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Synagoge Schlüchtern

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Die Synagoge Schlüchtern war von 1898 bis zur Reichspogromnacht 1938 die Synagoge der Stadt Schlüchtern im Main-Kinzig-Kreis in Osthessen.[1]

Geschichte

Der Vorgängerbau, etwa aus dem Jahr 1670, befand sich in der Nähe des Obertores. Er wurde 1837 mit einer Frauenempore ausgestattet. Erst 1978 wurde das Gebäude abgerissen. Eine Gedenktafel an der Obertorstraße 33 markiert die entsprechende Stelle.

Am Ende des 19. Jahrhunderts war die jüdische Gemeinde in Schlüchtern auf knapp 400 Menschen angewachsen, so dass für diese die alte Synagoge nicht mehr ausreichte. Deshalb errichtete die jüdische Gemeinde das noch heute vorhandene Gebäude in der Grabenstraße 10.

In der Reichspogromnacht wurde das Innere verwüstet, das Gebäude blieb jedoch stehen und wurde als Lagerhalle genutzt. 1945/46 wurde es auf Befehl der US-Besatzungsmacht wieder hergestellt. Da nach dem Holocaust eine jüdische Gemeinde in Schlüchtern nicht mehr existierte, wurde das Gebäude verkauft, und ab 1950 als Kleiderfabrik, ab 1970 bis 2010 als Raum für kulturelle Veranstaltungen und Bücherei, später auch als Kino genutzt. Derzeit steht es leer.

Beschreibung

Es handelt sich um ein solitär stehendes Bauwerk auf einem Eckgrundstück in neuromanischem Stil auf einem kreuzförmigen Grundriss. Die vier Fassaden sind nahezu baugleich und aufwendig, zum Teil in rotem Buntsandstein, zum Teil verputzt mit Giebeln, Blendarkaden, Rundbogen- und Rosettenfenstern gestaltet. Bekrönt werden sie jeweils von einem Schildgiebel. Der zentrale Innenraum wird von einer Kuppel überwölbt. Während das Äußere weitestgehend unverändert erhalten blieb, wurde das Innere 1938 zunächst zerstört und später für Nachfolgenutzungen umgestaltet; 1955/56 wurde eine Zwischendecke eingezogen. 1995 wurden Reste der originalen Bemalung im Innern freigelegt.

Das Gebäude ist ein Kulturdenkmal gemäß Hessischem Denkmalschutzgesetz.

Literatur

  • Thea Altaras: Synagogen in Hessen – was ist geschehen seit 1945. Langewiesche, Königstein 1988, S. 158f.
  • Folkhard Cremer: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Hessen II. Regierungsbezirk Darmstadt. Dt. Kunstverlag, Berlin 2008, S. 721.
  • Wilhelm Praesent: Die Alte Synagoge. In: Mitteilungen des Heimat- und Geschichtsvereins Bergwinkel e.V. 4 = Beiträge zur Geschichte der Schlüchterner Juden. Schlüchtern 1988, S. 72ff.
  • Wilhelm Praesent: Die alte Synagoge in Schlüchtern. In: Buchenblätter 42 (1969), S. 100.
  • Wilhelm Praesent: Die Neue Synagoge. In: Mitteilungen des Heimat- und Geschichtsvereins Bergwinkel e.V. 4 = Beiträge zur Geschichte der Schlüchterner Juden. Schlüchtern 1988, S. 75f.

Weblinks

 Commons: Synagoge Schlüchtern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Synagoge Schlüchtern aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.