Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Szöke Szakall

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Szőke Szakáll (eigentlich Jenő Gerő Grünwald; geb. 2. Februar 1884[1] in Budapest; gest. 12. Februar 1955 in Hollywood) war ein ungarischer Theater- und Filmschauspieler sowie Autor.

Leben

In seiner Schulzeit verfasste Jenő Gerő unter seinem Spitznamen „Szőke Szakáll“, was so viel wie „Blond-Bart“ bedeutet, als Pseudonym Sketche und Liedtexte für ein Varieté. Später war er Bankangestellter und diente im Ersten Weltkrieg in der K.u.k.-Armee. 1916 hatte er sein Filmdebüt in dem ungarischen Film Az újszülött apa von Eugen Illés und trat bis Kriegsende in drei weiteren ungarischen Kurzfilmen auf. Nach dem Krieg war Szakall als Autor und Darsteller an Budapester Bühnen tätig. Anfang der 1920er-Jahre übersiedelte er nach Wien, wo er im Kabarett Leopoldi-Wiesenthal von Hermann Leopoldi auftrat. Wenige Jahre später spielte er in Berlin am Nelson-Theater, dem Großen Schauspielhaus und dem Metropol-Theater. Als Komiker und Autor kurzer Stücke war er dort erfolgreich und eröffnete mit dem Komponisten Otto Stransky das „Boulevard-Theater“. 1926 kam Szakall als Ko-Autor der Reinhold-Schünzel-Komödie Hallo Cäsar! erneut mit dem Film in Berührung. Fortan war er ein vielbeschäftigter Darsteller des deutschen und österreichischen Unterhaltungsfilms.

Zu seinen erfolgreichen Filmen in Deutschland gehörten Geza von Bolvarys Zwei Herzen im 3/4 Takt (1930), Joe Mays Ihre Majestät die Liebe (1930), Hans Steinhoffs Die Faschingsfee (1931) und Richard Oswalds Gräfin Mariza (1932). 1933 ging Szakall zurück nach Wien, wo er am Ronacher Theater und an der Staatsoper auftrat und als Sprecher beim Rundfunk tätig war. Er arbeitete bis 1936 zusätzlich in Wiener und Budapester Filmproduktionen und gehörte in dieser Zeit neben Hans Moser zu den bedeutendsten Vertretern des Wiener Komikerfilms. Sein Humor unterschied sich jedoch grundlegend von jenem Hans Mosers. Während dieser seinen einzigartigen Humor in seiner oft schwer verständlichen, urtümlichen Ausdrucksweise und seiner Mimik und Gestik fand, glänzte Szöke Szakall mit einem intellektuell bissigen bis sadistisch-aggressiven Humor.

Friedrich Zelnik holte Szakall 1937 für die Filmproduktion The Lilac Domino nach London. 1939 ging er in die USA, vereinfachte seinen Namen zu „S.Z. Sakall“ und kehrte nicht mehr nach Österreich zurück. Sein erster Hollywood-Film war Joe Pasternaks It's a Date (1940). Mit seinem markanten rundlichen Gesicht trat er bei Warner Brothers in zahlreichen komischen Nebenrollen auf und erhielt von Jack L. Warner den Spitznamen Cuddles. Unter der Regie seines ungarischen Landsmannes Michael Curtiz spielte er die Rolle des Oberkellners Carl in Casablanca (1942). Szakall war bei der Truppenbetreuung der US-amerikanischen Soldaten des 2. Weltkriegs engagiert. Seinen letzten Filmauftritt hatte er 1954 in Richard Thorpes Alt-Heidelberg-Verfilmung.

1954 erschienen Szakalls Memoiren The Story of Cuddles. My Life under the Emperor Francis Joseph, Adolf Hitler, and the Warner Brothers.

Szakall war zweimal verheiratet. Seine erste Frau Giza Grossner starb 1918. 1920 heiratete er Anne Kardos.

Filmografie (Auswahl)

  • 1916: Der neugeborene Vater (Az újszülött apa)
  • 1916: Schusterherzog (Suszterherceg)
  • 1917: Die Dollartante (A dollárnéni)
  • 1926: Wenn das Herz der Jugend spricht
  • 1927: Da hält die Welt den Atem an
  • 1927: Der fidele Bauer
  • 1928: Rutschbahn
  • 1929: Großstadtschmetterling
  • 1930: Zwei Herzen im 3/4 Takt
  • 1930: Ihre Majestät die Liebe
  • 1930: Kopfüber ins Glück
  • 1931: Die Faschingsfee
  • 1931: Ich heirate meinen Mann
  • 1931: Der Stumme von Portici
  • 1931: Der Zinker
  • 1932: Melodie der Liebe
  • 1932: Gräfin Mariza
  • 1933: Eine Frau wie Du
  • 1933: Großfürstin Alexandra
  • 1933: Der Pampa-Stier (A pampák bikája)
  • 1933: Der Liebesfotograf (Tokajerglut)
  • 1933: Wenn du jung bist, gehört dir die Welt
  • 1934: Ende schlecht – alles gut
  • 1935: Bretter, die die Welt bedeuten
  • 1935: Bitte recht freundlich (Barátságos arcot kérek!)
  • 1935: 4 1/2 Musketiere
  • 1936: Fräulein Lilly (Fräulein Lilli)
  • 1937: The Lilac Domino
  • 1940: It’s a Date
  • 1941: Carioca (That Night in Rio)
  • 1941: Mary und der Millionär (The Devil and Miss Jones)
  • 1941: Die merkwürdige Zähmung der Gangsterbraut Sugarpuss (Ball of Fire)
  • 1942: Yankee Doodle Dandy
  • 1942: Sieben junge Herzen (Seven Sweethearts)
  • 1942: Casablanca (Casablanca)
  • 1943: … und das Leben geht weiter (The Human Comedy)
  • 1944: Hollywood-Kantine (Hollywood Canteen)
  • 1945: Der Wundermann (Wonder Man)
  • 1945: Ein Mann der Tat (San Antonio)
  • 1945: Weihnachten nach Maß (Christmas in Connecticut)
  • 1945: Dolly Sisters (The Dolly Sisters)
  • 1946: Never Say Goodbye
  • 1946: Der Himmel voller Geigen (The Time, the Place and the Girl)
  • 1947: Cynthia (Cynthia)
  • 1948: Zaubernächte in Rio (Romance on the High Seas)
  • 1949: Mein Traum bist du (My Dream is Yours)
  • 1949: Stern vom Broadway (Look for the Silver Lining)
  • 1949: Damals in Sommer (In the Good Old Summertime)
  • 1949: Judy erobert Hollywood (It's a Great Feeling)
  • 1950: Montana (Montana)
  • 1950: Bezaubernde Frau (Tea for Two)
  • 1951: Ein Fremder kam nach Arizona (Sugarfoot)
  • 1951: Das Wiegenlied vom Broadway (The Lullaby of Broadway)
  • 1954: Alt-Heidelberg (The Student Prince)

Fußnoten

  1. nach anderen Angaben 1882 bzw. 1883 [1]

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Szöke Szakall aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.