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Tamarisken

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Tamarisken
Französische Tamariske (Tamarix gallica)

Französische Tamariske (Tamarix gallica)

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Tamariskengewächse (Tamaricaceae)
Gattung: Tamarisken
Wissenschaftlicher Name
Tamarix
L.
Illustration von Tamarix chinensis.

Die Tamarisken (Tamarix) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Tamariskengewächse (Tamaricaceae). Sie umfasst etwa 55 bis 90 Arten.

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Gattung Tamarix umfasst den Mittelmeerraum, Asien bis ins nördliche China sowie die Trockengebiete im nördlichen Afrika. Die Hauptvorkommen liegen in salzhaltigen Gebieten von Wüsten und Halbwüsten, außerdem gibt es Vorkommen in Steppen oder im Gebirge entlang von Flüssen oder an Quellen. In Pakistan gibt es 26 Arten und in China kommen 18 Arten vor, von denen sieben dort endemisch sind.

Beschreibung

Tamarix-Arten wachsen als kleine, gut verzweigte, xeromorphe, häufig laubabwerfende Bäume und Sträucher, die Wuchshöhen von meist 1 bis 10, selten bis 15 Meter erreichen. Es sind tief wurzelnde Pflanzen. Die schmalen Zweige besitzen, so lang sie jung sind, eine glatte und je nach Art unterschiedlich gefärbte, oft rötlich-braune bis schwärzlich-braune Rinde. Wenn sie altern, wird die Rinde bräunlich-purpurn und furchig-rau. Die wechselständig die Zweige dicht bedeckenden, ungestielten Blätter sind klein, schuppenförmig, unbehaart bis filzig behaart, oft grau-grün und 0,5 bis 7 mm lang. Die Blätter sind in der Lage, mit punktförmigen Drüsen Salz auszuscheiden.

Die Blütezeit reicht meist von März bis September. Endständig an jungen oder älteren Zweigen sitzen einfache oder verzweigte, traubige oder rispige Blütenstände, die je nach Art 1 bis 15 cm lang sind. Die vier- oder fünfzähligen Blüten sind meist zwittrig; wenn sie eingeschlechtig sind dann sind es zweihäusig getrenntgeschlechtige Pflanzen (diözisch). Meist steht jede Blüte über einem Hochblatt, selten über zwei oder mehreren Hochblättern, die je nach Art sehr unterschiedlich in Form und Blattrand sein können. Die mehr oder weniger gleichen vier oder fünf Kelchblätter sind nur an ihrer Basis verwachsen und sind je nach Art sehr unterschiedlich in Form und Blattrand. Die vier oder fünf freien Kronblätter sind weiß über rosa- bis purpurfarben. Es sind meist vier bis zehn, selten bis zu zwölf Staubblätter vorhanden. Die meist drei bis vier, selten fünf oder zwei freien Stempel enden in kopfigen Narben, die zwei- bis dreimal kürzer sind als der Fruchtknoten. Es ist ein Diskus vorhanden.

Die kleinen Kapselfrüchte öffnen sich mit drei Fächern von oben in Richtung Basis und enthalten viele Samen. Die kleinen, etwa 1 mm großen Samen besitzen kleine Haarbüschel durch die sie vom Wind verbreitet werden.

Ökologie

Wenige Tamarisken-Arten werden zum Teil als Windschutz an Küsten, aber auch als Zierpflanze angepflanzt. Sie sind widerstandsfähig gegenüber salzigen Böden und vertragen auch alkalische Bodenverhältnisse. Die Keimfähigkeit ist noch bei einer Salinität von 30 bis 40 mS*cm-1, entspricht in etwa einem osmotischen Potential von 1-2 MPa, gegeben.[1] Die Gallen sind reich an Gerbsäuren. Wenn eine Schildlausart die Rinde verletzt, produziert die Manna-Tamariske (Tamarix nilotica) eine Substanz, welche Manna genannt wird.

Die Ausbreitung erfolgt sowohl über vegetative Vermehrung mit Ablegern wie über geschlechtliche Vermehrung über Samen.

Tamarisken wurden Anfang des 18. Jahrhunderts auch in die USA eingeführt und dort in den 1930er Jahren großflächig durch das Civilian Conservation Corps als Windschutzstreifen in trockenen Gebieten angepflanzt. Dadurch haben sich Tamarisken im ganzen Südwesten der Vereinigten Staaten ausgebreitet und werden als invasive Art seit der Jahrtausendwende intensiv bekämpft.[2] Als Referenzfläche für den Erfolg der Bekämpfung dient z. B. das Gebiet am San Miguel River in Colorado. Dort konnten die entsprechenden Arbeiten im Dezember 2008 abgeschlossen werden.[3]

Kulturgeschichte

In den sumerischen Palastgärten wuchsen Dattelpalmen und Tamarisken, in deren Schatten Festmähler stattfanden[4]. Der "Tamariskenbaum" wird in der Bibel an mehreren Stellen (1.Mose 21,33, 1.Sam 22,6, 1.Sam 31,13) erwähnt. In Ägypten glaubte man, dass sich die Seele von Osiris in einer Tamariske aufhielt, und Tamarisken umgaben oft Gräber[5].

Systematik

Die Gattung Tamarix wurde 1753 von Carl von Linné in Sp. Pl., 270 veröffentlicht. Ein Synonym für Tamarix L. ist Trichaurus Am..

In der Gattung Tamarisken (Tamarix) gibt es 55 bis 90 Arten (Auswahl):[6] [7] [8]

Bilder

Quellen

  • M. Qaiser: Tamaricaceae in der Flora of Pakistan: Tamarix - Online.
  • Cheng Liu Shu: Tamarix in der Flora of China, Volume 13, 2007, S. 59–65: Online (PDF; 230 kB)

Einzelnachweise

  1. Walter Larcher: Ökophysiologie der Pflanzen. Ulmer Verlag 2001. ISBN 3-8252-8074-8. Seite 344
  2. „Scientists study control of invasive tree in western US“
  3. New York Times: War With Riverbank Invader, Waged by Muscle and Munching, 26. Dezember 2008
  4. Penelope Hobhouse, Gardening through the Ages. London, Simon&Schuster 1992
  5. Alix Wilkinson 1994, Symbolism and Design in Ancient Egyptian Gardens. Garden History 22, 1, 3
  6. Tamarix im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  7. Cheng Liu Shu: Tamarix in der Flora of China, Volume 13, 2007, S. 59–65: Online (PDF; 230 kB)
  8. M. Qaiser: Tamaricaceae in der Flora of Pakistan: Tamarix - Online.

Weblinks

 Commons: Tamarisken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Tamarisken aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.