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Tatian

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Tatian (lat. Tatianus) war ein christlicher Apologet des 2. Jahrhunderts ostsyrischer Herkunft[1], daher auch Tatian der Assyrer genannt.

Leben und Wirken

Tatian hatte in Rom Kontakt zu Justin dem Märtyrer, der ihn zum Christentum bekehrte[2], überwarf sich aber 172 mit diesem und ging in seine syrische Heimat zurück. Er verwarf dort jeden hellenistischen Einfluss, gründete eine enkratitische Gemeinschaft und erwarb sich eine streng asketische Anhängerschaft, die Ehe sowie Fleisch- und Weingenuss verwarf. Dies trug ihm den Vorwurf ein, Gnostiker gewesen zu sein.

Das bekannteste Werk unter seinen zahlreichen Schriften ist das Diatessaron, worin er unter Berücksichtigung aller vier kanonischen Evangelien eine einheitliche Lebens- und Wirkungsgeschichte Jesu erzählt.

Erhalten ist von ihm eine 176 geschriebene Ἐπιστολὴ πρὸς Ἕλληνας (Oratio ad Graecos / Rede an die Griechen), eine leidenschaftliche, maßlose Streitschrift gegen die griechische Kultur.[3]

Unter dem Titel Tatian ist eine althochdeutsche Übersetzung des Diatessaron bekannt, siehe hierzu Althochdeutscher Tatian.

Dagegen sind mehrere andere Schriften, darunter ein Buch der Probleme über schwierige Stellen des Alten Testaments, nicht überliefert.

Literatur

  • Tatianos: Oratio ad Graecos. Rede an die Griechen. Hrsg. und neu übersetzt von Jörg Trelenberg, Tübingen: Mohr Siebeck 2012. (80-seitige Einführung zu Leben, Werk und Theologie des Autors; griechischer Text mit hervorragender deutscher Übersetzung; mehrere Aufsätze des Herausgebers zu Spezialfragen; Bibliographie und umfangreiche Register.)
  • Herrmann Adalbert Daniel: Tatianus der Apologet. Ein Beitrag zur Dogmengeschichte. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle (Saale) 1837.
  • Theodor Zahn: Forschungen zur Geschichte des neutestamentlichen Kanons und der altkirchlichen Literatur. Teil 1. Tatian’s Diatessaron. Deichert, Erlangen 1881.
  • Otto Bardenhewer: Geschichte der altkirchlichen Literatur. Band 1, Freiburg / Br. 1902; S. 242–262.
  • Klaus-Gunther WesselingTatian der Syrer. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 11, Herzberg 1996, ISBN 3-88309-064-6, Sp. 552–571.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nach eigenem Bekunden, vgl. seine Oratio ad Graecos 42.
  2. Eusebius, Kirchengeschichte 4,29.
  3. Ältere Ausgaben von Otto im Corpus Apologetarum, 6. Abteil., 3. Ausg.; Jena 1882, und von Schwartz, Leipzig 1888. Für die inzwischen maßgebliche Ausgabe s. das Literaturverzeichnis.
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