson: The Making of the "Big Lebowski". London 1998, ISBN 057119334X.
  • Aufsatzband: Aaron Jaffe und Edward P. Comentale (Hrsg.):The Year's Work in Lebowski Studies, deutsch: absolute(ly) Big Lebowski. Elf Essays, orange-press, Freiburg im Breisgau 2010 ISBN 978-3-936086-52-2
  • Bill Green, Ben Peskoe, Will Russell, Scott Shuffitt: Ich bin ein Lebowski, du bist ein Lebowski. Wilhelm Heyne, München 2011, ISBN 978-3-453-67603-9. (Mit einem Vorwort von Jeff Bridges; Amerikanische Originalausgabe: Bloomsbury, New York 2007)

Einzelnachweise

Weblinks

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