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Synagoge Charlottenburg

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Synagoge Charlottenburg
Synagoge Schulstraße 7 Entwurf 1889 Frontansicht

Synagoge Schulstraße 7 Entwurf 1889 Frontansicht

Daten
Ort Berlin-Charlottenburg
Baumeister S. Weile
Bauherr Jüdische Religionsgemeinschaft Charlottenburg
Baustil Neuromanik
Baujahr 1889-1890
Abriss 1957
Koordinaten 52° 30′ 59″ N, 13° 18′ 19″ O52.51638913.305278Koordinaten: 52° 30′ 59″ N, 13° 18′ 19″ O
Gedenktafel in der Behaimstraße 11

Die Synagoge Charlottenburg (auch Synagoge Schulstraße 7) war die erste Synagoge in Charlottenburg. Die 1890 eingeweihte Synagoge befand sich in der heutigen Behaimstraße 11. Sie wurde während der Novemberpogrome 1938 demoliert, während des Zweiten Weltkriegs durch Bombentreffer weiter beschädigt und 1957 abgerissen. An die älteste Synagoge Charlottenburgs erinnert eine 1994 angebrachte Gedenktafel.

Geschichte

Der Charlottenburger Chronist Wilhelm Gundlach schreibt 1905 in seiner „Geschichte der Stadt Charlottenburg“:

„Die Juden, in der Zeit Friedrich Wilhelms II. durch mehrere ansehnliche Familien in der Stadt vertreten, schwanden zwischen 1812 und 1819 auf zwei Familien zusammen und wurden bis 1877 nicht so zahlreich, daß sie eine eigene Gemeinde gebildet hätten: sie hielten sich in gottesdienstlicher Beziehung zu ihren Glaubensgenossen in Berlin.“

1871 gab es in Charlottenburg 142 Juden und 1875 konnte die „Jüdische Religionsgemeinschaft Charlottenburg“ gegründet werden, die rechtlich zur Jüdischen Gemeinde Berlin gehörte. Die Gottesdienste fanden damals in einem als Betsaal hergerichteten Raum in der Gaststätte „Türkisches Zelt“[1] Berliner Straße 53 (später Otto-Suhr-Allee 54) statt.

Das Gemeindemitglied Hermann Hirsch ließ 1889 das ihm gehörende Haus auf dem Grundstück Schulstraße 7 abreißen und stellte das Grundstück der Gemeinde für den Bau einer Synagoge zur Verfügung. Dieser begann auch im selben Jahr unter der Leitung des Baumeisters S. Weile und am 30. März 1890 konnte man den Bau einweihen. Die Synagoge hatte 280 Plätze, 140 für Männer und 140 für Frauen.

Bau und Unterhalt der Synagoge wurde von der Berliner Jüdischen Gemeinde subventioniert, 1937 zahlte sie 3900 Reichsmark zur Unterstützung. 1937 wurde die Charlottenburger Gemeinde von der Berliner Gemeinde übernommen, 1941 wurde die Synagoge aufgrund des Reichsbürgergesetzes enteignet. Während der Novemberpogrome 1938 wurde sie demoliert und erlitt 1943 durch Bombentreffer weitere schwere Schäden. Die Ruine wurde 1957 abgerissen, auf dem geräumten Grundstück entstanden Neubauten.

Von 1913 bis 1935 war Dr. Lewin-Salomon (1861-1945) hier Rabbiner. Ihm gelang mit seiner Familie die Ausreise nach Palästina, wo er im Alter von 74 Jahren verstarb.[2] Die älteste Synagoge Charlottenburgs war für ihren liberalen Ritus bekannt.

Architektur

Der auf einem einfachen rechteckigen Grundriss in der Straßenflucht errichtete Rohziegelbau zeigte in seinem Äußeren Anklänge an romantische Formen. Die Straßenfront wurde von einem Mittelportal mit darüberliegendem großem Radfenster und zusammenfassenden Rundbogen beherrscht. Über den seitlichen, zu den Treppenhäusern führenden Eingängen befanden sich kleine Radfenster. Der von Rundbogenfenstern durchbrochene Giebel trug als Abschluss eine Ädikula mit krönendem Davidstern. Das Gebäude hatte Kellergeschoss, Erdgeschoss, Empore und ein Dachgeschoss.

Literatur

  • Wilhelm Gundlach; Magistrat der Stadt Charlottenburg (Hrsg.): Geschichte der Stadt Charlottenburg. Julius Springer, Berlin 1905.
  • Rudolf Bothe (Herausgeber); Berlin Museum (Hrsg.): Synagogen in Berlin (Teil 2). Zur Geschichte einer zerstörten Architektur. Willmuth Arenhövel, Berlin 1983, ISBN 3-922912-04-4, S. 22-23.

Einzelnachweise

Weblinks

 Commons: Synagoge Charlottenburg – Sammlung von Bildern
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