Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Synagoge Zündorf

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Synagoge Zündorf war ein Gotteshaus in dem Kölner Stadtteil Zündorf, Hauptstr. 159.

Geschichte

Die jüdische Geschichte des rechtsrheinischen Zündorf setzt bereits vor 1700 ein. Erster historischer Beleg ist die Bestattung des Juden Ischar am 2. Juli 1708 auf dem Deutzer Friedhof, der bis zur Anlage eines eigenen Bestattungsplatzes im Jahr 1923 auch die letzte Ruhestätte für die Zündorfer Juden war. Der zwischen Gartenweg und Hasenkaul, nördlich des Ortes an der Stadtbahn, gelegene jüdische Friedhof von Zündorf weist noch acht Grablegen mit sechs Grabsteinen auf.

Zündorf war ein wichtiger Handelsplatz und zog daher jüdische Vieh- und Pferdehändler ebenso an, wie Metzger, Geldverleiher, kleine Handwerker oder Güterhändler. Zeugnis von dem jüdischen Treiben in Zündorf legte auch die einstige Judengasse ab, die heutige Gütergasse.

Die Zündorfer Spezial-Synagogengemeinde ging zwar erst im Jahr 1853 aus der Mülheimer Synagogengemeinde hervor, doch bestand bereits seit 1713 ein Betsaal, in Form einer hergerichteten Stube in dem Wohnhaus des Andreas Salomon. Mit dem heranwachsen der Gemeinde wird der Entschluss zu einem Neubau gefasst. Der 1880 begonnene Bau wurde am 18. August 1882 eingeweiht. Seit dem 5. November 1883 befand er sich dann im Eigentum der Spezial-Synagogengemeinde Zündorf. Zu ihr gehörten die Juden der Bürgermeistereien Heumar, Wahn und Rösrath.

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 ging die schon zuvor rückläufige Mitgliederzahl noch rapider zurück, durch Emigration, Vertreibung, Deportation und Ermordung. Schließlich kam, noch beschleunigt durch die fehlenden Einnahmen, das Gemeindeleben ganz zum erliegen. Noch vor dem Inkrafttreten des Gesetzes über die Rechtsverhältnisse der Juden am 28. März 1938 wurde die Synagoge am 9. Februar 1938 veräußert. Das Gebäude wurde in der Folge zu einem Wohnhaus umgebaut, wobei die architektonischen Details verschwanden, die einen Rückschluss auf die vorherige Nutzung gaben.

Architektur

Der zweigeschossige, in Ziegelstein ausgeführte und mit einem Satteldach versehene Bau, verfügte bei einer Breite von 6,7 Meter, bei einer Tiefe von 8,9 Meter, nur über eine Geschossfläche von 59,6 m2. Von der Hauptstraße aus war er dabei lediglich über einen drei Meter breiten Stichweg zu erreichen, der an einem vorgelagerten Altbau vorbei auf das hinterliegende Grundstück führte. Entsprechend einer Baubeschreibung befanden sich an der Westseite (=Rückseite) der Synagoge drei große Fenster (1,50 mal 2,50 Meter) und zwei Kreisbogenfenster.[1]

Bereits 1970 war nicht mehr zu klären, ob es sich bei dem bei den Umbauten 1938 mit einer zusätzlich eingezogenen Kellerdecke versehenen Raum im Hof vor der Synagoge, um ein Ritualbad handelte.

Literatur

  • Elfi Pracht: Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen. Regierungsbezirk Köln. J. P. Bachem, Köln 1997, ISBN 3-7616-1322-9, S. 261, 291, 309 (Abb 181).
  • Reinhard Rieger: Die Zündorfer Judengemeinde. (Unser Porz. Beiträge zur Geschichte von Amt und Stadt Porz. Heft 12) Hrsg.Heimatverein Porz e.V., Porz 1970, S. 1-50.

Einzelnachweise

  1. Reinhard Rieger: Die Zündorfer Judengemeinde. (Unser Porz. Beiträge zur Geschichte von Amt und Stadt Porz. Heft 12) Hrsg.Heimatverein Porz e.V., Porz 1970, S. 24.
50.8688297.044716
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Synagoge Zündorf aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.