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Tadeusz Pietrzykowski

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Tadeusz Pietrzykowski (8. April 1917 in Warschau17. April 1991 in Bielsko-Biała), oft auch Teddy genannt, war ein polnischer Soldat, Boxer und Überlebender des Holocaust.

Leben

Sein Boxlehrer, der legendäre Feliks Stamm, lehrte ihn die Bedeutung des polnischen Credos Gott, Ehre, Vaterland und soll ihn zum Gentleman-Boxer erzogen haben. Er kämpfte in der Gewichtsklasse Bantam (52 bis 53 kg).

Während der deutschen Besetzung Polens wurde Pietrzykowski am 14. Juni 1940 mit dem ersten Massentransport in das soeben eröffnete Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Dort bestritt er 37 Boxkämpfe als Sonntagsvergnügen der SS-Wachmannschaften, oftmals gegen weit höhere Gewichtsklassen. Die SS-Männer organisierten Sportwetten zu diesen Kämpfen. Pietrzykowski blieb 35mal ungeschlagen und konnte nur gegen den Niederländer Leen Sanders nicht obsiegen.[1][2][3][4] Sein Mithäftling Tadeusz Sobolewicz, der ebenfalls den Holocaust überleben konnte, beschrieb später einen seiner Kämpfe und charakterisierte ihn als Hoffnungsträger der polnischen Häftlinge im Konzentrationslager. Seine Boxerfolge wurden mit Zusatznahrung belohnt, die in der Folge sein Überleben erleichterte. Eine freundschaftliche Beziehung verband ihn mit dem deutschen Mithäftling Walter Düning, gegen den er ebenfalls kämpfen musste. Francis Mary Kalvelage beschreibt in einem Buch über Maximilian Kolbe Begegnungen des Priesters mit dem Boxer, in welchen der Priester den Boxer zur Gewaltlosigkeit aufforderte (obwohl Pietrzykowski nur Kolbe verteidigen und vor weiteren Misshandlungen retten wollte).[5]

1943 wurde er in das KZ Neuengamme überstellt.

Buch und Film

Józef Hens Roman Bokser i śmierć (Der Boxer und der Tod) erzählt die Zeit Pietrzykowskis in den Konzentrationslagern des NS-Regimes.[6]

1962 schrieb und inszenierte der tschechoslowakische Regisseur Peter Solan den hochgelobten Film Boxer a smrť, der auf dem Roman von Hen beruhte.[7] Der Name des Boxers lautet im Film jedoch Ján Komínek. Hauptdarsteller des Films waren Štefan Kvietik und Manfred Krug. 1989 inszenierte Robert M. Young den Hollywoodstreifen Triumph of the Spirit, der zwar auf der Lebensgeschichte des griechischen Boxers Salamo Arouch beruhte, dennoch fallweise als Remake von Solans Film angesehen wurde.

Weblinks

Tadeusz Pietrzykowski in der Internet Movie Database (englisch)Vorlage:IMDb/Wartung/Verschiedene Kenner in Wikipedia und WikidataVorlage:IMDb/Wartung/Wikidata-Bezeichnung vom Seitennamen verschiedenVorlage:IMDb/Wartung/Beschreibung ist zu lang

Einzelnachweise

  1. Au camp d'Auschwitz, la boxe fut aussi un moyen pour survivre (franz.) In: L'Express. 24. Dezember 2012. Abgerufen am 9. März 2016.
  2. Teddy, le gladiateur d'Auschwitz (franz.) In: Le Figaro. 24. Dezember 2012. Abgerufen am 9. März 2016.
  3. Hermann Langbein: People in Auschwitz. Univ of North Carolina Press 2004, ISBN 9780807828168
  4. Andrzej Fedorowicz: Gladiatorzy z obozów śmierci. In: Focus. Abgerufen am 9. März 2016.
  5. Francis Mary Kalvelage: Kolbe - Saint of the Immaculata, Academy of the Immaculate, 2001, 131ff
  6. Annette Insdorf: Indelible Shadows: Film and the Holocaust, S. 55–, Cambridge University Press 2003, ISBN 9780521016308
  7. Adam Cyra: Bokser i śmierć (Memento vom 22. Januar 2015 im Internet Archive), Miejsce Pamięci i Muzeum Auschwitz-Birkenau, abgerufen am 8. März 2016
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Tadeusz Pietrzykowski aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.