Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Synagoge Mühlhausen (Thüringen)

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Datei:Mühlhausen Thüringen Synagoge 160.JPG
Die Synagoge von der Jüdengasse aus gesehen

Die Synagoge Mühlhausen ist eine Synagoge und ein Kulturdenkmal in der Stadt Mühlhausen in Thüringen. Sie befndet sich im Zentrum der Stadt in einem Hof in der Jüdengasse.[1] Geweiht am 6. August 1841, wurde das Gebäude nach einer umfassenden Sanierung im Jahr 1998 wieder eingeweiht und dient heute vor allem als Veranstaltungsort und Begegnungsstätte.

Geschichte

Jüdische Gemeinde

Vermutlich seit dem 13. Jahrhundert existierte eine jüdische Gemeinde in der damals Freien Reichsstadt Mühlhausen. Ein Pestausbruch im Jahr 1349 zog ein Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung der Stadt nach sich. Eine erste Synagoge wird im Jahr 1380 erwähnt, sie wurde 1474 erweitert und 1513 verkauft, stand 1560 leer. Nach einem erneuten Pogrom im Herbst 1452 verließ die Mehrzahl der Juden die Stadt, die letzten im Jahr 1517. 1561 wurden die Juden "für alle Zeiten" aus der Stadt verbannt; erst ab 1774 sind wieder Juden in Mühlhausen nachgewiesen.

Eine kontinuierliche Ansiedlung jüdischer Bürger in Mühlhausen erfolgte erst wieder im 18. Jahrhundert, 1793 waren 78 Juden in der Stadt gemeldet. Die jüdische Gemeinde gründete sich 1806. 1808 beantragte die Gemeinde die Abhaltung von Gottesdiensten und am 2. Mai 1839 den Bau der Synagoge, die ab 1840 errichtet wurde. 1881 hatte Mühlhausen 196 Einwohner jüdischen Glaubens, 1924 waren es 170 (0,5 % der Bevölkerung Mühlhausens), im Jahr 1933 203. Die jüdische Gemeinde bestand bis 1943.

Bis Ende der 1980er Jahre unterhielt die Jüdische Gemeinde Erfurt noch eine Filiale in Mühlhausen. Obwohl in Mühlhausen Bürger jüdischen Glaubens leben, gibt es derzeit keine jüdische Gemeinde in der Stadt (Stand 2016).[2]

Synagoge

Die Synagoge in der Jüdengasse wurde am 6. August 1841 geweiht. Der Grundstein wurde am 7. September 1840 gelegt. Die Baukosten trugen die ortsansässigen jüdischen Familien. Neben der Synagoge verfügte die jüdische Gemeinde zu dieser Zeit über eine jüdische Religionsschule, ein rituelles Bad und einen Friedhof. Erster Rabbiner und Lehrer zur Zeit der Einweihung der Synagoge war Dr. Gerson Cohn. Ab 1861 war Michael Fackenheim (* 1828 in Lispenhausen) als Prediger und Lehrer in der Stadt tätig.

Mit Erlöschen der jüdischen Gemeinde wurde die Synagoge 1947 der jüdischen Landesgemeinde Thüringen übergeben. Seit 1987 gab es Bemühungen um die Restaurierung des Gebäudes. In den 1990er Jahren erfolgte eine Sanierung und am 9. November 1998 wurde das Gotteshaus wieder als Synagoge geweiht. Es ist damit neben der Neuen Synagoge in Erfurt die derzeit einzige geweihte Synagoge in Thüringen. Da in Mühlhausen derzeit keine jüdische Gemeinde existiert, wird die Synagoge vorwiegend als Begegnungsstätte und Bibliothek sowie für Ausstellungen und Konzerte genutzt.[2]

Neben der Synagoge existiert in Mühlhausen noch der Jüdische Friedhof.

Weblinks

 Commons: Synagoge Mühlhausen (Thüringen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Weihe der Mühlhäuser Synagoge vor 175 Jahren, Thüringer Allgemeine, abgerufen am 2. August 2016
  2. 2,0 2,1 Doreen Zander: Mühlhausens Synagoge, Thüringer Allgemeine vom 21. Januar 2011
51.20924110.45821
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Synagoge Mühlhausen (Thüringen) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.