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Daodejing

Aus Jewiki
(Weitergeleitet von Tao Te King)
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Dàodéjīng (道德經) in der antiken kleinen Siegelschrift

Das Daodejing (chinesisch 道德經 / 道德经, Audio-Datei / Hörbeispiel Dàodéjīng?/i) (ältere Umschrift: Tao Te King) ist eine anonym veröffentlichte Sammlung von Spruchkapiteln, zu der sich eigens eine populäre Legende bildete von einem Weisen namens Lǎozǐ, der nach Niederlegung des Dàodéjīng nach Westen verschwunden sei. Es beinhaltet eine humanistische Staatslehre, die die Befreiung von Gewalt und Armut und die dauerhafte Etablierung eines harmonischen Zusammenlebens und letztlich den Weltfrieden zum Ziele hat. Die Entstehungsgeschichte ist ungewiss und Gegenstand sinologischer Forschung. Ungeachtet weiterer Übersetzungen bedeuten Dào Weg, Fluss, Prinzip und Sinn, und Kraft, Leben und Charisma, Tugend, Güte. Jīng bezeichnet einen Leitfaden bzw. eine klassische Textsammlung. Die beiden namengebenden Begriffe stehen für etwas Unaussprechliches, auf dessen eigentliche Bedeutung das Buch hindeuten möchte. Aus diesem Grund werden sie auch oft unübersetzt belassen. Das Werk gilt als die Gründungsschrift des Daoismus. Obwohl dieser verschiedene Strömungen umfasst, die sich von den Lehren des Dàodéjīng erheblich unterscheiden können, wird es von den Anhängern aller daoistischen Schulen als kanonischer, heiliger Text angesehen.

Das Buch

Schreibweisen

In der chinesischen Schrift gibt es durch eine Schriftreform zwei mögliche Schreibweisen für das Wort. Auch für die Umschrift in das lateinische Alphabet gibt es verschiedene Varianten, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben. Mehr und mehr wird heute die Pinyin-Umschrift verwendet.

Zeichen Pinyin Wade-Giles
dào tao
te
jīng ching

auch möglich: ~Ging

Wilhelm: Tao-Te-King

Urheberschaft

Lǎozǐ ist ein Ehrentitel und heißt sinngemäß der alte Meister und bezeichnet den Autor des Dàodéjīng, gelegentlich aber auch das Buch selbst. Außer dem Werk selbst liegen uns über den Autor nur eine kurze Legende und einige Erwähnungen späterer Geschichtsschreiber (Sīmǎ Qiān) sowie mehrere fiktive Gespräche (geschrieben von Schülern des Konfuzius und des Zhuangzi) vor. Dass es den „Beamten“ Li Er, Gelehrtenname Be Yang (Graf Sonne), später Lao Dan (alter Lehrer), der mit dem Ehrennamen Lǎozǐ bezeichnet wurde, wirklich gegeben hat, wird heute daher stark angezweifelt. „Und doch spricht uns aus den vorliegenden Aphorismen eine originale und unnachahmliche Persönlichkeit an, unseres Erachtens der beste Beweis für ihre Geschichtlichkeit.“ (R.Wilhelm)

Der chinesischen Tradition zufolge soll Lǎozǐ zur Zeit der Frühlings- und Herbstannalen im 6. Jahrhundert v. Chr. gelebt haben. Die Zeit war von Unruhen und Kriegen geprägt und eine Blütezeit der chinesischen Philosophie, da viele Gelehrte sich Gedanken machten, wie wieder Frieden und Stabilität erreicht werden könnten. Der Legende nach war Lǎozǐ ein kaiserlicher Archivar und Bibliothekar. Es wird erzählt, dass Konfuzius ihn aufsuchte, um von ihm zu lernen.[1] Um den Wirren der Zeit zu entfliehen, soll Lǎozǐ sich in die Einsamkeit der Berge zurückgezogen haben. Der Grenzwächter des Bergpasses forderte ihn jedoch auf, der Welt seine Weisheit nicht vorzuenthalten, woraufhin Lǎozǐ das Dàodéjīng schrieb und dem Grenzwächter überreichte. Diese Geschichte wird heute ebenso wie die anderen Teile der Biographie des „alten Meisters“ von den meisten als Legende betrachtet.

Textgestalt

Zeit

Da die Autorschaft unklar ist, gehen die Meinungen der Forschung über die genaue Entstehungszeit des Dàodéjīng sehr auseinander: Die Schätzungen reichten von 800 bis 200 vor unserer Zeitrechnung; nach heutigen Erkenntnissen (linguistisch, Zitierbelege etc.) ist der Text vermutlich um 400 v. Chr. entstanden. Zwar finden sich Zitate aus dem Dàodéjīng in vielen anderen Überlieferungen dieses Zeitraums, es lässt sich aber nicht mit Sicherheit klären, wer wen zitiert hat. Das Dàodéjīng enthält eine Handvoll expliziter Zitate, jedoch nicht die Namen der Urheber und keinerlei historische Bezüge. Allerdings erscheint die Zeitbestimmung des Textes wenig bedeutsam für die „zeitlose“ Lehre darin.

Form

Den Titel Dàodéjīng bekam das Werk erst durch den Han-Kaiser Jing (157–141 v. Chr.). Auch die heutige Einteilung in 81 Abschnitte erhielt der Text erst im 3. Jahrhundert. Man vermutet, dass der Text die schriftliche Fassung einer älteren mündlichen Überlieferung ist und er weitere Überlieferungen aufgegriffen und integriert hat. Die überlieferte Form des Textes ist nicht die einzige, die je existierte. In einem Grab in Mǎwángduī wurden 1973 zwei parallele Textfassungen (ca. 206 v. Chr. und 179 v. Chr.) gefunden, die inhaltlich erstaunlich wenig, zumeist nur grammatikalisch, vom tradierten Text abweichen. Ähnliches gilt für den erst Anfang der 1990er Jahre entdeckten, sogenannten Guodian-Text (ca. 300–280 v. Chr.), der etwa ein Drittel des Textes (32 Kapitel ganz oder teilweise) auf ca. 100 Jahre an das Original heranführt; beide Funde wurden im Westen primär von dem amerikanischen Sinologen Robert G. Henricks zeichenweise analysiert und mit dem tradierten Text vergleichend dargeboten.[2]

Merkmale

Das Dàodéjīng beinhaltet nicht weniger als eine Kosmologie, zugleich eine Art Leitfaden zur individuellen Persönlichkeitsentwicklung und auch einen politischen Leitfaden zur Haltung des Herrschers und der Entwicklung des Staates. Stil und Wortschatz sind typisch für das klassische Chinesisch. Die durch die linguistische Struktur des klassischen Chinesisch bereits vorhandene Informationsdichte wird durch die Form des Textes als ursprünglich zu ca. 80 % gereimtes Gedicht noch verstärkt. Es besteht eine extreme Kontextabhängigkeit zur Interpretation des Textes. Auch enthält der Text einige auf den ersten Blick rätselhafte Textstellen, die schwierig zu verstehen, inzwischen aber hervorragend wissenschaftlich erforscht sind.

Übersetzungen

Schau! - Doch es ist nicht zu sehen.
Sein Name lautet «unsichtbar».
Horch! - Doch es ist nicht zu hören.
Sein Name lautet «unhörbar».
Greif′ danach! - Doch es ist nicht zu fassen.
Sein Name lautet «unfassbar».

— Daodejing 14

Das Dàodéjīng gilt als der meistübersetzte Text nach der Bibel – es gibt ca. 300 englische, über 100 deutsche und mindestens 300 weitere Übersetzungen (davon ca. 70 auf Spanisch, 60 auf Französisch, je 50 auf Italienisch und Niederländisch),[3] mit einer immer noch rasch steigenden Anzahl sowohl guter wissenschaftlicher Arbeiten, als auch rein interpretierender Fassungen durch Amateure.

Der Umgang mit Übersetzungen dieses Textes ist problematisch: Schon im Chinesischen bereiten Überlieferungsschäden und die inhaltliche Vieldeutigkeit chinesischer Schriftzeichen den Interpreten Schwierigkeiten, weshalb mehrere hundert Kommentare zum Text entstanden. Durch die Übersetzung in eine andere Sprache verliert die Schrift nochmals an Klarheit und schließlich lässt es sich kaum vermeiden, dass der Übersetzer in dem Bestreben, einen lesbaren Text zu liefern, mit seiner Übersetzung zugleich nur eine von mehreren möglichen Deutungen vorlegt; darum sind neuere Arbeiten mit möglichst wortgetreuen (Zusatz-)Analysen eine wichtige Arbeitshilfe für Leser und westliche Daoisten.

Die erste Übersetzung des Daodejing in eine westliche Sprache war die des Jesuiten Jean-François Noëlas um ca. 1720 ins Lateinische.[4]

Der Inhalt

Dao und De

Der heutige Titel des Werks – „Das Buch vom Dao und vom De“ – verweist auf die beiden zentralen Begriffe der Weltanschauung Lǎozǐs. Es gibt verschiedene Übersetzungen dieser beiden Worte; relativ verbreitet (z.B. bei Debon) sind „Weg“ und „Tugend“, die schon im 19. Jahrhundert Verwendung fanden. Richard Wilhelm hielt das moralisierende „Tugend“ für abwegig und sah weitreichende Übereinstimmung mit den Begriffen „Sinn“ und „Leben“, was ihm einige Kritik einbrachte. Die Begriffe Dào und Dé finden in allen Richtungen chinesischer Philosophie Verwendung, erhalten im Dàodéjīng aber eine besondere Bedeutung, wo sie erstmals im Sinne einer höchsten bzw. tiefsten Wirklichkeit und eines umfassenden Prinzips gebraucht wurden. Anders als andere chinesische philosophische Texte geht das Dàodéjīng bei diesen Begriffen weder definitorisch noch anschaulich erklärend vor, sondern beschränkt sich auf dunkle, nicht selten scheinbar widersprüchliche Andeutungen und Bezugnahmen. Etwa behauptet der erste Satz des Textes gleich, das Dao, von dem man sprechen könne, sei nicht das ewige Dao. Das Dàodéjīng will natürlich auch vom ewigen Dao sprechen – aber das kann nur sehr indirekt geschehen. Das Werk versucht, sich dem Unbeschreiblichen mit den Mitteln der Sprache anzunähern. Wiederholt weist es jedoch darauf hin, wie unzulänglich dieser Versuch bleiben muss (viele Worte erschöpfen sich daran (5)). Als Ursprung, Wandel und Ziel allen Seins durchzieht das Dao alle Erscheinungen der Welt, es durchdringt als Naturprinzip alles, was es gibt und was geschieht. Doch im Gegensatz zu allen Dingen und Vorstellungen ist es ewig, ist, als wäre es nicht. Es ist das Eigentliche und doch unergründlich und ohne festgelegte Eigenschaften. Dies veranschaulicht das Dàodéjīng anhand von Gleichnissen.(4, 21, 25, 34)

„In des Menschen Tiefe ruht die Möglichkeit eines Mitwissens mit dem Ursprung. Ist die Tiefe verschüttet, gehen die Wogen des Daseins darüber hin, als wenn sie gar nicht wäre.“

K. Jaspers: München 1957, S. 910
Taiji, das Symbol für „individuelles“ Yin und Yang

Der Mensch könne die Wirkung des Dao auf zweierlei Weise erfahren: Zum einen, indem er die Erscheinungen der Welt beobachte und das Dao am Werke sehe; zum anderen, indem er seine Sinne abkehre und sich der Stille zuwende. Damit könne er sein Wesen sensibilisieren und das Dao geschehenlassen. Von der ersten Weise zeugen die zahlreichen Gleichnisse aus Natur und menschlicher Gesellschaft: Das Wasser bahnt sich seinen Weg, indem es nachgibt und unten bleibt. Ein Mensch, der viel besitzt, zieht Räuber und Feinde an.(8, 9) Die Welt unterliege stetigem Wandel. Darin sei ein grundlegendes und unveränderliches Gesetz wirksam, das Gesetz vom Ausgleich der Gegensätze.(4) Damit greift das Dàodéjīng eindeutig auf eine ältere Tradition zurück, wie sie im Buch der Wandlungen bereits festgehalten worden ist. Im Yijing wird die allmähliche Veränderung der Umstände aus der Wechselwirkung von Yin und Yang erklärt, zweier gegensätzlicher, jedoch komplementärer Prinzipien, deren eines männlich, aktiv, hell etc. ist (Yang), das andere weiblich, passiv, dunkel etc. (Yin).

Weithin bekannt ist das Symbol Taiji, welches symbolisch Yin und Yang in einem Kreis vereinigt. Der Kreis selbst symbolisiert die Ureinheit dieser beiden Kräfte, welche bei Lǎozǐ dem Dao entspringt.(1) Wer die Wechselwirkungen der äußeren Welt studiert und das dahinterliegende Prinzip erkannt hat, kann dieses Prinzip wiederum auf die Welt anwenden. (Was du schwächen willst, das musst du erst richtig stark werden lassen... Wem du nehmen willst, dem musst du erst richtig geben.(36))

Der Ursprung wird bei Lǎozǐ häufig als weiblich oder mütterlich umschrieben. Der Religionswissenschaftler Friedrich Heiler vermutet, dass Lǎozǐ aus einem mutterrechtlichen Kulturgebiet stammte.[5]

Indem ein Mensch sein Leben nach dem Dao ausrichtet, erhält er sein De (chin. Definition: „was die Wesen erhalten, um zu entstehen“). Das De geht in der Sprache des klassischen Chinesisch ursprünglich wahrscheinlich auf Vorstellungen einer Kraft zurück, wie sie im China der Shang-Dynastie mit der Gestalt der Schamanen assoziiert war, die eine magische Kraft besaßen, die heute und in älteren Zeiten mit dem Begriff des Qi (Ch’i) verbunden ist. Das Dàodéjīng beschreibt es als etwas „geheimes,(10) großes, dem Dao folgendes,(21) völliges,(55) verborgenes, tiefes, weitreichendes, anderes,“(65, politisch) mit dem der Mensch verbunden sei. Man könne darin eins sein und es haben,(23) daran Genüge haben und es behalten(28) oder es auch nicht haben.(79) Man könne darüber dichten ("Das höchste, reinste, weite, starke De erscheint ungenügend und niedrig." (41)) oder es stillschweigend schätzen(51) und durch vorausschauende Zurückhaltung und politische Behutsamkeit sogar ansammeln.(59, 60) De wird in Zusammenhang gebracht mit Wu Wei,(63, 38) Güte(49) und Gewaltfreiheit(68) und man könnte noch weitere Tugenden hinzufügen, von denen man sagen kann, „der Alte“ habe sie hochgehalten.

Der Weise

Ein Gutteil des Dàodéjīng befasst sich mit der Figur des Weisen, Heiligen (聖人, Shengren) oder Berufenen, der die Berücksichtigung des Dao in seinem Wirken zur Meisterschaft gebracht hat. Zahlreiche Kapitel enden damit, welche Lehren er aus den gemachten Beobachtungen ziehe.(2, 7, 22, 49, 58, 64) Natürlich möge sich gerade ein Regierungsoberhaupt an diesem Vorbild orientieren, da seine Entscheidungen die Geschicke Vieler beeinflussen.

Besonderes Augenmerk gilt dabei dem Zurückstellen seines Selbst bis hin zur Selbstentäußerung. Gerade, dass er nichts Eigenes wolle, bedinge die Vollendung seines Eigenen.(7) Er beanspruche seine Erzeugnisse und Werke nicht für sich. Vielmehr ziehe er sich anschließend zurück (weshalb er nicht verlassen bleibe).(2) Eben das Nicht-Verharren bei dem vollbrachten Werk sei das Dao des Himmels, womit die positive Wirksamkeit dieser Vorgehensweise noch unterstrichen ist.(9) Diese stelle sich ganz von selbst ein, ohne Streiten, ohne Reden, ohne Winken.(73) Der Weise verweile im Wirken ohne Handeln (Wu Wei). Dessen Wert liege in der Belehrung ohne Worte, die besonders schwer zu erreichen sei(43). Sie wird nicht weiter erläutert, man muss also seine eigene Vorstellungskraft benutzen, um diesen Ausdruck mit Bedeutung zu versehen.

Wu Wei

Zeichen Pinyin Bedeutung
ohne
wéi zutun

Eine Grundlage, die sich aus der Kenntnis um das Dao ergibt, ist das Nicht-Handeln (Wu Wei). Dieses Nicht-Eingreifen in allen Lebensbereichen erscheint dem westlichen Leser zunächst utopisch und weltfremd. Es beruht auf der Einsicht, dass das Dao, welches aller Dinge Ursprung und Ziel ist, von selbst zum Ausgleich aller Kräfte und damit zur optimalen Lösung drängt. Tun ist für Lǎozǐ ein (absichtliches) Abweichen vom natürlichen Gleichgewicht durch menschliche Maßlosigkeit. Jede Abweichung hat darum eine (absichtslose) Gegenbewegung zur Folge, die das gestörte Gleichgewicht wiederherzustellen sucht.

„Die eigentliche Unabsichtlichkeit, die in ihrer Einfachheit das Rätsel ist, ist vielleicht niemals im Philosophieren so entschieden zur Grundlage aller Wahrheit des Handelns gemacht worden wie von Laotse.“

K. Jaspers: München 1957, S. 908

Wessen Regierung still und unaufdringlich ist, dessen Volk ist aufrichtig und ehrlich. Wessen Regierung scharfsinnig und stramm ist, dessen Volk ist hinterlistig und unzuverlässig. Das Unglück ist’s, worauf das Glück beruht, das Glück ist es, worauf das Unglück lauert. Wer erkennt aber, dass es das Höchste ist, wenn nicht geordnet wird? Denn sonst verkehrt die Ordnung sich in Wunderlichkeiten, und das Gute verkehrt sich in Aberglaube. Und die Tage der Verblendung des Volkes dauern wahrlich lange.(58)

Indem der Mensch tut, was spontan den natürlichen Gegebenheiten entspricht, greift er nicht in das Wirken des Dao ein und wählt damit den segensreichen Weg. Ein Mensch, so Lǎozǐ, der von gewolltem Tun ablässt, wird nachgiebig und weich. Er stellt sich an die unterste Stelle und erlangt dadurch den ersten Platz. Weil er weich und biegsam ist wie ein junger Baum, überlebt er die Stürme der Zeit. Weil er nicht streitet, kann niemand mit ihm streiten.(66) Auf diesem Wege lebt ein Mensch in Übereinstimmung mit dem Ursprung des Lebens. Doch das Leben schließt auch den Tod in sich ein. Und doch heißt es bei Lǎozǐ, wer gut das Leben zu führen weiß habe keine sterbliche Stelle.(50)

Des Wassers Güte

Das Dàodéjīng erkennt im Wasser Eigenschaften des Dao wieder. Es gebe nichts Weicheres und Schwächeres als das Wasser. Doch dem Harten setze es unvergleichlich zu.(78) Das Weiche und Schwache siege über das Harte und Starke.(36) Ein neugeborenes Lebewesen sei weich und schwach, doch wenn es sterbe, sei es hart und stark.(76) Das Starke und Große sei unten. So auch das Wasser: weil es sich gut unten halten könne, ergössen sich Bergbäche und Talwasser in Ströme und Meere. So verhalte sich auch das Dao zur Welt.(66, 32) Das Dao sei immer strömend,(4) ja überströmend,(34) und verleihe den stets aufstrebenden Wesen Harmonie.(42) Höchste Güte sei wie das Wasser: Es nütze allen Wesen ohne Streit.(8) Auch das Dao verweigere sich ihnen nicht;(34) auch der Weise nicht.(2)

Moral ist Dürftigkeit

Ein Mensch des Dao lässt sowohl von persönlichen Wünschen und Begierden, als auch von gesellschaftlich anerkannten Zielen und Regeln ab. Insofern versucht er auch nicht mehr, moralisch gut zu sein. Moral ist bei Lǎozǐ bereits die Endstufe des Verfalls der Motive: Ist der SINN [Dao] verloren, dann das LEBEN [De]. … dann die Liebe. … die Gerechtigkeit. … die Sitte. Die Sitte ist Treu und Glaubens Dürftigkeit und der Verwirrung Anfang.(38) Erst wenn das Dao verloren sei, erfänden die Menschen Sitten und Gebote, was sie noch weiter vom natürlichen Tun entferne. Die Regierung soll dem nicht Vorschub leisten: Tut ab die Sittlichkeit, werft weg die Pflicht, so wird das Volk zurückkehren zu Kindespflicht und Liebe.(19)

Hiermit steht Lǎozǐ in starkem Gegensatz zu der einflussreichen Sittenlehre des Konfutse, der Sitte und Gesetz als Ausformungen der letzten Wahrheit hochhielt und pflegte. Desgleichen spricht Konfutse davon, bei der Regierungskunst seien zunächst die „Namen“ (Worte) richtigzustellen, von denen Lǎozǐ wiederum sagt, sie seien nicht zu entbehren, um zu überschauen alle Dinge,(21) aber sie träfen nicht deren ewiges Wesen.(1) Er empfiehlt den Verzicht: Macht selten die Worte, dann geht alles von selbst.(23) Der SINN als Ewiger ist namenlose Einfalt.(32) Aber viele Worte erschöpfen sich daran. Besser ist es, das Innere zu bewahren.(5)

Menschenliebe

Das Dàodéjīng fordert aber nicht nur das Nicht-Eingreifen, sondern auch das Eintreten für den Mitmenschen, die Güte und Nachsicht, ähnlich der christlichen Nächstenliebe und Feindesliebe.

Dazu das Kapitel 62:

Der SINN ist aller Dinge Heimat,
der guten Menschen Schatz,
der nichtguten Menschen Schutz.
Mit schönen Worten kann man zu Markte gehen.
Mit ehrenhaftem Wandel
kann man sich vor andern hervortun.
Aber die Nichtguten unter den Menschen,
warum sollte man die wegwerfen?
Darum ist der Herrscher eingesetzt,
und die Fürsten haben ihr Amt.
Ob man auch Zepter von Juwelen hätte,
um sie im feierlichen Viererzug zu übersenden,
nicht kommt das der Gabe gleich,
wenn man diesen SINN
auf seinen Knien dem Herrscher darbringt.
Warum hielten die Alten diesen SINN so wert?
Ist es nicht deshalb, daß es von ihm heißt:
„Wer bittet, der empfängt;
wer Sünden hat, dem werden sie vergeben“?
Darum ist er das Köstlichste auf Erden.

Regierung

Beinahe die Hälfte der 81 Kapitel des Dàodéjīng beziehen sich in irgendeiner Form explizit auf das Volk, die Folgen verschiedener Weisen des Regierens und das Verhältnis zum Militär. Es folgt daher eine Zusammenstellung von zentralen politischen Positionen, ohne die sie stützenden Argumente im Einzelnen zu erläutern, und Einsichten und Empfehlungen für den potenziellen Herrscher (oder die Herrscherin, König, Regierungschef...), der sich eben derartige Informationen von diesem Buch erhoffen mag.

Der Weg

Die Tüchtigen nicht bevorzugen, Kostbarkeiten nicht schätzen, nichts Begehrenswertes zeigen, und das Volk streite, stehle und beunruhige sich nicht. Eine weise Regierung stärke Leib und Vitalität des Volkes, welches aber, wohl im Sinne des Wu Wei, ohne Wissen und ohne Wünsche bleibe, zur Schwächung des Willens und der Begierden.(3) Das Dao mildere alle Schärfe, löse alle Wirrsale, mäßige allen Glanz, vereint allem Staube des Vergänglichen, wie ein unendlicher, leerer Abgrund am Anfang der Welt. Solch tiefe Einsicht in die Vergänglichkeit allen Seienden angesichts des gleichmütigen Urgrunds als Ursache des unerschöpflich produktiven Zusammenwirkens aller kosmischen Kräfte sei besser im Inneren zu bewahren, als sich mit vielen Worten daran zu erschöpfen. Gleichwohl wird noch einmal betont, dass die Voraussetzung der Gestaltungsaktivitätserhaltung, dieser tief verborgenen, lebendigen Fruchtbarkeit, eben das selbst- und mühelose, ewige Überdauern von Himmel und Erde sei.[6] Der Weise lerne aus alledem, sein Selbst hintanzusetzen und nichts Eigenes zu wollen, um sein besonderes Werk zu vollenden.(4-7)

Höchste Güte nütze wie das Wasser allen Wesen, ohne sich im Streit zu behaupten und keine Niederung scheuend. Reichtum und Überfülle und dazu Hochmut ziehe von selbst das Unglück an. Vom vollbrachten Werk sich zurückziehen sei der Weg des Himmels. Liebe der Regent die Menschen, mit seiner Klarheit alles durchdringend, bedürfe er nicht Tun noch Wissen. Erzeugen und ernähren, erzeugen und nicht besitzen, wirken und nicht behalten, mehren und nicht beherrschen sei das kraftvolle Geheimrezept.(8-10) Die Wirkweise einer jeden Konstruktion komme durch die Abwesenheit weiteren Materials zustande. Dementsprechend wirke der Weise für den Leib und verzichte auf sinntötendes Blendwerk.(11,12)

Der durchgehende Faden

Wer in seiner Person die Welt ehre und liebe, weniger seine Person, dem könne man das Reich wohl anvertrauen. Ununterbrochen quelle im unmerklich Kleinen der Keim des Unnennbaren. Mit dem Dao des Altertums das Sein von heute beherrschen enthülle den alten Anfang, des Dao durchgehenden Faden. Wer könne wie die unergründlichen Meister des Altertums das Trübe durch Stille allmählich klären, nicht Fülle begehren, gering sein und die Vollendung erreichen? Schaffe Leere bis zum Höchsten! Wahre die Stille bis zum Völligsten! Alles wende sich zurück zu seinem Schicksal. Erkenne man das Ewige, werde man duldsam. Dies führe gefahrlos Schritt für Schritt zur himmlischen Herrschaft nach dem Vorbild des Dao.(13-16) Herrscht ein ganz Großer, so weiß das Volk kaum, daß er da ist. Die Werke sind vollbracht, die Geschäfte gehen ihre Lauf, und die Leute seien frei.

Rückkehr zur Einfachheit

Mindere Herrschaftsweisen riefen dagegen Liebe und Lob, Furcht oder gar Verachtung hervor.(17) Und mit dem Niedergang der harmonischen Verhältnisse würden eigentlich selbstverständlich scheinende Dinge plötzlich wichtig, um damit den großen Lügen, uneinigen Verwandten und Staaten in Verwirrung zu begegnen.(18) Umgekehrt werde das Volk zurückkehren und hundertfach gewinnen, lege man keinen Wert mehr auf Heiligkeit, Wissen, Sittlichkeit, Pflicht, Geschicklichkeit und Gewinn. Doch

sorgt, dass die Menschen sich an etwas halten können.
Zeigt Einfachheit, haltet fest die Lauterkeit!
Mindert Selbstsucht, verringert die Begierden!
Gebt auf die Gelehrsamkeit!
So werdet ihr frei von Sorgen.(19)

Das Geringe ist die Grundlage

Der Mensch im Raume richte sich nach der Erde.(25) Der Gebieter der Streitkräfte dürfe keinesfalls um seiner selbst willen den Erdkreis leichtnehmen oder die Ruhe verlieren. Durch Leichtnehmen verliert man die Wurzel. Durch Unruhe verliert man die Herrschaft.(26) Der Weise bedürfe nicht des Beschneidens der Freiheit und wolle nicht die Welt erobern.(28,29) Sie mit Waffen zu vergewaltigen komme aufs eigene Haupt zurück. Der Tüchtige suche eine friedliche Konfliktlösung, nur Entscheidung, ferne von Gewalt und den Gräueln des Krieges. Ein Waffensieg mit vielen getöteten Menschen sei Anlaß zu großer Traurigkeit. Wer sich daran freute, könne sein Ziel nicht erreichen in der Welt.(30,31)

Des Dao namenlose Einfalt lasse süßen Tau träufeln und das Volk ins Gleichgewicht kommen.(32) Wer sich selber besiege, sei stark. Wer Genüge kenne, sei reich.(33) Gleich dem alles nährenden Dao: Niemals mache der Weise sich groß, darum bringt er sein großes Werk zustande. Wer jenem großen Vorbild folge, bringe der Welt selige Ruhe und Frieden. Geäußertes Dao sei milde und ohne Geschmack, nichts Sonderliches sei dabei.(34,35) Fehlentwicklungen begegne man mit viel Geduld, wissend, dass sie ihren Zenit überschreiten werden. Das Weiche siegt über das Harte. Das Schwache siegt über das Starke. Den Fisch darf man nicht der Tiefe entnehmen. Strategische Potenziale seien nicht zur Schau zu stellen.(36) Namenlose Einfalt bewirkt Wunschlosigkeit, und die Welt wird von selber recht.(37)

Hohe Tugend habe gar nicht die Absicht, Tugend zu sein, sondern geschehe völlig spontan. Anderes sei bereits Äußerlichkeit, Dürftigkeit, Schein und stifte Verwirrung. Ohne innere Einheit müsste ein Jegliches zugrunde gehen. Das Geringe sei die Grundlage noch des Höchsten, gerade Königen sei das bewusst. Oder ist es nicht so?(38,39) Die Weisheit des Dao erscheine bei äußerlicher Betrachtung manchem zweifelhaft oder ungeeignet, manchem gar lächerlich, mögen sie ihm auch ihr Leben verdanken und dereinst darein zurückkehren. Doch wählten Könige einen bescheidenen Ton. Was andere lehren, lehre ich auch: Die Gewalttätigen sterben keines natürlichen Todes.(40-42) Schwerter zu Pflugscharen entspreche dem Dao. Das Genügen der Genügsamkeit vermeide die größten Fehler und Übel.(46)

Wu Wei, nicht Geschäftigkeit

Wer [Dao] übt, vermindert täglich. Beim Nichtsmachen bleibt nichts ungemacht. Die Welt gewinne man nur, wenn man immer frei bleibt von Geschäftigkeit.(48) Der Weise mache sein Herz für die Welt weit.(49) Er lebe im Ewigen,(50-52) in immer weiteren Kreisen die Tugend verwurzelnd,(54) in völligem Einklang und Frieden.(55,56) Man bilde sich nur nichts ein: In prächtigen Palästen Kostbarkeiten im Überfluss horten, üppig leben und Waffen tragen, aber die Felder sind wüst und die Scheunen leer - das heißt Diebstahl, nicht Dao!(53) Je mehr Verbote, scharfe Geräte, Kunst und Schlauheit, Gesetze und Befehle, desto mehr verarmt das Volk und kommen Haus und Staat ins Verderben. Die Stille lieben, nichts unternehmen, keine Begierden haben, und das Volk wandle sich von selbst, werde recht, reich und einfältig.(57)

Sich unter dem Volk halten

Still und unaufdringlich solle man regieren, nicht seine Ordnung aufzwingen, sonst verkehrten die Ordnung und das Gute sich in ihr Gegenteil, und die Verblendung des Volkes dauer[e] wahrlich lange.(58) Kein Mittel sei daher besser, als die (Selbst-)Beschränkung (und dadurch frühzeitiges Behandeln der Dinge), um dauerhaft mit der Natur in Einklang zu kommen.(59) Ein großes Land sei äußerst behutsam zu leiten, wie man kleine Fische brät, um die Toten nicht zu beunruhigen und den Lebenden nicht zu schaden.(60) [E]in großes Reich muß unten bleiben, um die Menschen [zu] vereinigen und nähren.(61) [D]ie Nichtguten unter den Menschen dürfe man nicht wegwerfen.(62) Vergeltet Feindschaft mit Wohltun. Man müsse die Ursprünge im Kleinen beachten und darauf einwirken, noch ehe die Probleme groß und schwierig würden. Jeder Versuch einer Großtat werde mißlingen.(63,64) Wer niemals durch berechnende Klugheit regiere, werde den Menschen ein großes Vorbild.(65) Der Weise halte sich unter seinen Leuten und [d]ie ganze Welt werde nicht unwillig [ihn voranzubringen].(66) Liebe, Genügsamkeit und Zurückstehen seien seine Schätze.(67)

Nicht stark sein, nicht streiten

Ein Leben in Friedfertigkeit im Einklang mit dem Himmel sei des Altertums höchstes Ziel. (Dem Kriege zuvorzukommen,) Mit Feinden nicht zu streiten, so sei gut zu siegen.(68) Besser, einen Schritt zurückzuweichen, als leichtfertig anzugreifen. Denn komme es zum Kampf, so siegt der Weichende.(69) Es sei dies(e Lehre) sehr leicht zu verstehen und auszuführen, und doch nur wenige verstünden es. Der Weise berge den Juwel im Herzen und halte sich nicht für klüger.(70,71) Das Leben solle nur nicht eng und verdrießlich gemacht werden. Wenn das Volk die Furcht vor dem Sterben verlöre, passiere das Furchtbarste.(72) Des Himmels Neigung, wer kenne den Grund? Der Waghalsige kommt um. Der Weise sieht die Schwierigkeiten.(73) Die Todesstrafe sei eine gefährliche Anmaßung.(74) [D]as Volk hungert, sei schwer zu leiten und nehme den Tod zu leicht, weil seine Oberen übermäßig Steuern fressen (Umverteilung nach oben) und übertrieben ehrgeizig und verschwenderisch seien.(75) Des Menschen Weg mindere das Nichtgenügende, um es dem Übervollen darzubringen. Wer aber vermag auszugleichen in der Welt? Nur der [D]ao hat.(77)

Sei ein Heer stark (gewaltsam, übermütig, rücksichtslos), siege es nicht. Das Weiche und Schwache gehöre dem Leben an, so wie etwas Neugeborenes, so wie das Wasser. Dass es das Harte und Starke überwinde, wisse ein jeder, und doch niemand handle danach. Ein Weiser habe einmal gesagt: Wer das Unglück des Reiches auf sich nimmt, der ist der König der Welt.(76,78) Versöhne man großen Groll, wie bereinige man auch noch das Übrige? Wer De habe, halte sich an seine Zusagen und verlange nichts von anderen.(79) Ein Land möge nur wenige Bewohner haben. Doch niemand entfalte Rüstung, Wissen und Technik. Mach süß [des Volkes] Speise und schön seine Kleidung, friedlich seine Wohnung und fröhlich seine Sitten. Bis ins höchste Alter möge niemand in die Ferne reisen.(80) Wahre Worte sind nicht schön. Der Weise sei kein Überredungskünstler und kein Gelehrter und häufe auch keinen Besitz auf. Des Himmels Dao sei fördern, ohne zu schaden, des Weisen Dao sei wirken, ohne zu streiten.(81)

Das Daodejing und der Daoismus

Die Religion, die heute als Daoismus bekannt ist und Lǎozǐ als Gott verehrt (siehe Drei Reine), ist keine direkte Umsetzung des Dàodéjīng, obgleich sie mit diesem Berührungspunkte hat und den Text als mystische Anweisung zur Erlangung des Dao versteht. Sie rührt jedoch auch aus den alten schamanistischen religiösen Traditionen (siehe Fangshi) Chinas und dem Bereich der chinesischen Naturphilosophie her, deren Weisheiten und Vokabular wahrscheinlich auch im Dàodéjīng zitiert werden. In der Lesart einer Staats- und Gesellschaftslehre wurde der Text als Anleitung für den Heiligen oder Weisen verstanden, womit man den Herrscher meinte, der durch seine Rückbesinnung auf den Weg und die Ausstrahlungskraft seiner Tugend zum Wohl der Welt beiträgt.

Des Weiteren wurde durch chinesische Kommentatoren wie Heshang Gong, Xiang Er und Jiejie um 200 bis 400 n. Chr. systematisch eine Sicht formuliert, die den Text als mystische Lehre zur Erlangung von Weisheit, Zauberkräften und Unsterblichkeit auffasst, und eng verbunden ist mit den alchimistischen Versuchen, ein Elixier der Unsterblichkeit zu finden.

Legende von der Entstehung des Daodejing

Berühmt ist Bertolt Brechts Gedicht Legende von der Entstehung des Buches Taoteking auf dem Weg des Laotse in die Emigration, das mit den folgenden Worten beginnt:

Als er Siebzig war und war gebrechlich
Drängte es den Lehrer doch nach Ruh
Denn die Güte war im Lande wieder einmal schwächlich
Und die Bosheit nahm an Kräften wieder einmal zu.
Und er gürtete die Schuh.

Es heißt dann weiter, dass Lǎozǐ von einem Grenzposten aufgehalten wurde, der ihm befahl, seine Lehre niederzuschreiben. Nach sechs Tagen war der Autor damit fertig. Brechts Gedicht[7] endet mit den Worten:

Darum sei der Zöllner auch bedankt:
Er hat sie ihm abverlangt.

Quellen

  1. Zhuangzi, Buch XIII, 7; Buch XIV, 5, 6 und 8
  2. Lao-Tzu Te-Tao Ching: A New Translation Based on the Recently Discovered Ma-wang-tui Texts. New York: Ballantine Books. 1989; Lao Tzu’s Tao Te Ching: A Translation of the Startling New Documents Found at Guodian; Columbia University Press, New York, 2000
  3. H. Klaus, nach Prof. J.P. Gumbert (NL), der die größte Sammlung besitzen dürfte
  4. Uroffenbarung und Daoismus. Jesuitische Missionshermeneutik des Daoismus. Übersetzt von Collani, Claudia von / Holz, Harald / Wegmann, Konrad. Einleitung von Collani, Claudia von / Holz, Harald / Wegmann, Konrad, Europäischer Universitätsverlag, ISBN 978-3-89966-263-4, 145 S. 2008
  5. F. Heiler: „Die Religion der Chinesen“, in: F. H.: „Die Religionen der Menschheit“, 1991, 5.
  6. Liezi zitiert mit diesem Spruch bereits den sagenhaften Kaiser Huangdi, den Herrn der gelben Erde. Liezi, Buch I, 1
  7. „Legend(e)…“. Als Print auch in Brechts weitverbreiteten Kalendergeschichten

Literatur

  • Laotse: Tao Te-King. übers. u. hrsg. von Richard Wilhelm. Eugen Diederich, Leipzig 1910, Marix, Wiesbaden 2004. ISBN 3-937715-07-X
  • Laotse: Tao-tê-King. übers. u. hrsg. von Günther Debon. Reclam, Stuttgart 1961, 1985. ISBN 3-15-006798-7
  • Jörn Jacobs: Textstudium des Laozi, Daodejing. Frankfurt Main 2001. ISBN 3-631-37254-X (Referenzausgabe mit Anmerkungen sowie Anhängen für die praktische Arbeit)
  • Viktor Kalinke (Hrsg.): Studien zu Laozi, Daodejing. deutsch-chinesische Ausg. d. Daodejing in 2 Bänden. Edition Erata, Leipzig 1999. ISBN 3-934015-00-X (Band 1), ISBN 3-934015-01-8 (Band 2)
  • Laudse: Daudedsching. übers. u. hrsg. von Ernst Schwarz. Philipp Reclam jun., Leipzig 1978, 1990. ISBN 3-379-00522-3
  • Lin Yutang: Laotse. Fischer Bücherei. Fischer, Berlin 1955.
  • Laotse: Tao Te King, Nach den Seidentexten von Mawangdui. übers. u. hrsg. von Hans-Georg Möller. Fischer, Frankfurt am Main 1995. ISBN 3-596-12135-3
  • Gellért Béky: Die Welt des Tao. Alber, Freiburg / München 1972. ISBN 3-495-47257-6
  • Lao-Tse: Tao-te-king. Das heilige Buch vom Tao. Neu übertr. und mit einer Einf. vers. von Zensho W. Kopp, völlig überarb. und veränd. Neuausg., 1. Aufl. Darmstadt 2005. ISBN 3-89767-477-7
  • Ansgar Gerstner: Das Buch Laozi: Übersetzungen mehrerer chinesischer Ausgaben mit Kommentaren. Saarbrücken: VDM Verlag Dr. Müller, 2008. ISBN 3-639-04917-9
  • Hilmar Klaus: Das Tao der Weisheit. Laozi - Daodejing. wortgetreu-sinngemäß-poetisch. Aachen: Hochschulverlag 2008. ISBN 978-3-8107-0041-4
  • Hilmar Klaus: The Tao of Wisdom. Laozi - Daodejing. Chinese-English-German. Aachen: Hochschulverlag 600 p. 2009 ISBN 978-3-8107-0055-1
  • Rainald Simon: Daodejing. Das Buch vom Weg und seiner Wirkung. Neuübersetzung. Reclam, Stuttgart 2009. ISBN 978-3-15-010718-8

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