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Sylvie Goulard

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Sylvie Goulard bei der Veranstaltung zum Wahlkampfstart der Europawahl des Mouvement démocrate (MoDem) am 8. Februar 2009 in Paris

Sylvie Goulard (* 6. Dezember 1964 in Marseille) ist eine französische Politologin, Politikerin (MoDem) und Essayistin. Von Mai bis Juni 2017 war sie Verteidigungsministerin im Kabinett Philippe I.

Karriere

Sylvie Goulard (2019)

Goulard arbeitet am Centre d'Etudes et de Recherches Internationales (CERI) und lehrt am Europa-Kolleg in Brügge. Sie ist Absolventin der Elite-Hochschulen Sciences Po und École nationale d’administration (ENA), war Beraterin Romano Prodis in der Europäischen Kommission von 2001 bis 2004 und ist Mitglied der französischen Partei Mouvement démocrate (MoDem) und seit Juni 2009 Mitglied des europäischen Parlaments in der Fraktion ALDE.[1] Von 2006 bis 2010 war Goulard Präsidentin des Mouvement Européen-France.[2]

Von 2009 bis Mai 2017 war Goulard Abgeordnete des EU-Parlaments und war dort seit 2009 Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Währung sowie in der Delegation für die Beziehungen zu Japan. Außerdem war sie im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung.[1]

Im Mai 2017 trat sie als Beraterin des designierten französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Erscheinung. Vom 17. Mai bis 20. Juni 2017 war sie französische Verteidigungsministerin. Sie trat wegen Scheinbeschäftigungsvorwürfen gegen ihre Partei MoDem zurück.[3] Einen Tag später trat aus dem gleichen Grund auch MoDem-Parteipräsident François Bayrou, stellvertretender französischer Premierminister und Justizminister, zurück.[4] Zu ihrer Nachfolgerin wurde Florence Parly ernannt. Im Laufe der Affäre enthüllte die Zeitung Le Canard enchaîné, dass Goulard von 2013 bis 2016 monatlich 10.000 Euro Beraterhonorar von der privaten Denkfabrik Berggruen Institute bezogen habe. Sie hatte diese Einnahmen deklariert, sie wurden aber im Kontext von Macrons Versprechen thematisiert, das laxe Vorbeimanövrieren an Regeln zu beenden.[5] Im Sommer 2019 musste sie 45.000 Euro an das EU-Parlament zurückzahlen, weil sie nicht nachweisen konnte, dass einer ihrer Mitarbeiter tatsächlich für sie in ihrer Funktion als Parlamentarierin gearbeitet hatte.[6]

Im Januar 2018 wurde Goulard zur Vizepräsidentin der Banque de France ernannt.

Am 28. August 2019 wurde sie von Frankreich als EU-Kommissarin für Binnenmarkt und Dienstleistungen in der kommenden Kommission von der Leyen ab 1. November 2019 nominiert.[7] Bei einer Abstimmung im EU-Parlament am 10. Oktober 2019 bekam sie allerdings nicht die erforderliche Mehrheit.[8]

Sylvie Goulard spricht, neben Französisch, fließend Deutsch, Italienisch und Englisch.[5]

Bezug zu Deutschland

Goudard begann ihr Berufsleben 1989 in der Rechtsabteilung des französischen Außenministeriums und nahm im französischen Team an den Verhandlungen des Zwei-plus-Vier-Vertrages teil.

Zwischen 1996 und 1999 leitete sie verschiedene Projekte beim Centre d'analyse et de prévention (CAP, Planungsstab vom französischen Außenministerium) und arbeitete eng mit dem deutschen Planungsstab (Auswärtiges Amt) zusammen.

Politische Positionen

In ihren Tätigkeiten betont Sylvie Goulard die Notwendigkeit einer größeren europäischen Integration aber gleichzeitig einer verstärkten öffentlichen Diskussion über die Herausforderungen Europas. Die Europäische Union solle in der Zukunft mehr die Europäer einbeziehen und diese besser vorbereiten, in dem sie besser informiert und selbst aktiv werden sollen. Zu diesem Zweck sollte die Europäische Union Austauschprogramme und Fremdsprachenunterricht besser fördern.

Ende 2006 wurde sie zur Präsidentin der Europäischen Bewegung Frankreich (Mouvement Européen-France, MEF) gewählt. MEF ist ein Verein, der in Frankreich für eine größere europäische Integration wirbt. Im September 2010 war Goulard an der Gründung der Spinelli-Gruppe beteiligt, die sich im Europäischen Parlament für den europäischen Föderalismus einsetzt. Sie prägte Macrons außenpolitische Programm entscheidend mit.

Ehrungen

Schriften

  • De la démocratie en Europe mit Mario Monti, 2012
  • Il faut cultiver notre jardin européen, Seuil, 2008
  • Le Coq et la perle, Seuil, 2007
  • L'Europe pour les nuls (Europa für Dummies), First, 2007
  • EU–Türkei. Eine Zwangsheirat? (Originaltitel: Le grand Turc et la République de Venise), Berliner Wissenschaftsverlag (BWV), Berlin 2006. ISBN 3-8305-1116-7
  • Carlo Altomonte, Pierre Defraige, Lucas Delatre, Karl-Theodor zu Guttenberg, Sylvie Goulard, Rudolf Scharping: Le Partenariat privilégié, alternative à l'adhésion. Fondation Robert Schuman, Paris/Brüssel 2006, ISSN 1761-2233.

Weblinks

 Commons: Sylvie Goulard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Eintrag zu Sylvie Goulard in der Abgeordneten-Datenbank des Europäischen ParlamentsVorlage:MdEP/Wartung/Wikidata-Bezeichnung ungleich LemmaVorlage:MdEP/Wartung/Verschiedene Kenner in Wikipedia und Wikidata
  2. Les Présidents du Mouvement Européen-France. Mouvement Européen–France, archiviert vom Original am 20. Mai 2013; abgerufen am 5. April 2013.
  3. Verteidigungsministerin Goulard tritt zurück. Spiegel Online, 20. Juni 2017.
  4. Scheinbeschäftigungsaffäre – Frankreichs Justizminister Bayrou tritt zurück. Spiegel Online, 21. Juni 2017
  5. 5,0 5,1 Sylvie Goulard, die Über-Europäerin. In: www.sueddeutsche.de. 29. August 2019, abgerufen am 8. September 2019.
  6. Peter Müller und Andreas Wassermann: Europaparlamentarier nehmen Macrons Kandidatin ins Visier. 28. September 2019, abgerufen am 3. Oktober 2019.
  7. ORF (Wien): Paris nominiert Ex-Ministerin Goulard für Kommission, 28. August 2019
  8. EU-Parlament stoppt Macrons Kandidatin für Kommission. In: ORF.at. 10. Oktober 2019, abgerufen am 10. Oktober 2019.

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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sylvie Goulard aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.